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NFL-Free-Agency: Viele gute Wide Receiver auf dem Markt - wohin zieht es Adams, Godwin und Co.?

Von Alex Weber
Können die Los Angeles Chargers Mike Williams halten?
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JuJu Smith-Schuster (Pittsburgh Steelers)

Vergangenes Jahr testete JuJu die Free Agency und musste feststellen, dass sein Markt nicht so gut aussah, wie er zunächst angenommen hatte. Daraufhin unterschrieb er einen Prove-it-Deal für eine Saison in Pittsburgh, konnte seine Ausgangslage für die kommende Free Agency allerdings nicht verbessern.

Aufgrund einer Schulterverletzung verpasste er weite Strecken der letzten Saison und verbuchte am Ende nur magere 15 Catches. Damit ist seine Ausgangssituation sogar noch deutlich schlechter als im Vorjahr und er wird sich wohl erneut mit einem Einjahresvertrag zufriedengeben müssen, um zu versuchen, seinen Wert mit einer guten Saison wieder zu steigern.

Die Arizona Cardinals oder Kansas City Chiefs könnten für Smith-Schuster Sinn ergeben, weil diese Teams einen Nummer-2-Receiver brauchen und er so mit einem guten Quarterback wieder in die Erfolgsspur finden könnte.

Antonio Brown (Tampa Bay Buccaneers)

Es schien, als hätte AB seine Karriere bei den Bucs wieder auf Vordermann gebracht - doch nach seinem Aussetzer gegen die New York Jets ist es mehr als unwahrscheinlich, dass er nochmal eine Chance in der NFL bekommt.

Was seine spielerische Qualitäten betrifft, könnte er auch im Alter von 33 Jahren immer noch vielen Teams helfen. Aber da er in der Vergangenheit bereits zahlreiche Skandale hatte, wird er wohl - zumindest vorerst - keinen neuen Arbeitgeber in der NFL finden.

Christian Kirk (Arizona Cardinals)

In seinem letzten Vertragsjahr bei den Cardinals verbuchte der Zweitrundenpick von 2018 statistisch gesehen seine bisher beste Saison in der Liga. 982 Yards, 77 Catches und 5 Touchdowns standen am Ende der Regular Season auf seinem Konto - durchaus gute Zahlen.

Mit seinem Quarterback Kyler Murray hat er eine gute Verbindung und spielt eine zentrale Rolle in der Offense von Kliff Kingsbury. Bei Arizona wird er häufig mit tiefen Pässen gesucht und bekommt so die Möglichkeit, Big Plays zu produzieren.

Kirk ist am effektivsten, wenn er - wie in der vergangenen Saison - als Slot-Receiver eingesetzt wird und von da aus mit seiner Geschwindigkeit vertikal attackieren darf. Wenn der Preis stimmt, wird Arizona sicher versuchen, ihn halten. Teams mit mehr Cap Space wie etwa die Jaguars oder die Colts könnten ihm aber wohl ein besseres Gehalt bieten, bei dem Arizona irgendwann nicht mehr mitgehen kann.

D.J. Chark Jr. (Jacksonville Jaguars)

In den ersten drei Jahren seiner Karriere hat Chark immer wieder gute Ansätze gezeigt, vergangene Saison konnte er verletzungsbedingt dann nur noch vier Spiele machen. Er ist ein fähiger Deep Threat und ein junger Nummer-2-Outside-Receiver mit Potenzial; wie sein Markt am Ende aussehen wird, lässt sich aber nur schwer einschätzen.

Fakt ist: Die Jaguars brauchen dringen Waffen für Trevor Lawrence und seine beste Option für tiefe Pässe ziehen zu lassen, wäre eher kontraproduktiv. Hier könnte sich ein gut dotierter Einjahresvertrag anbieten, um herauszufinden, wie das Zusammenspiel mit Lawrence aussieht, wenn Chark fit bleibt.

Auf dem Papier ist Chark der beste Receiver bei den Jags und seine Verlängerung sollte daher eine der Prioritäten für das Front Office in der Offseason sein.

D.J. Chark kam letzte Saison verletzungsbedingt nur auf viel Einsätze.
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D.J. Chark kam letzte Saison verletzungsbedingt nur auf viel Einsätze.

Will Fuller V (Miami Dolphins)

Wenn Fuller einsatzbereit ist, gehört er zu den besten Deep-Threats der Liga. Doch genau da liegt das Problem: In seinen sechs Jahren in der Liga verpasste der 27-Jährige verletzungsbedingt insgesamt 42 von 97 Regular-Season-Spielen.

In der letzten Offseason unterschrieb er einen Einjahresvertrag bei den Dolphins, nachdem er zuvor seine ersten fünf Jahre in der Liga bei den Houston Texans verbracht hatte. Allerdings konnte er sich in Miami nicht beweisen und erlebte eine weitere von Verletzungen geplagte Saison. Schlussendlich musste Fuller den Großteil des letzten Jahres aussetzen und kam so insgesamt nur auf zwei Einsätze in Miami.

Trotz seiner langen Verletzungshistorie sollte es für Fuller in der Free Agency einige Interessenten geben. Wenn er gesund bleibt, kann er einer Vielzahl von Teams helfen, denen Geschwindigkeit in ihrer Receiver-Gruppe fehlt. Letztes Jahr unterschrieb Fuller für ein Jahr und 10,6 Millionen Dollar, in dieser Offseason wird er sich vermutlich erneut mit einem - potenziell noch günstigeren - Einjahresvertrag zufriedengeben müssen, um zu beweisen, dass er auf dem Feld bleiben kann.

Sinnvoll wäre zum Beispiel eine Unterschrift bei einem Contender, wo er mit einer guten Saison seinen Marktwert wieder steigern könnte und gleichzeitig die Chance auf einen Super Bowl hätte.

Die Cardinals könnten hier Sinn ergeben, falls Kirk nicht in Arizona verlängert und Fuller würde dort auf DeAndre Hopkins treffen, den er bereits aus der gemeinsamen Zeit bei den Texans kennt. Zudem würde er in Arizona vermeintlich einfachere Matchups bekommen, da Hopkins meistens den besten Cornerback des Gegners auf sich zieht. Sollten die Packers Marquez Valdes-Scantling verlieren, wäre auch das ein denkbarer Spot für Fuller.

Will Fuller (l.) und Deandre Hopkins (r.) im Trikot der Houston Texans.
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Will Fuller (l.) und Deandre Hopkins (r.) im Trikot der Houston Texans.

Marquez Valdes-Scantling (Green Bay Packers)

Letztes Jahr wurde Valdes-Scantling durch Verletzungen ausgebremst, wenn er aber auf dem Feld stand, präsentierte er sich zumeist aber als fähiger Receiver. Der 27-Jährige hat eine gute Mischung aus Größe und Geschwindigkeit und sollte einiges an Interesse auf dem Markt erfahren.

Bei den Packers werden quasi alle Pass-Empfänger Free Agents. Adams, aber auch Allen Lazard, Robert Tonyan und eben Valdes Scantling könnten die Packers verlassen. Randall Cobb könnte zudem wegen seines teuren Vertrags für nächstes Jahr entlassen werden, um Geld zu sparen.

Green Bay wird vermutlich nicht alle dieser Spieler halten können und so scheint es denkbar, dass auch Valdes-Scantling eine neue Herausforderung suchen wird.

Jamison Crowder (New York Jets)

Crowder ist ein solider Slot-Receiver, der zwar nicht besonders spektakulär ist, aber konstant Wege findet, um offen zu sein. In den letzten drei Jahren bei den Jets war er oft Anspielstation Nummer 1, was eigentlich nicht zu seinem Profil passt.

In seinen drei Jahren mit der Franchise war Crowder jeweils der Receiving-Leader und stets eine verlässliche Anspielstation. Ähnlich wie bei Chark und Jacksonville sind die Jets nicht in der Position, fähige Receiver ziehen zu lassen und eine Verlängerung mit Crowder erscheint somit sinnvoll. Allerdings haben sie im Vorjahr mit Elijah Moore hier bereits aufgerüstet und könnten jetzt die Staffelstabübergabe durchführen.

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