NFL

Fünf Thesen zum College-Football: Es gibt schon einen klaren Heisman-Favoriten

Von Johannes Ninow
Bryce Young spielt bei Alabama derzeit groß auf.
© getty
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College Football: Clemsons Run steht noch nicht vor dem Ende

Seit knapp 10 Jahren gehört Clemson zur absoluten Elite im College Football. Head Coach Dabo Swinney hat das Team zu sieben ACC-Titeln geführt, zuletzt sechs in Serie. Seit Einführung der Playoffs in 2015 war Clemson immer dabei, stand viermal im Endspiel und konnte 2016 und 2018 die Meisterschaft holen. Als einziges Team boten sie Nick Sabans Alabama im vergangenen Jahrzehnt mehrfach die Stirn.

Nach dem schwachen Saisonstart, wird nun die Frage aufgeworfen, ob Clemsons Lauf als Meisterkandidat beendet ist. Was ist dran?

Auf zwei Elemente konnte sich Clemson die letzten Jahre immer verlassen: Einen überragenden Quarterback und eine elitäre D-Line. Und eigentlich sah alles danach aus, dass Clemson diese Tradition nahtlos fortführen kann: DJ Uiagalelei war der beste Quarterback seines High-School-Jahrgangs, die D-Line mal wieder voller zukünftiger NFL-Spieler.

Die Defense insgesamt trägt tatsächlich auch ihren Teil bei: Nach vier Spielen hat die Defense erst drei Touchdowns (plus nochmal zwei in der Overtime gegen NC State) zugelassen. Diese Defense zählt immer noch zur Top-5 im Land.

Die Offense dagegen wirkt nahezu hilflos. Vor der Saison noch Heisman-Favorit, hat Uiagalelei einen ganz schwachen Saisonstart erwischt. Von O-Line und Run-Game bekommt er wenig Unterstützung, steht bei nur 3 Touchdowns und 3 Interceptions diese Saison. Sein Pick Six gegen Georgia zum Auftakt stellt sich als spielentscheidend heraus.

College Football: Kein Absturz unter Dabo Swinney

Ist es nun Zeit, den Panikknopf zu drücken? Vielleicht. Uiagalelei wird sich steigern, da bin ich mir sicher. Ob er einer schwachen O-Line zum Trotz das Team tragen kann, ist jedoch fraglich. Und die Defense wird nun mehr und mehr vom Verletzungspech verfolgt, vor allem an der gefürchteten Defensiv Line. Ihr bester Lineman, Tyler Davis, wird noch bis zu sieben Wochen fehlen. Für Bryan Bresee, Clemsons bestem Pass-Rusher, ist die Saison nach einem Kreuzbandriss bereits beendet.

Trotzdem wäre es noch verfrüht, Clemson auf dem Weg zurück ins CFB-Mittelfeld zu sehen. Die Playoffs sind vielleicht außer Reichweite, der ACC-Titel geht aber immer noch nur über Clemson. Ein wichtiges Duell steht da am kommenden Samstag an, Boston College muss in den Death Valley. BC ist noch ungeschlagen und kommt mit ganz viel Selbstvertrauen. Mit einem Heimsieg könnte Clemson aber gleich wieder für Ordnung in der schwachen ACC sorgen.

Außerdem rekrutiert Clemson weiter auf höchstem Niveau. Kaum ein Team kann sich die besten Talente im Land so herauspicken wie Dabo Swinney und Co. Darum ist ein unmittelbarer Absturz der Tigers kaum realistisch - zumindest solange Swinney weiter Regie im Death Valley führt.