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"Der talentierteste Backcourt in der Geschichte der NBA": Kyrie Irving und Luka Doncic wachsen über sich hinaus

Von Ruben Martin
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Wer Luka Doncic und Kyrie Irving in ihrer aktuellen Form beschreiben will, dem gehen schnell die Superlative aus. Stan van Gundy wagte eine Aussage, die eigentlich schon auf der Hand liegt.

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"Wir sehen hier den talentiertesten Backcourt in der Geschichte der NBA", sagte der ehemalige Head Coach der Heat, Magic, Pistons und Pelicans in der Übertragung von TNT über Doncic und Irving. Diese These wurde in den vergangenen Tagen schon bei Inside The NBA besprochen, der offensichtlich parteiische Draymond Green bestand auf seinen Mannschaftskollegen Stephen Curry und Klay Thompson als bestes Guard-Duo jemals.

Die beiden Warriors haben ihre jeweils vier Ringe als Argumente, doch es geht um Talent, nicht Erfolg. Wer die aktuellen Leistungen von Irving und Doncic verfolgt, kann kaum noch rational gegen sie argumentieren. In Spiel 3 erzielten sie jeweils 33 Punkte bei gemeinsam 22/40 aus dem Feld und 8/17 von Downtown, um die Mavs zu einem Offensivrating von 127.6 gegen die beste Defense der Regular Season zu führen.

Als Mavs-Coach Jason Kidd von der Debatte erfuhr, reagierte er erfreut. "Sie passen zusammen. Kyrie hat seine Erfahrung gesammelt, er hat schon mit großartigen Spielern zusammengespielt", erklärte er: "Ihm macht es nichts aus, die zweite Option oder 1B zu sein. Das findet man in dieser Liga nicht oft. Er zeigt sich, wenn er sich zeigen muss. Und das macht er diese Saison."

"Und bei Luka sind die Fähigkeiten einzigartig, er ist auch ziemlich gut", meinte Kidd mit einem Schmunzeln: "Er hat keine Angst vor dem entscheidenden Moment. Aber er hat auch keine Angst, den Ball zu Kyrie zu spielen. Ihr gegenseitiges Vertrauen ist sehr cool zu beobachten."

Mavericks vs. Timberwolves: Die Stats-Leader

StatMavericksTimberwolves
PunkteDoncic, Irving (je 33)Anthony Edwards (26)
ReboundsP.J. Washington (8)Karl-Anthony Towns (11)
AssistsLuka Doncic (5)Anthony Edwards (9)
StealsLuka Doncic (5)Anthony Edwards (2)
BlocksDaniel Gafford (3)Kyle Anderson (2)
NBA, Dallas Mavericks, Minnesota Timberwolves, Luka Doncic, Kyrie Irving, Kyle Anderson, Mike Conley
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Mavericks haben mit dem Doppeln der Wolves keine Probleme

In der ersten Halbzeit von Spiel 3 setzten die Mavericks vermehrt auf das Pick'n'Roll mit Doncic und Irving, um dem Blitzing der Wolves entgegenzuwirken. Das bedeutet, dass der Verteidiger des Screeners nach draußen kommt, um den Ballführenden zu doppeln. Die Mavs hatten damit die Serie über noch keine großen Probleme, auch weil Dereck Lively II gute Entscheidungen traf, wenn er den Ball im 4-gegen-3 erhielt. Doch eine weitere Variante ist immer gut zu haben.

Lively verletzte sich in Spiel 3, sein Status für Spiel 4 beziehungsweise die Finals ist noch nicht bekannt. Daniel Gafford ist deutlich weniger effektiv in der Rolle als Ballverteiler, dementsprechend könnte Dallas ohne Lively weiter auf das Pick'n'Roll mit Doncic und Irving bauen. Irving oder Luka im 4-gegen-3 ist ein Albtraum für Minnesota oder jedes anderes Team.

"Sie versuchen das ganze Spiel über, mich oder Kyrie zu doppeln. Das macht uns einfach besser", sagte Doncic nach dem Spiel. "Jeder berührt den Ball, jeder spielt. Das ist ein großartiger Sieg für uns. Wir haben einen Plan und setzen ihn um.

"Wir brauchen noch einen Sieg. Nichts ist fertig", betonte Doncic: "Sie haben ein großartiges Team, also ist nichts erledigt. Wir müssen noch einen Sieg holen, und dann kommt der Rest."

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Wolves hinter Edwards und Towns spielen groß auf

Trotz den großartigen Leistungen von Irving und Doncic waren alle drei Spiele der Serie extrem knapp, auch mit einer starken Diskrepanz bei den Distanzwürfen in Spiel 3 (14/28 für Mavs gegen 9/30 für Wolves). Der Unterschied zwischen den Offensivstars der Mavs ist dabei riesig zwischen ihren Pendants bei Minnesota. Irving und Doncic trafen bisher 63 ihrer 128 Feldwürfe für 49,2 Prozent Trefferquote, Karl-Anthony Towns und Anthony Edwards gemeinsam nur 37 von 111 für 33,3 Prozent.

Die Mavs-Stars haben KAT und Ant um 70 Punkte in den ersten drei Spielen der Western Conference Finals überboten, während die restlichen Wolves um 57 Punkte besser waren als die restlichen Mavs. Wie schon nach Spiel 2lässt sich argumentieren, dass die Wolves nicht einmal eine großartige Leistung von Towns und Edwards gebraucht hätten, um zu gewinnen. Nur eine gute Leistung von beiden.

Edwards war zumindest in der Nähe eines guten Spiels im dritten Duell der Serie, Towns war davon weit entfernt. Wenn wir schon bei Debatten um GOATs sind, wie man es heutzutage macht: Towns ist immer wieder in der Debatte um den besten Schützen jemals unter den Big Men. Das kommt auch nicht von ungefähr. Seit Spiel 6 gegen Denver traf er jedoch nur 4/32 Triples, mit dem Tiefpunkt von 0/8 in Spiel 3 gegen Dallas. Mehrere seiner Würfen waren sogar deutlich zu kurz oder lang, so unsauber sieht man seinen Wurf selten.

"Ich muss darüber lachen. Ich nehme jeden Tag 1500 Würfe", betonte Towns anschließend: "Die ganzen Playoffs hab ich so gut geworfen, die Zuversicht ist extrem hoch. Diese unglücklichen Sprünge des Balls zu haben und gute Möglichkeiten nicht zu nutzen, ist hart. Auf jeden Fall hart."

Anthony Edwards: "Ich habe das Schlimmste schon durchgemacht"

Durch die Schwierigkeiten von Edwards und Towns gerieten die starken Leistungen der restlichen Wolves schnell in Vergessenheit. Naz Reid hätte für seine Explosion in Spiel 2 eine Statue mitten in der Mall of America bei Minneapolis verdient, stattdessen wird man sich am meisten an seinen vergebenen Gamewinner erinnern. In Spiel 1 überragte Jaden McDaniels mit 24 Punkten, auch in Spiel 3 traf er wieder gut. Mike Conley spielt ebenfalls eine starke Serie, ohne sein Playmaking wäre Minnesota komplett aufgeschmissen.

Edwards und Towns glänzten bisher nicht als Playmaker in der Serie, auch wenn bei Edwards in Spiel 3 eine Steigerung zu sehen war. In diesem Bereich erwies sich Kyle Anderson erneut als große Hilfe, zudem hatte er auch immer wieder für einige Minuten Erfolg als Verteidiger gegen Doncic, er bringt mehr Masse mit als der Superathlet McDaniels.

Die Struktur für Edwards und Towns ist gegeben, vermutlich ist es dennoch zu spät. Selbst wenn sich nur ein oder zwei der acht Wolves in der Rotation ein schlechtes Spiel leisten, muss Dallas nur für eins der nächsten vier Duelle heiß laufen von Downtown, um eine ziemlich gute Chance zu haben. Und eine Antwort in der Defense gegen Doncic und Irving ist nicht gerade in Sicht.

Die Wolves zeigten sich trotzdem optimistisch. Naz Reid tönte: "Falls irgendjemand vier hintereinander in diesem Szenario gewinnen kann, sind wir das." Das Trio von Edwards, Anderson und Conley wirkte schon fast zu entspannt bei der Pressekonferenz. "Ich hab schon das Schlimmste durchgemacht, mir fällt der Himmel nie auf den Kopf. Uns bleibt nichts anderes übrig, als positiv zu bleiben."

Mavericks vs. Timberwolves: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
123. Mai (Do)2.30 UhrMinnesota TimberwolvesDallas Mavericks105:108
225. Mai (Sa)2.30 UhrMinnesota TimberwolvesDallas Mavericks108:109
327. Mai (Mo)2 UhrDallas MavericksMinnesota Timberwolves116:107
429. Mai (Mi)2.30 UhrDallas MavericksMinnesota Timberwolves
5*31. Mai (Fr)2.30 UhrMinnesota TimberwolvesDallas Mavericks
6*2. Juni (So)2.30 UhrDallas MavericksMinnesota Timberwolves
7*4. Juni (Di)2.30 UhrMinnesota TimberwolvesDallas Mavericks
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