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NBA-Schlaglichter: Greek Freak zaubert in Boston

Von SPOX
Giannis Antetokounmpo legte 37 Punkte in Boston auf
© getty
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Orlando Magic (1-0) - Miami Heat (0-1) 116:109 (BOXSCORE)

Erstmals seit 2012 haben die Magic mal wieder ihr erstes Saisonspiel gewinnen können. Dabei musste Orlando mehr zittern, als es eigentlich nötig gewesen wäre. Mit 17 Punkten führten die Gastgeber bereits im vierten Viertel, doch 2:39 Minuten vor dem Ende stand es nach Freiwürfen von Goran Dragic (17 Punkte, 6/19 FG) plötzlich nur noch 105:103. "Vor zwei, drei Jahren hätten wir dieses Spiel wahrscheinlich verloren", stellte Evan Fournier fest.

Der Franzose war es auch, der mit einem Dreier im Anschluss für Durchatmen im Amway Center sorgte. Mit 23 Zählern (9/17 FG) war er Topscorer seiner Farben. Neben ihm überzeugte auch Nikola Vucevic (19 Zähler, 13 Rebounds) in der Crunchtime. Zuvor hatte der Montenegriner aber alle Hände voll mit Hassan Whiteside zu tun. Der Center der Heat verbuchte 26 Punkte (11/18 FG) und 22 Rebounds und ist legte damit das erste 20/20-Spiel in einem Opener seit Kevin Garnett 2007 auf.

Zum Sieg reichte das nicht, entsprechend ernüchtert war man auf Seiten der Heat. "Hassan war großartig. Aber wenn du nicht verteidigst, dann waren diese Zahlen Schall und Rauch", sagte Coach Erik Spoelstra. Auch Whiteside stimmte dem zu. "Wir müssen nun jede Menge Film schauen und davon lernen, was heute schief gelaufen ist." Spoelstra vertraute dabei zu Beginn Kelly Olynyk auf der Vier. James Johnson kam von der Bank, zählte mit 11 Punkten und 8 Rebounds aber zu den besseren Heatles.

Orlando überzeugte dagegen fast kollektiv, lediglich bei Aaron Gordon (14 Punkte, 4/13 FG) klappte nicht alles wie gewünscht. Elfrid Payton kratzte mit 13 Punkten und 9 Assists an einem Doube-Double, dazu versenkte Terrence Ross drei Triples. No.6-Pick Jonathan Isaac zeigte mit 4 Punkten, 8 Rebounds und 2 Blocks in 17 Minuten ein solides Debüt.

Boston Celtics (0-2) - Milwaukee Bucks (1-0) 100:108 (BOXSCORE)

Es gibt angenehmere Aufgaben, als keine 24 Stunden nach der Pleite gegen die Cavs auf ein junges, hungriges Bucks-Team zu treffen. Das mussten die Celtics bei ihrer Heimpremiere schmerzlich erfahren. Nach einem starken dritten Viertel sah es zunächst aus, als ob Boston doch gewinnen könnte, doch die Gäste aus Wisconsin hatten einen Spieler namens Giannis Antetokounmpo, der im Schlussabschnitt die Partie an sich riss.

11 Punkte machte der Grieche in gut fünf Minuten, das Spiel war wieder ausgeglichen. Auch in der Folge hatte er immer seine Finger im Spiel und half ebenso, dass die Bucks einen letzten entscheidenden Run starten konnten. Dabei hörte er auf den Rat von Jason Terry, der ihn auf der Bank warnte, dass die Celtics zu enteilen drohten. "Jet kam zu mir und sagte, dass ich mich konzentrieren und Plays machen soll." Das tat er dann auch: Giannis beendete die Partie mit 37 Punkten (13/22 FG, 11/13 FT) und 13 Rebounds. Neben Giannis machte Malcolm Brogdon (19) ein gutes Spiel. Matthew Dellavedova (15) spielte gewohnt aggressiv und versenkte zudem einen wichtigen Dreier in der Crunchtime.

Und die Celtics? Die stehen schon bei zwei Niederlagen. "Wir haben viele Plays versaut", gab ein zerknirschter Terry Rozier (15 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists) nach dem Spiel zu. "Das darf uns nicht mehr passieren." Coach Brad Stevens wirbelte seine Rotationen mal wieder gewaltig durch, wodurch auch Daniel Theis zu fünf Minuten im zweiten Viertel kam. Diese nutzte der Deutsche für 6 Punkte (2/3 FG) und zwei Offensiv-Rebounds.

Weniger gut lief es dagegen für Kyrie Irving. In seiner Heimpremiere wollte sein Wurf einfach nicht fallen. 17 Punkte (7/25 FG) und 3 Assists waren mehr als ausbaufähig. Jaylen Brown konnte dagegen an seine gute Leistung aus dem Cleveland-Spiel anknüpfen und verbuchte 18 Punkte (6/11 FG). Jayson Tatum kam auf 8 Zähler und 9 Rebounds.

Memphis Grizzlies (1-0) - New Orleans Pelicans (0-1) 103:91 (BOXSCORE)

Anthony Davis (33 Punkte, 18 Rebounds) und DeMarcus Cousins (28 Zähler, 10 Bretter) waren zu wenig, um die ausgeglichen Grizzlies zu schlagen. Zwar startete New Orleans furios, doch die Gastgeber kamen mit ihrer Bank zurück in die Partie. Besonders Zweitrundenpick Dillon Brooks konnte mit 19 Punkten (7/13 FG) überzeugen. Insgesamt fiel das Duell der Reservisten mit 53:8 mehr als deutlich aus.

Entsprechend haderte Pels-Coach Alvin Gentry: "Wir sind super gestartet, doch dann haben wir aufgehört, den Ball zu bewegen." Insgesamt spielten die Pelicans nur 15 Assists, nur Jrue Holiday und E'Twaun Moore kamen auf vier. So beklagte Boogie nach dem Spiel den Rondo-Ausfall. "Wir hatten uns an seine Spielweise gewöhnt, jetzt müssen wir uns anpassen. Das soll aber keine Entschuldigung für das heutige Spiel und die schlechte Defense sein."

Dabei hatten die Gäste noch Glück, dass auch bei Memphis nicht alles Gold war, was glänzte. Marc Gasol verbuchte zwar ein Double-Double (14 Punkte, 11 Rebounds), hatte aber defensiv wie offensiv (6/18 FG) große Schwierigkeiten mit den Twin Towers. Sein kongenialer Partner Mike Conley spielte dagegen gut auf. 27 Punkte, dazu vier verwandelte Dreier, waren essentiell für die Grizzlies.

Sein Gegenüber Jrue Holiday konnte dies nicht matchen. Nur zwei von elf Würfen gingen durch die Reuse, der Aufbau der Gäste war überhaupt kein Faktor. Dieses Attribut mag aber auf jeden Pelicans-Spieler mit Ausnahme von Davis und Cousins und zugetroffen haben.

Ein weiterer Aspekt der Partie war die Rückkehr von Tony Allen an seine alte Wirkungsstätte. Die Fans feierten ihn bei seiner Einwechslung mit Sprechchören. Geholfen hat es wenig. 2 Rebounds und 2 Blocks in 11 Minuten war sein Arbeitsnachweis, womit er sich perfekt in das Bild der Pels-Bank einfügte.