NBA

Schröder entscheidet deutsches Duell mit Dirk

Von Robert Arndt
Dennis Schröder war mit 28 Punkten Topscorer der Hawks
© getty

Die Atlanta Hawks haben ihr erstes Spiel bei den Dallas Mavericks mit 117:111 (BOXSCORE) gewonnen. Angeführt von einem starken Dennis Schröder bewahrten die Gäste in einer hektischen Schlussphase letztlich einen kühlen Kopf. Bei Dallas konnte Dennis Smith Jr. in Ansätzen sein Potenzial zeigen, Dirk Nowitzki blieb blass.

Cookie-Einstellungen

Alle Augen waren bei Dallas auf Dennis Smith Jr. gerichtet und der Rookie machte auch gleich die ersten Punkte per Alley-Oop-Dunk. Danach übernahm aber Atlanta die Kontrolle. Dennis Schröder hatte die Zügel fest in der Hand, zog zum Korb oder ließ den Spalding mit wechselndem Erfolg aus der Midrange fliegen.

In der Folge kamen die Mavs aber wieder zurück, weil Atlanta große Probleme beim Scoring hatte. Nach Schröder fehlte es an einer zweiten Option. Lediglich Rookie John Collins belebte das Spiel mit einigen Hustle Plays unter dem Korb. Ein Putback von Nerlens Noel inklusive technischem Foul und And One brachte Dallas Mitte des zweiten Viertels wieder in Front. Dank Triples von Atlantas drittem Point Guard Josh Magette und Marco Belinelli konnte Atlanta sich aber per 12:0-Run erstmals absetzen.

Nach dem Wechsel drückte Dallas ein wenig aufs Tempo, Smith Jr. brachte sein Team mit 7 schnellen Punkten wieder heran. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, die Führung wechselte wieder mehrfach. Zumeist war Atlanta vorne, doch Dreier von Wes Matthews und Dwight Powell stellten auf 100:100 sechs Minuten vor dem Ende. Eine Minute vor Schluss brachte Dedmon die Hawks per Putback wieder in Front (112:111), danach brauchte Barnes zu lange, um einen Wurf zu initiieren. Taurean Prince und Dedmon brachten das Spiel dann von der Linie nach Hause.

Topscorer von Atlanta war Schröder mit 28 Punkten (13/26 FG), dazu konnte auch Marco Belinelli von der Bank kommend 20 Zähler (4/6 Dreier) beisteuern. Collins verstopfte sich mehrmals, kam aber auf 14 Punkte. Bei Dallas führte Frischling Smith Jr. (16 Punkte, 10 Assists, 6/11 FG) zusammen mit Nerlens Noel (11 Rebounds) sein Team im Scoring an. Dirk Nowitzki haderte vor allem im ersten Durchgang mit seinem Wurf und beendete das Spiel mit 10 Punkten (4/14 FG) und 6 Rebounds. Matthews versenkte fünf Dreier für 15 Punkte. Der dritte Deutsche, Maxi Kleber, kam nicht zum Einsatz.

Dallas Mavericks vs. Atlanta Hawks: Die wichtigsten Statistiken

  • Die Mavericks werden dieses Jahr viele, viele Dreier werfen. Das wurde bereits im ersten Spiel sehr deutlich. Durch Smith Jr. konnte das Feld sehr breit gemacht werden. Alleine in der ersten Halbzeit kamen über 50 Prozent der Würfe von Downtown (23 von 44). Problematisch war jedoch, dass die Würfe nicht den Weg in den Korb fanden. Allen voran Harrison Barnes (0/6 Dreier) wirkte noch ein wenig rostig.
  • Im Schlussabschnitt flutschte es dann besser. Sechs der zehn Dreier fanden ihr Ziel, weswegen es beinahe noch zu einem Comeback gereicht hätte. In der Endabrechnung stand darum eine solide Quote von 39,5 Prozent (17/43).
  • Ganz anders die Hawks, die auf den Distanzwurf zunächst fast komplett verzichteten. Wenn sie ihn aber nahmen, war er meist sehr offen und fiel äußerst hochprozentig (9/18 Dreier). Unter Anleitung von Schröder verlagerte sich das Angriffsspiel vor allem in Ringnähe, wo ATL die Mavs für ihren fehlenden Shotblocker zahlen ließen.
  • Die Bank war über Jahre die große Stärke von Dallas und auch in dieser Partie steuerten die Reservisten starke 47 Punkte bei. Allerdings setzten die Gäste noch einen drauf. 57 Punkte von der Bank gaben letztlich den Ausschlag für Atlanta.
  • Dennis Smith Jr. trug sich in die Geschichtsbücher ein. Er ist nun der jüngste Spieler, dem ein Double-Double mit Punkten und Assists gelang.

Dallas Mavericks vs. Atlanta Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE!

Mavericks vs. Hawks: Die Stimmen zum Spiel

Dennis Schröder (Atlanta Hawks, über Dirk Nowitzki): "Er wird bald seine Karriere beenden. Ich freue mich deswegen über jedes Spiel gegen ihn. Es ist immer ein gutes Gefühl."

Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks): "Diese Niederlage tut weh. Daheim müssen wir so ein Spiel gewinnen. Immer wenn wir dran waren, haben wir Fehler gemacht. Wir dürfen keine Korbleger im vierten Viertel zulassen. Dennis Schröder hat super gespielt, aber wir hätten das verhindern müssen."

Der Star des Spiels

Dennis Schröder. Starkes erstes Spiel als Anführer. Da Dallas wenig Rim-Protection zu bieten hatte, konnte der Braunschweiger beständig zum Korb ziehen und scoren. Auch sein Jumper aus der Mitteldistanz war gefällig. Hatte teils mit ein paar Calls ein wenig Glück, doch im vierten Viertel sehr souverän und mit wichtigen Punkten. Dazu 7 Assists und nur 2 Turnover.

Der Flop des Spiels

Harrison Barnes. Zusammen mit Nowitzki wollte nicht viel zusammenlaufen. Am Ende standen 14 Punkte (3/13 FG), jedoch war er von draußen überhaupt kein Faktor. Im dritten Viertel mit einigen guten Ansätzen, danach aber wieder unsichtbar. In der Schlussphase kämpfte er sich mehrfach an die Linie (8/9 FT), dann aber wieder mit Fehlwürfen und falschen Entscheidungen. Nach Switches im Duell gegen Schröder zumeist chancenlos.

Coaching Move des Spiels

Die Mavs präsentierten sich zunächst schläfrig und lagen zur Pause völlig verdient zweistellig zurück. Nach dem Wechsel kam Dallas besser ins Laufen und punkteten vor allem dank Smith Jr. deutlich leichter. Auch interessant: In der Crunchtime standen weder Nowitzki noch der zuvor starke Noel auf dem Feld. Powell erhielt den Vorzug und rechtfertigte dies mit gutem Shooting von draußen. Defensiv aber mit Schwächen, wodurch Atlanta zweite Chancen bekam, nicht zuletzt durch den Putback von Dedmon, der das Spiel letztlich entschied.

Artikel und Videos zum Thema