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NFL Week 16 Roundup: Recaps, Highlights, Ergebnisse und alle Infos zu Woche 16

Von Marko Markovic / Marcus Blumberg / Adrian Franke
Austin Ekeler erzielte zwei Touchdowns beim Sieg der Chargers in Indianapolis.
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Aaron Rodgers und Tom Brady verbessern ihre Playoff-Chancen und die Minnesota Vikings bleiben auch an Weihnachten Experten darin, enge Spiele für sich zu entscheiden. Außerdem: Die Panthers-Offense mit einem historischen Spiel gegen Detroit, die Ravens schlagen Atlanta und die Seahawks gegen Kansas City wenig Land. Die Chargers wiederum beschenkten sich am 2. Weihnachtstag.

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NFL: Recaps Week 16

Mit Woche 16 wird außerdem auch das Playoff-Rennen immer klarer: Die Buffalo Bills gewinnen mit dem Sieg in Chicago die Division, während die Jacksonville Jaguars und die Tennessee Titans jetzt voll auf Kurs Endspiel in Woche 18 sind. Die Cowboys wiederum haben einen wilden Shootout gegen die Eagles gewonnen und damit zumindest ein Ausrufezeichen gesetzt.

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Indianapolis Colts (4-10-1) - Los Angeles Chargers (9-6)

Ergebnis: 3:20 (0:0, 3:10, 0:3, 0:7) BOXSCORE

  • Die Los Angeles Chargers haben mit einem 20:3-Auswärtserfolg bei den Indianapolis Colts vorzeitig die Playoffs erreicht. Angeführt wurden sie dabei erneut durch Running Back Austin Ekeler (79 Scrimmage Yards), der für die einzigen beiden Touchdowns sorgte.

  • Ekeler führt die NFL damit wie schon im Vorjahr mit nun 16 Total Touchdowns an. Mit seinen 2 Rushing Touchdowns im Spiel hat er nun in zwei Saisons nacheinander mindestens 10 Rushing und mindestens 5 Receiving Touchdowns erzielt, was vor ihm nur Hall-of-Famer Marshall Faulk (2000-2001) gelungen war. Wenn er nun seine NFL-Führung in Touchdowns hielte, wäre er der erste Spieler seit Todd Gurley (2017-18), dem dies zweimal nacheinander gelänge.

  • Der Schlüssel zum Spiel war allerdings die Defensivleistung der Chargers. Und hier ist speziell der Pass Rush des Teams hervorzuheben. Oberflächlich betrachtet kam L.A. auf 7 Sacks und 9 QB-Hits gegen einen völlig überforderten Quarterback Nick Foles (17/29, 143 YDS, 3 INT). Laut Next Gen Stats brachten es die Chargers aber sogar auf eine Sack Rate von 19,4 Prozent, was einen Saisonbestwert bedeutete. Zudem hatten sie eine Pressure Rate von 44,4 Prozent (zweitbester Wert in dieser Saison). Sieben Verteidiger hatten mehrere Pressures, sechs mindestens einen Sack. Angeführt wurden sie von Kyle Van Noy (5 Pressures).

  • Aber auch Chargers-QB Justin Herbert hatte keinen einfachen Tag. Er warf lediglich für 235 Yards (24/31, INT) und kassierte 4 Sacks und 7 QB-Hits. Er stand in 45,7 Prozent seiner Dropbacks unter Druck, was einen Saisonhöchstwert bedeutete, jedoch störte das nur bedingt, denn er brachte es dennoch auf eine Completion Percentage over Expected von +10,2 Prozent, was der fünfthöchste Wert seiner Karriere war.

  • Für einen Aufreger sorgte derweil Chargers-Safety Derwin James, der nach einem Helmet-to-Helmet-Hit gegen Colts-Receiver Ashton Dulin im zweiten Viertel des Feldes verwiesen wurde. Zudem gab es eine Strafe über 15 Yards für unnötige Härte. Dulin verließ das Spiel im Übrigen mit einer Gehirnerschütterung. James selbst soll derweil auch eine Gehirnerschütterung bei der Aktion erlitten haben.
  • Durch diesen Erfolg haben die Chargers erst zum zweiten Mal seit 2013 wieder die Playoffs erreicht. Zuletzt war ihnen dies 2018 gelungen, als dann im Divisional Game Schluss war. Auch werden sie eine Saison erst zum zweiten Mal seit 2018 mit einer positiven Bilanz beenden. Im Vorjahr (9-8) noch vergaben sie ihre Chance auf die Postseason durch eine Last-Second-Niederlage in der Overtime in Las Vegas in Woche 18.

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Kansas City Chiefs (12-3) - Seattle Seahawks (7-8)

Ergebnis: 24:10 (7:0, 10:3, 0:0, 7:7) BOXSCORE

  • Aus Sicht der Seahawks-Defense war es nicht das befürchtete Desaster gegen Patrick Mahomes und die Chiefs-Offense - und gleichzeitig aber konnte Kansas City immer wieder vereinzelt auf das Gaspedal drücken, was reichte, um nie wirkliche Spannung aufkommen zu lassen.
  • Ein 9-Play-63-Yard-TD-Drive Mitte des ersten Viertels mit viel Run und Quick Game, abgeschlossen mit einem Touchdown von Kadarius Toney, eröffnete das Scoring. Mitte des zweiten Viertels war ein Big Play von Travis Kelce bei Third Down der maßgebliche Treiber, und das 14:0 war dann schon so etwas wie eine Vorentscheidung.
  • Denn es war nicht die Seahawks-Defense, die in diesem Spiel einmal mehr Seattles große Problemzone darstellte - es war die Offense, die, ohne den verletzten Tyler Lockett ihren Teil nicht leisten konnte, und das obwohl das Run Game in Phasen besser aussah als über den Großteil der vergangenen Wochen. Die ersten fünf Drives des Spiels aus Seahawks-Sicht endeten mit vier Punts und einem Turnover on Downs - sowie insgesamt 22 Yards Raumgewinn über diese fünf Drives.
  • Als Seattle den Ball ein sechstes Mal zurück erhielt, stand es bereits 0:17 und als die Seahawks-Defense zum Start in die zweite Hälfte drei schnelle Chiefs-Punts erzwang, leistete sich die eigene Offense zwei weitere Turnover on Downs sowie eine Interception von Geno Smith - der weitere Picks hätte haben können -, die wie ein Kommunikationsfehler aussah, Smith erklärte nach dem Spiel aber, dass es lediglich ein schlechter Wurf seinerseits gewesen sei. Die Chance, ins Spiel zurück zu kommen, war damit in jedem Fall dahin.

Tennessee Titans (7-8) - Houston Texans (2-12-1)

Ergebnis: 14:19 (7:7, 0:3, 7:0, 0:9) BOXSCORE

  • Titans-Coach Mike Vrabel sprach nach dem Spiel offen darüber, dass die Titans aktuell nicht in der Lage seien, Turnover zu überstehen. Vrabel sprach darüber, dass der Spielraum für Fehler für dieses Team aktuell sehr klein ist - und der Auftritt gegen die Texans zuvor hatte das überdeutlich untermauert.
  • Die Titans beendeten das Spiel mit mehr First Downs, mehr Yards pro Play, und 1-1 in der Red Zone - aber eben auch mit mehr Strafen, mehr kassierten Sacks und vor allem drei Turnovern der eigenen Offense, bei nur einem eigenen Takeaway.
  • Ein Fumble von Derrick Henry bereitete den Weg für einen Texans-Field-Goal-Drive und die erste Interception von Malik Willis, der den verletzten Ryan Tannehill vertreten hatte, beendete den Titans-Drive rund um die 2-Minute-Warning, mit dem Tennessee das Spiel nach dem Touchdown-Drive der Texans, die damit nach neun Pleiten in Serie erstmals wieder gewinnen, noch hätte gewinnen können.
  • Generell hatte Willis (14/23, 99 YDS, 0 TD, 2 INT) wieder massive Probleme im Passspiel, das Run Game allerdings klappte mit dem mobilen Rookie überaus gut: 31 Mal liefen die Titans den Ball, für 184 Yards und zwei Touchdowns.
  • Die Niederlage der Titans in Kombination mit dem Jaguars-Sieg am Donnerstagabend gegen die Jets führt jetzt zu einer kuriosen Situation: Damit spielen die Woche-17-Spiele beider Teams keine Rolle für den Ausgang dieser Division, egal, wie sie ausgehen. Das direkte Duell in Woche 18 wird darüber entscheiden, ob die Jags oder die Titans die AFC South gewinnen. Und ganz Tennessee wartet jetzt darauf, zu sehen, ob Tannehill bis dahin wieder spielen kann.
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Carolina Panthers (6-9) - Detroit Lions (7-8)

Ergebnis: 37:23 (7:7, 17:0, 7:6, 6:10) BOXSCORE

  • Die Playoff-Träume der Lions hängen nach einem defensiven Meltdown gegen die Panthers am seidenen Faden - und es war insbesondere die Run-Defense, die ein historisches Spiel zuließ: 570 Offense-Yards und 320 Rushing-Yards bedeuteten jeweils neue Panthers-Franchise-Rekorde.
  • Sowohl D'Onta Foreman (21 ATT, 165 YDS, TD), als auch Chuba Hubbard (12 ATT, 125 YDS) liefen für über 100 Yards aufseiten der Panthers. Carolina puntete in der ersten Hälfte nur ein Mal und legte Scoring-Drives über 78, 91, 92 und 68 Yards hin - und der Lions-Defense, die sich übe die letzten Wochen eigentlich merklich verbessert hatte, fiel nichts ein.
  • Das Loch für die Lions war dann zu tief, nachdem die Panthers mit ihrem ersten Drive nach der Pause auf 31:7 erhöhte hatten. Jared Goff (25/42, 355 YDS, 3 TD) hat am Ende gute Stats, die allerdings darüber hinwegtäuschen, dass auch Goff zu lange nicht in diesem Spiel war. Auch konnte Detroit gegen eine gute Panthers-Front so gar nicht sein Run Game aufziehen, was noch mehr Fokus auf das Passspiel rückte.
  • Während die Lions jetzt um ihre Playoff-Chancen zittern müssen, sind die Panthers mittendrin im Rennen um die NFC South. Carolina hat sein Schicksal hier jetzt weiterhin selbst in der Hand: Die Panthers haben Tampa Bay bereits ein Mal geschlagen und spielen nochmals gegen die Bucs, könnten so Brady und Co. also sweepen und den direkten Vergleich für sich entscheiden.

Minnesota Vikings (12-3) - New York Giants (8-6)

Ergebnis: 27:24 (7:0, 3:7, 0:6, 17:11) BOXSCORE

  • An diesem Punkt der Saison sollte es absolut niemanden überraschen, dass es zwischen diesen beiden Teams ein enges Spiel werden musste - und genauso passt es dann wie die Faust aufs Auge, dass ein 61-Yard-Field-Goal (!) von Greg Joseph mit auslaufender Uhr Minnesota den Sieg bescherte. Die Vikings stehen damit 11-0 in One-Score-Games in dieser Saison, womit sie sich in die Geschichtsbücher eintragen und die 1978er Houston Oilers (10-3) und die 2019er Seattle Seahawks (10-2) hinter sich lassen.
  • Und ebenso ist es nicht wirklich überraschend, dass es zuvor ein Spiel auf Augenhöhe war. Die Giants-Offense präsentierte sich nach einem verkorksten Start zunehmend sogar etwas effizienter und konnte so den 0:10-Rückstand ausgleichen - und das Spiel sogar in der zweiten Hälfte dann drehen.
  • An diesem Punkt wurde es ein offener Schlagabtausch. Die Vikings, bei denen Receiver Justin Jefferson in diesem Spiel sowohl Randy Moss (meiste Receiving-Yards in einer Saison für die Vikings), als auch Cris Carter (meiste Catches in einer Saison für Minnesota) in den Team-internen Rekordbüchern verdrängt hatte, antworteten mit einem Touchdown-Drive. T.J. Hockenson (13 REC, 109 YDS, 2 TDs) spielte das statistisch beste Spiel seiner bisherigen NFL-Karriere.
  • Das Spiel hätte dann kippen können, als Daniel Jones den nächsten, vielversprechenden Giants-Drive mit einer Interception beendete. Doch Minnesotas Offense vermasselte die nächsten beiden Drives und punkte erst wieder, nachdem das Special-Team einen Giants-Punt tief in der eigenen Hälfte geblockt hatte. Dieses Mal aber konnten die Giants eindrucksvoll antworten - und ebneten so den Weg für ein Finish, wie es Vikings-Fans so oft in dieser Saison schon gesehen haben.
  • Es ist nicht auszuschließen, dass sich diese beiden Teams in der Wildcard-Runde erneut treffen. Doch da Minnesota mit diesem Sieg weiterhin auf Kurs Nummer-2-Seed ist, müssten die Giants noch auf den siebten Seed zurückfallen.

Chicago Bears (3-12) - Buffalo Bills (12-3)

Ergebnis: 13:35 (7:6, 3:0, 0:15, 3:14) BOXSCORE

  • Am Ende steht ein - aufgrund der zweiten Hälfte auch verdienter - Sieg für die Bills, welcher für Buffalo gleichzeitig den Division-Titel bedeutet. Der Weg dahin aber war an einem kalten Nachmittag nicht unbedingt das, was sich Bills-Fans für Weihnachten gegen ein schwaches und gerade defensiv weiter dezimiertes Bears-Team vorgestellt hatten.
  • In die Halbzeitpause ging es gar mit einer Bears-Führung, nachdem sich die Bills mehrere Fehler im ersten Durchgang geleistet hatten: Ein verschossener Extrapunkt nach dem Touchdown, eine weitere sehr unschöne Interception von Josh Allen tief in der gegnerischen Hälfte in Double Coverage, ein verschossenes Field Goal aus 38 Yards direkt vor der Halbzeitpause.
  • So war Buffalo längst nicht zum ersten Mal in dieser Saison in einem selbstverschuldeten Loch, aus dem man gegen diese Bears aber noch immer relativ problemlos wieder rauskommen konnte. Ein schneller Touchdown-Drive zum Start in die zweite Hälfte, gefolgt von einem David-Montgomery-Fumble, sowie von einem weiteren, dann kurzen, Bills-Touchdown, und das Spiel war mehr oder weniger entschieden.
  • Doch während Allen (15/26, 172 YDS, 2 TD, 2 INT) ein sehr überschaubares Spiel hatte, war es das Run Game, welches Buffalo auf die Siegerstraße brachte. 31 Mal liefen die Bills den Ball - für 254 Yards und drei Touchdowns, bei einem Schnitt von 8,2 Yards pro Run. Eine enorme Quote und ein bitterer Nachmittag für diese Bears-Front gegen eine Bills-Line, die bisher in dieser Saison selten so dominiert hat.
  • Chicagos Offense auf der anderen Seite brachte sein Run Game nie wirklich ins Rollen, Auch Justin Fields 15/23, 119 YDS, TD; 7 ATT, 11 YDS) konnte seine mittlerweile fast schon gewohnten Big-Play-Runs überhaupt nicht anbringen.
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Baltimore Ravens (10-5) - Atlanta Falcons (5-10)

Ergebnis: 17:9 (3:0, 11:3, 0:3, 3:3) BOXSCORE

  • Ohne den weiterhin verletzten Lamar Jackson galt es für die Ravens einmal mehr, sich stark auf das eigene Run Game zu fokussieren - was gegen eine hier besonders schwache Falcons-Defense gut funktionierte: 34 Mal lief Baltimore den Ball, für 184 Yards. Zehn ihrer 15 First Downs kreierten die Ravens am Boden, während Jacksons Backup Tyler Huntley ganze neun Pässe anbrachte.
  • Das führte in der Summe zwar zu einer zähen Partie - aber zu einer zähen Partie, in der Baltimore, trotz eines geblockten Field Goals, in der ersten Hälfte schrittweise davonzog, mit einem 70-Yard-Touchdown-Drive über fast sieben Minuten zum Ende der Halbzeit als Knackpunkt.
  • Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Atlanta offensiv überhaupt nichts zustande gebracht, der mit Abstand beste Drive bis dato hatte durch einen Fumble von Rookie-Receiver Drake London ein jähes Ende gefunden.
  • Aber: Atlantas Offense stabilisierte sich gegen eine starke Ravens-Defense in der zweiten Hälfte. Ridder (22/33, 218 YDS) steigerte sich und spielte sicherer, insbesondere seine Connection zu Drake London ist klar sichtbar. Zu mehr als "positiven Tendenzen" reichte es allerdings in diesem Spiel zumindest nicht.

Cleveland Browns (6-9) - New Orleans Saints (6-9)

Ergebnis: 10:17 (0:0, 10:3, 0:14, 0:0) BOXSCORE

  • Mit Blick auf die eisigen Temperaturen in Cleveland stellte sich bereits im Vorfeld dieser Partie maßgeblich die Frage danach, welches Team am ehesten über das Run Game das Spiel gewinnen können würde - und Cleveland schien in der perfekten Ausgangslage dafür, nachdem die Browns mit 10:0 in Führung und mit 10:3 in die Halbzeitpause gegangen waren.
  • Doch Cleveland brachte sein Run Game nie konstant ins Rollen, sodass Coach Kevin Stefanski immer wieder zum Passing Game zurückging - und das wiederum rückte den einmal mehr, wenn auch hier unter sehr schwierigen Bedingungen, wackeligen Deshaun Watson (15/31, 135 YDS, INT) in den Mittelpunkt.
  • Die Saints auf der anderen Seite bewegten den Ball aufs Spiel gesehen nicht wirklich besser - New Orleans beendete das Spiel mit acht Completions für 92 Passing-Yards -, aber sie waren in der Lage, den einen langen Drive mehr hinzulegen. Selbst Clevelands einziger Touchdown-Drive erstreckte sich über lediglich 30 Yards nach einer Interception von Andy Dalton.
  • New Orleans hatte nach Watsons Interception ebenfalls einen kurzen Scoring-Drive, legte zum Start der zweiten Hälfte aber auch einen Touchdown-Drive über 67 Yards hin, nachdem die Saints die erste Hälfte mit einem 68-Yard-Field-Goal-Drive beendet hatten. Es war das erst dritte Mal in der Franchise-Geschichte der Saints, dass New Orleans ein Spiel gewann, in dem man weniger als 100 Passing-Yards und keinen Touchdown-Pass auflegen konnte.

New England Patriots (7-8) - Cincinnati Bengals (11-4)

Ergebnis: 18:22 (0:12, 0:10, 6:0, 12:0) BOXSCORE

  • Trotz unterirdischem Start war es letztlich ein Turnover in der Red Zone, der ein spätes Comeback der Patriots verhinderte. So kamen die Bengals an Heiligabend dem Division-Titel ein Stückchen näher, während die Playoff-Chancen der Patriots allmählich schwinden.

  • Mit weniger als einer Minute zu spielen war es Safety Vonn Bell, der einen Fumble gegen Running Back Rhamondre Stevenson erzwang. Defensive Tackle B.J. Hill eroberte den Balll an der eigenen 8-Yard-Linie zur Vorentscheidung für die Bengals. Anschließend gelang New England nichts mehr.

  • Die Bengals legten einen Traumstart hin und führten zur Pause nach Touchdowns von Tee Higgins und Trenton Irwin (2) 22:0.

  • Die Patriots erwachten erst nach der Pause durch einen 69-Yard-Interception-Return-Touchdown von Allzweckwaffe Marcus Jones - es war Joe Burrows zweite Interception des Spiels. Anschließend drehte auch die Offense New Englands nochmal auf und Mac Jones fand nach einem Beinahe-Sack noch Scotty Washington kurz vor der Endzone. Der gab den Ball direkt an Jakobi Meyers weiter, der zum Touchdown vollendete. Mehr war jedoch dank des Turnovers nicht mehr drin.

  • Bemerkenswert war, wie ineffektiv die Kicker beider Teams an diesem windigen Tag in Foxborough waren: Nick Folk vergab für die Patriots zwei Extrapunkte, Evan McPherson auf der anderen Seite versenkte einen von zwei Field-Goal-Versuchen und war 1/2 bei PATs.
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San Francisco 49ers (11-4) - Washington Commanders (7-7-1)

Ergebnis: 37:20 (0:0, 7:7, 14:7, 16:6) BOXSCORE

  • Auch am Weihnachtswochenende setzten die 49ers ihre nun acht Spiele andauernde Siegesserie fort und Rookie-Quarterback Brock Purdy schrieb dabei Geschichte und zog mit einem Hall-of-Famer gleich.

  • Purdy hat nun auch im dritten Start seiner Karriere für mindestens 2 Touchdowns geworfen und alle drei zudem gewonnen, was zuvor nur Kurt Warner zum Start seiner Karriere gelungen war.

  • Purdy (15/22, 234 YDS, 2 TD, INT) und seine Offense taten sich allerdings zu Beginn des Spiels ungewöhnlich schwer, sodass Ray-Ray McLoud gewissermaßen den Dosenöffner geben musste mit einem 71-Yard-Touchdown-Run Mitte des zweiten Viertels. Washington-Rookie Jahan Dotson sorgte 22 Sekunden vor der Pause noch für den Ausgleich mit einem 4-Yard-Touchdown-Catch.

  • Nach der Pause war es dann Tight End George Kittle, der die NIners auf die Siegerstraße brachte. Er fing zwei Touchdowns über 34 und 33 Yards. Danach gab San Francisco die Führung nicht mehr ab. Kittle ist damit der erste Niners-Spieler seit Terrell Owens 2002, der mehrere TD-Catches in aufeinanderfolgenden Spielen erzielt hat.

  • Die Commanders warten nun seit drei Spielen auf einen Sieg, haben aber im Kampf um die letzte Wildcard der NFC immer noch einen Vorsprung von einem halben Spiel auf die Seahawks und Lions, die beide in Woche 16 ebenfalls verloren haben.

Dallas Cowboys (11-4) - Philadelphia Eagles (13-2)

Ergebnis: 40:34 (7:10, 10:10, 10:7, 13:7) BOXSCORE

  • Ohne Quarterback Jalen Hurts haben es die Philadelphia Eagles verpasst, bei der ersten Gelegenheit die NFC East und Home-Field Advantage durch die NFC-Playoffs zu sichern. Beim ärgsten Verfolger Dallas waren sie mit Backup Gardner Minshew aber dennoch kurz davor, per Last-Second-Comeback auswärts zu gewinnen.

  • Die Eagles erarbeiteten sich gleich zweimal im Spiel einen Vorsprung von 10 Punkten. Im ersten Viertel trug Edge Rusher Josh Sweat eine Interception von Dak Prescott über 42 Yards in die Endzone und zu Beginn des dritten Viertels erzielte Wide Receiver DeVonta Smith seinen ersten von zwei Touchdowns für eine 27:17-Führung.

  • Bei den Cowboys wiederum war es Wide Receiver CeeDee Lamb, der überragte. Er fing 10 Pässe für 120 Yards und 2 Touchdowns. Der zweite sorgte weniger als 6 Minuten vor Ende für den 34:34-Ausgleich. Anschließend versenkte Kicker Brett Maher noch zwei Field Goals innerhalb der letzten 3 Minuten des Spiels. Vor beiden Field Goals schafften die Cowboys jeweils Turnovers.

  • Dies war das 44. erfolgreiche Comeback in dieser NFL-Saison. Das sind die meisten in einer einzigen Saison in der Geschichte der NFL. Zudem war die 3rd-Down-Conversion von Prescott zu Neuzugang T.Y. Hilton bei 3rd&20 im vierten Viertel die längste in der Liga seit der Saison 2020.

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Pittsburgh Steelers (7-8) - Las Vegas Raiders (6-9)

Ergebnis: 13:10 (0:7, 3:3, 0:0, 10:0) BOXSCORE

  • Die Steelers haben ihre vagen Playoff-Chancen mit einem Heimsieg über die Raiders am Leben gehalten. Die Entscheidung fiel dabei erst in der Schlussminute durch einen Touchdown-Pass von Rookie Kenny Pickett zu Rookie George Pickens.

  • Beide Teams taten sich lange Zeit schwer im windigen Pittsburgh - Steelers-Kicker Chris Boswell vergab sogar zwei Field-Goal-Versuche. Den Raiders gelang ihr erster und einziger Touchdown im Spiel bereits Mitte des ersten Viertels. Derek Carr fand Hunter Renfrow über 14 Yards - es war dessen erster Touchdown-Catch in dieser Saison.

  • Die Defense der Steelers legte die Grundlage für den Erfolg und schaffte insgesamt drei Interceptions gegen Carr, die letzte 36 Sekunden vor Spielende sorgte schließlich für die Entscheidung. Carr kommt damit auf 14 Picks in dieser Saison, womit er die Vorjahresmarke und gleichzeitig seinen Karriere-Höchstwert egalisiert hat. Und er hat noch zwei Spiele in dieser Saison.

  • Besonders gut aufgelegt war in Pittsburghs Defense Defensive Lineman Cameron Hayward, der es auf 2 Sacks, 3 Tackles for Loss und sogar einen Pass Defensed brachte. Edge Rusher Alex Highsmith hatte einen weiteren Sack gegen Carr.

Miami Dolphins (8-7) - Green Bay Packers (7-8)

Ergebnis: 20:26 (10:10, 10:3, 0:7, 0:6) BOXSCORE

  • Die Packers feierten den 15. Dezember-Sieg in Folge, seit Matt LaFleur das Team übernommen hat, und halten somit ihre Playoff-Hoffnungen am Leben.
  • Beide Offenses taten sich auf ihre Weise schwer, den Ball zu bewegen. Die Packers mühten sich mit einem zähen Laufspiel ab (3,2 Yards per Carry und -5,4 EPA Rushing) und kickten drei Field Goals in der Redzone. Von vierzehn 3rd Downs konnten sie nur 2 verwerten.
  • Die Dolphins waren in diesen Belangen jeweils besser, gaben das Spiel aber mittels Turnover her: Tua Tagovailoa (16 von 25 für 310 Yards, 1 TD, 3 INTs und -2,3 EPA) konnte zwar immer wieder Jaylen Waddle (5 von 6 für 143 Yards, 1 TD und 9 EPA) für die gewohnten Big Plays finden, warf aber in der zweiten Hälfte drei Interceptions auf mittlerer Distanz, bei der die Green Bay Defense zu wissen schien, wohin der Ball jeweils gehen würde.
  • Die Miami Defense konnte an der Line of Scrimmage immer wieder Plays machen und Undrafted Rookie Nickelback Kader Kohou fing die erste Interception seiner Karriere, aber auf 4th Down erlaubten sie drei Conversions, die allesamt zu Punkten für die Packers führten.
  • Die Packers Special Teams konnten mit einem großen Kickoffreturn von Keisean Nixon früh für ein Highlight sorgen, wurden aber auch im ersten Viertel bei einem Fake Punt an der eigenen 20 gestoppt. Miami konnte den Turnover on Downs in ein Field Goal ummünzen zu einer 20:10 Führung. Ab dem Moment blieb die Dolphins Offense 34 Minuten lang punktelos.
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Los Angeles Rams (5-10) - Denver Broncos (4-11)

Ergebnis: 51:14 (17:3, 14:3, 3:0, 17:8) BOXSCORE

  • Die Rams dominierten das Spiel auf beiden Seiten des Balles von Anfang bis zum Ende.
  • Running Back Cam Akers (23 für 118 Yards, 3 TDs und 7,1 Total EPA) sowie Tight End Tyler Higbee (9 von 11 für 94 Yards, 2 TDs und 7,9 EPA) fanden mühelos Lücken in der Broncos underneath Coverage.
  • Baker Mayfield (24 von 28 für 230 Yards, 2 TDs und 13,2 EPA) konnte somit mit einem Average Depth of Target von 3,4 das Spiel gefahrenlos verwalten und den Broncos Pass Rush neutralisieren.
  • Die Denver Offense musste aufgrund des frühen 17:0 Rückstands mehr Risiko nehmen und wurde vom Rams Pass Rush zerlegt: 6 Sack und 12 QB Hits waren für Russell Wilson (15 von 27 für 214 Yards, 1 TD, 3 INTs und -7,8 EPA) aber nur ein Teil des Problems, seine drei Interceptions führten zu 17 Rams-Punkten, und zwei davon waren auf den ersten beiden Drives der Broncos. Die erste Wilson-Completion kam erst beim Stand von 17:0 Rams.
  • Rams Linebacker Bobby Wagner konnte mit einer Interception und einem Sack gegen seinen alten Kameraden Wilson zur Rams-Dominanz beisteuern.
  • Rams Defensive Tackle Larrell Murchison hatte recht abenteuerliche Wochen hinter sich: Im November wurde er von den Titans vom Practice Squad auf den Active Roster geholt und mit einer mehrjährigen Vertragsverlängerung belohnt, nur um dann Anfang Dezember wieder entlassen zu werden. Am 12. Dezember holten ihn die Rams vom Waiver, bereits ihr zweiter erfolgreicher Waiver-Move nach Baker Mayfield, obwohl sie aus dem Playoff-Rennen raus sind. Mehrere Teams waren an Murchison interessiert, aber die Rams hatten den höchsten Waiver-Claim. In seinem Rams-Debüt steuerte er nun 2,5 Sacks, 3 QB Hits und 2 Tackles for Loss bei.
  • Rams Rookie Cornerback Cobie Durant hatte eine akrobatische Interception in der ersten Hälfte, die das Spiel kippen ließ, und besiegelte sein Weihnachten mit einem Pick Six am Ende des Spiels.

Arizona Cardinals (4-11) - Tampa Bay Buccaneers (7-8)

Ergebnis nach Overtime: 16:19 (3:3, 3:3, 0:0, 10:10, 0:3) BOXSCORE

  • Drei Viertel lang bot das Spiel offensiv nur Einschlafpotential, und die Cardinals Special Teams boten die einzigen Highlights: Ein erfolgreicher Fake Punt und zwei lange Field Goals von Matt Prater führten zu einem 6:6 Anfang des vierten Viertels.
  • Im vierten Viertel konnten die Cardinals via Running Back James Conner (15 für 79 Yards, 1 TD und 0,2 EPA) zumindest ein Stück weit Offense generieren und mit einem Touchdown in Führung gehen. Die Cardinals-Offense konnte aber das Spiel nicht für sich entscheiden, ein Fumble an eine Pitch Play in der Bucs-Hälfte gab den Buccaneers die Chance auf den Ausgleich.
  • Tom Brady (32 von 48 für 281 Yards, 1 TD, 2 INTs und 0 EPA) warf zwei bittere, unterworfene Interceptions auf Marco Wilson, fand aber im vierten Viertel wieder mal die patentierten nötigen Würfe, um auszugleichen und Overtime zu erzwingen. Ein dritter guter Drive mit sechs Completions gelang ihm in Overtime, um das Game Winning Field Goal von Ryan Succop zu ermöglichen.
  • Die Bucs-Offense definierte sich trotz gesunder Wideout-Starter wieder einmal hauptsächlich als erweitertes Laufspiel: Running Backs Leonard Fournette und Rachaad White erzielten über 50% der Bucs Scrimmage Yards, und White steuerte den einzigen Touchdown bei.

New York Jets (7-7) - Jacksonville Jaguars (6-8)

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