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Gewinner und Verlierer Week 15: Noch tiefere Tiefpunkte für den GOAT Tom Brady

Von Marcus Blumberg / Marko Markovic
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Woche 15 sah einige späte Meltdowns von namhaften Teams, dazu ist der Titel des größten Pechvogels überhaupt offiziell vergeben. Die Gewinner und Verlierer der Woche.

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Das desaströse Ende des Spiels der Patriots hat vor allem einen Schuldigen, während Tom Brady gleich zwei neue Tiefpunkte erreicht hat.

Und: Auf eine sonst sichere Bank war dieses Mal kein Verlass.

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Gewinner: KIRK COUSINS, Quarterback, Vikings

Er half mit seinen zwei Interceptions - darunter ein Pick-Six - natürlich mit, den 33-Punkte-Rückstand gegen Indy herzustellen, doch Kirk Cousins war dann auch derjenige, der sein Team zurückgebracht hat und war damit maßgeblich am größten Comeback der NFL-Geschichte beteiligt.

Cousins warf für 460 Yards (34/54) und 4 Touchdowns. Und er brachte sein Team in der Overtime nochmal in Field-Goal-Reichweite. Insgesamt bleiben die Vikings damit in 1-Score-Games weiter ungeschlagen (10-0) in dieser Saison.

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Gewinner: JUWAN JOHNSON, Tight End, Saints

Nach zwei Jahren als relative Randnotiz steigert sich Johnson nun von Woche zu Woche merklich und wird vor allem nahe der Red Zone zu einem wichtigen Target für Andy Dalton.

Gezeigt hat er das auch beim Sieg über die Falcons, indem er zwei Touchdowns fing und damit nun schon sieben in dieser Saison hat - selbstredend ein Career High.

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Gewinner: JALEN HURTS, Quarterback, Eagles

Hurts warf für 315 Yards, hatte aber auch 2 Interceptions, was sein Team in Chicago in Schwierigkeiten gebracht hat. Aber Hurts kann Spiele bekanntlich nicht nur mit dem Arm gewinnen.

Hurts ist auch einer der gefährlichsten Rushing Quarterbacks der NFL und zeigte dies gegen die Bears mit Nachdruck. Er lief für 61 Yards und erzielte 3 Touchdowns, die elementar wichtig waren für die Eagles, die somit nur noch einen Sieg brauchen, um sich Home-Field Advantage in den Playoffs zu sichern.

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Gewinner: JUSTIN FIELDS, Quarterback, Bears

Die Bears unterlagen den Eagles, doch an FIelds lag das nicht. Er tat mal wieder alles, um sein Team zum Sieg zu führen, es reichte letztlich nur nicht.

Fields warf für zwei Touchdowns und sorgte einmal mehr auf dem Boden für Spektakel. Fields lief für 95 Yards und hat damit die 1000-Yard-Marke in dieser Saison überschritten - als dritter Quarterback überhaupt in einer Saison!

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Gewinner: JERICK MCKINNON, Running Back, Chiefs

Das war eng in Houston! Die Chiefs brauchten Overtime, um einer Blamage zu entgehen und sich den Titel der AFC West erneut zu sichern. Großen Anteil daran hatte McKinnon.

McKinnon sorgte für insgesamt 122 Scrimmage Yards und erzielte 2 Touchdowns, darunter den 26-Yard-Game-Winner in der Overtime. So empfiehlt er sich für größere Aufgaben mit Blick auf die Playoffs.

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Gewinner: RAYSHAWN JENKINS, Safety, Jaguars

Jenkins hatte einen Wahnsinnstag gegen die Cowboys. Und das gilt auch dann, wenn man seinen Walk-Off-Pick-Six in der Overtime ausklammert.

Jenkins hatte 18 Tackles, die meisten im Spiel, und 2 Passes Defensed. Er war gewissermaßen überall und half kräftig mit, die gar nicht mehr so dünnen Playoff-Hoffnungen am Leben zu halten.

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Gewinner: JOSH ALLEN, Quarterback, Bills

Den Bills ist die Revanche gegen die Dolphins gelungen und Allen hatte mal wieder großen Anteil daran. Er warf für 304 Yards und 4 Touchdowns, zudem hatte er 77 Yards auf dem Boden und flog selbst zum Ausgleich (2-Point Conversion) in die Endzone.

Er verlor zwar auch einen Fumble, machte den aber augenscheinlich wieder wett. Er mag in diesem Jahr nicht der MVP-Favorit sein, doch hält er sein Team auf Kurs Top-Seed in der AFC.

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Gewinner: JOE BURROW, Quarterback, Bengals

Die Bucs setzten Burrow anfangs durchaus zu. In den ersten vier Drives produzierten die Bengals nur ein First Down - gleich oft warf Burrow eine Interception.

Von da an lief es dann deutlich besser. Burrow fand Wege mit der Bucs-Pressure besser umzugehen, warf 4 Touchdowns zu vier verschiedenen Receivern und drehte das Spiel von 0:17 auf 34:17 in ein bisschen weniger als einer halben Stunde.

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Gewinner: JJ WATT, Defensive Lineman, Cardinals

Eine Renaissance, wie man sie selten sieht: Watt dominierte über weite Strecken die Broncos-Offensive-Line und hielt Brett Rypien unter konstantem Druck.

Das Ergebnis seines Tages waren 3 Sacks, 3 Tackles for Loss, 3 Quarterback Hits, 1 Pass Defended und 1 Forced Fumble. Nicht schlecht für den 33-jährigen Dreifach-Defensive-Player-of-the-Year.

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Gewinner: LOS ANGELES CHARGERS

Die Chargers gewinnen ein knappes Spiel? Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Mit dem Sieg gegen die Titans sind die Chargers auf Playoff-Kurs und kontrollieren ihr eigenes Schicksal.

Dabei überwandt man gegen die Titans auch die Chargers-üblichen verfluchten Momente - wie zum Beispiel die unglaubliche Interception kurz vor der Pause. Vielleicht kann das Team im Januar doch noch sein Potential ausschöpfen und für Wirbel in den Playoffs sorgen.

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Verlierer: MATT RYAN, Quarterback, Colts

Natürlich war Matt Ryan nicht der Hauptgrund für die Niederlage. Doch er tat auch herzlich wenig, um den Colts eine bessere Chance auf den Sieg zu geben. Er warf gerade mal für 182 Yards (19/33) und einen Touchdown. Insgesamt waren die Colts 1-4 in der Red Zone, was am Ende zu wenig war.

Unzweifelhaft ist Ryan aber nun der größte Pechvogel überhaupt in der NFL. Er musste mit ansehen, wie seine Falcons in Super Bowl LI gegen die Patriots einen Vorsprung von 25 Punkten verspielten. Und nun war er live dabei, als seine Colts einen 33-Punkte-Vorsprung verspielten. Und dieses Mal ist Kyle Shanahan nicht Schuld ...

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Verlierer: JEFF SATURDAY, Interimscoach, Colts

Sein Team hat einen 33-Punkte-Vorsprung verspielt. Und zwar, obwohl den Colts sicherlich 27 Punkte davon von den Vikings als Geschenk aufgelegt wurden. Und obwohl die Schiedsrichter zwei Return-Touchdowns der Vikings fälschlicherweise weggepfiffen haben.

Saturday coacht hier um seine Zukunft als Colts- und wohl auch NFL-Coach und traf auch in diesem Spiel fragwürdige Entscheidungen. Zudem hatte sein Play Caller gerade in der Red Zone keinen sonderlich guten Tag. Insgesamt unterstrichen die Colts, wie dysfunktional dieses Team ist und Saturday half nicht, diesen Eindruck abzuschwächen.

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Verlierer: JUSTIN TUCKER, Kicker, Ravens

Was war denn das? Tucker vergab zwei Field-Goal-Versuche in einem Spiel. Und noch dazu von 50 oder weniger Yards. Das war ihm in dieser Saison noch gar nicht passiert.

Hätten diese Field Goals zum Sieg gereicht in Cleveland? Nein, eher nicht. Aber sie hätten den Ravens gegen Ende andere Möglichkeiten gegeben. Dass er dennoch mit seinem einzigen Treffer im Spiel einen neuen Franchise-Rekord für erzielte Field Goals (355) aufstellte, ist da nur ein schwacher Trost.

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Verlierer: OFFENSIVE LINE, Panthers

Die Offensive Line soll eigentlich eine Stärke der Panthers sein, besonders wenn man bedenkt, wie dieses Team gebaut ist. Doch gegen die Steelers war sie es nicht. Im Gegenteil: Die Line ließ 4 Sacks und 6 Tackles for Loss zu. Zudem war das Run Game kaum existent.

Die Panthers hatten vor dieser Woche eine durchaus legitime Chance, eventuell doch noch die Spitze der schwachen NFC South anzugreifen. Nun wird es schwierig.

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Verlierer: OFFENSIVE LINE, Jets

Zach Wilson gab sein Comeback nach seiner Versetzung auf die Bank und sah gar nicht mal so schlecht aus. Er bekam allerdings kaum Unterstützung von seinen Vorderleuten.

Wilson musste 4 Sacks und 10 QB-Hits gegen die Lions einstecken. Zudem half die Line auch nicht im Run Game, das ganze 2,3 Yards im Schnitt produzierte.

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Verlierer: DESMOND RIDDER, Quarterback, Falcons

Er bekam endlich seine Chance als Starter und enttäuschte auf ganzer Linie. Ridder wirkte von Beginn an verunsichert, fand nie in einen Rhythmus und brachte nur die Hälfte seiner Pässe (13/26) für 97 Yards an.

Das Run Game der Falcons funktionierte und war der Hauptgrund dafür, dass man bis zum Ende im Spiel war gegen die Saints. Doch vom Quarterback muss mehr kommen.

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Verlierer: MAC JONES, Quarterback, Patriots

Man kann natürlich allzu leicht das absurdeste Finish der heurigen Saison als Hauptgrund heranziehen - aber ohne die Leistung von Mac Jones wären die Patriots gar nicht erst in der Lage gewesen, das Spiel herzuschenken.

Jones brachte nur 13 von 31 Pässen (42 Prozent) an und sammelte dabei 112 Yards, über ein Drittel davon mit einem einzigen Wurf auf Jakobi Meyers.

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Verlierer: MATT PATRICIA, Senior Football Advisor, Patriots

Die Patriots haben weiterhin keine funktionale Passing Offense. Das wurde auch in Las Vegas wieder deutlich. Nicht nur ist Mac Jones völlig verunsichert, ihm wird vom Scheme und vom Play Calling auch überhaupt nicht geholfen.

Viel zu oft lässt Patricia leicht zu durchschauende Screens und Checkdowns werfen, wenn er nicht direkt zur Unzeit läuft und damit lange 3rd Downs erzwingt. Was auch immer am Ende der Plan war, er ging überhaupt nicht auf und das geht auf Patricias Kappe.

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Verlierer: TOM BRADY, Quarterback, Buccaneers

Brady war bis Sonntag 89-0, wenn er zu irgendeinem Zeitpunkt des Spiels mit 17 Punkten führte. Die Misere hat also historische Ausmaße. Ebenso verlor er erstmals in seiner Karriere acht Spiele in einer Saison.

Klar ist er nicht für jeden Turnover verantwortlich, der das Bengals-Comeback ermöglichte. Aber die Pass-Offense stagnierte nach einer Play-Action-freudigen ersten Hälfte bis zum letzten Drive über sehr weite Strecken.