Jayson Tatums 51 Punkte: Basketball-Welt feiert Celtics-Star nach Spiel 7 gegen Philadelphia 76ers

Es ist erst 60 Minuten her, da schien die NBA-Karriere von Jayson Tatum am Scheideweg zu stehen. 60 Basketball-Minuten, um präzise zu sein: In Spiel 6 stand er gegen die Sixers nach drei Vierteln und einer extrem garstigen Performance als absoluter Versager da: 1/13 aus dem Feld, nichts ging, Philly war auf dem besten Weg, die Serie zu beenden und die favorisierten Celtics in den Urlaub zu schicken.

Aber dann kamen die finalen zwölf Minuten, in denen Tatum in Clutch Time seine Shooting-Schwäche abschüttelte, drei Dreier einschweißte und Boston so zum Sieg und ins Spiel 7 führte. "Ich bin, bescheiden gesagt, einer der besten Basketballer der Welt", sagte er anschließend. Hätte er das in Spiel 7 nicht bestätigen können, wäre ihm dieses Zitat bitterböse um die Ohren geflogen. Mehr noch: Es hätte ihn jahrelang verfolgen können - das Internet vergisst nicht so schnell.

Aber zu diesen zwölf Minuten kamen die 48 Minuten von Spiel 7 - und wer würde Tatum jetzt noch widersprechen wollen?

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Jayson Tatum, Reaktionen zu Spiel 7: "Das können nicht alle"

Um ganz genau zu sein, verbrachte der 25-Jährige von den 48 Minuten nur 42 Minuten auf dem Parkett. Mehr waren nicht nötig, seinen Gehaltsscheck hatte er sich da schon längst verdient. Und die Basketball-Welt erst in Erstaunen und dann in Ekstase versetzt. Beispiele gefällig:

• "Jay macht die Kerle fertig - zu einfach!" - Trae Young
• "Zeig es ihnen, JT!!! Schon wieder!" - Draymond Green
• "Warum war JT kein Finalist im MVP-Rennen?" - Jusuf Nurkic

Und natürlich waren auch Celtics-Legenden begeistert. Schließlich schraubte sich Tatum zum vierten Spieler der glorreichen Franchise-Geschichte mit einer 40/10-Performance in den Playoffs hoch. Und knackte den erst zwei Wochen alten NBA-Rekord von Steph Curry (50) für die meisten Punkte in einem Spiel 7.

"Verdammt, Tatum ist heute aufgewacht und hat sich für Gewalt entschieden", staunte Paul Pierce: "Wow". Und Isaiah Thomas hielt fest: "Playoff-Spiele mit 50 Punkten, das können nicht alle. Nur Wenige können ein solches Level erreichen." Er muss es ja wissen, schließlich hatte er gegen die Wizards 2017 sogar 53 Punkte aufgelegt.

Das Schlusswort gebührt aber Dennis Schröder, in der Saison 2021/22 ebenfalls für die Celtics aktiv. "Er hat nicht gelogen, als er sich als einen der weltbesten Spieler bezeichnete. Das ist hart", postete er auf Twitter.

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Jayson Tatum: Sein Auftritt gegen Philly erinnert an LeBron James

Der "besessene" Tatum, wie ihn NBA-Experte Kendrick Perkins, ebenfalls ehemaliger Celtic, bezeichnete, verwandelte 17 seiner 28 Würfe aus dem Feld. 6/10 von Downtown, dazu starke 13 Rebounds und 5 Assists. Unglaublich: Kein einziger Punkte entstammte aus Fast Breaks, er erarbeitete sie sich gegen fünf verschiedene Verteidiger - und leistete sich dabei keinen einzigen Turnover.

Besonders wichtig waren die 25 Punkte vor der Pause, weil es bis dahin noch ein extrem enges Spiel war und er in den letzten Partien mittel bis ganz schlecht reingefunden hatte. "So etwas habe ich nur einmal gesehen. Leider in dieser Halle. Das war LeBron", erinnerte sich Sixers-Coach Doc Rivers. "Tatum war unglaublich."

Kein Wunder, dass ihn die Zuschauer im TD Garden mit "MVP!"-Sprechchören feierten. Tatum ist erst der fünfte Spieler der NBA-Historie mit einer 50-10-5-Spiel in der Postseason und legte diese Statistik in seiner Celtics-Karriere nun zum insgesamt fünften Mal auf. Da kann selbst ein Larry Bird (2) nicht mithalten.

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Jayson Tatum: "Habe versucht die Kommentare auszublenden"

"Es war wie im Film", lobte Tatums Teamkollege Marcus Smart (7 Punkte). "Wie in einem Blockbuster. Da lehnt man sich zurück, isst sein Popcorn und schaut zu." Im dritten Viertel allein verbuchte Tatum 17 Punkte, Philly kam insgesamt nur auf magere 10 Zähler. Und im Eins-gegen-eins ließ der Forward auch den frischgebackenen MVP Joel Embiid immer wieder alt aussehen.

In der Nacht auf Donnerstag geht es nun gegen die Miami Heat, die Celtics genießen den Heimvorteil und starten in Boston. "Das Team kennen wir gut. Das wird Spaß machen, es wird sehr hart umkämpft sein und darauf freue ich mich", sagte Tatum.

Apropos Spaß: "Heute war ich vor dem Spiel relaxed, ich habe gelacht und herumgealbert", verriet er. "So spiele ich am besten, wenn ich einfach Spaß habe. Ich habe versucht, den Druck und die Kommentare auszublenden und mich nur auf mein Spiel konzentriert und es genossen."

Die Kommentare nach diesem All-Time-Auftritt muss er sicherlich nicht ausblenden.

Jayson Tatum: Statistiken in Spiel 7 gegen die Philadelphia 76ers