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NBA: Memphis Grizzlies vermöbeln desolate Milwaukee Bucks - Pelicans stolpern - Suns zurück in der Spur

Von Philipp Jakob
Das war mal ein Ausrufezeichen der Grizzlies! Ja Morant und Co. machen aus den Bucks Kleinholz.
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Es gibt eine neue Nummer eins in der Western Conference! Die Memphis Grizzlies haben ein Ausrufezeichen gesetzt, aus den Milwaukee Bucks Kleinholz gemacht und damit die Spitze im Westen erobert. Zeitgleich stolpern die Pelicans in einem Overtime-Krimi.

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Die zweite Garde der Clippers ist ein dankbarer Gegner für die Suns, die relativ leichtes Spiel haben und ihre Pleitenserie beenden. Und Tyler Herro macht weiter einen auf Flammenwerfer - inklusive persönlichem Rekord.

Voll fokussiert: Tyler Herro ist aktuell aber mal so richtig on fire.
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Houston Rockets (9-19) - Miami Heat (15-15) 108:111 (BOXSCORE)

  • Neun Dreier am Vorabend? Das geht besser, dachte sich Tyler Herro und stellte dies keine 24 Stunden später direkt unter Beweis. Der Heat-Star ist aktuell aber sowas von on fire, gegen die Rockets zeigte sich dies in Form eines neuen Karrierebestwerts von 41 Punkten und 10 erfolgreichen Dreiern (bei 15 Versuchen, insgesamt 13/20 FG). Trotzdem musste Miami am Ende etwas zittern.
  • Herro ballerte die Heat zu einem 37-Punkte-Viertel im zweiten Durchgang, Miami setzte sich bis auf 14 Zähler ab. Nach einem zwischenzeitlichen Lauf der Rockets waren die Gäste vom South Beach auch 5 Minuten vor dem Ende zweistellig in Front. Aber: Houston gelang in der Schlussphase mehrere Stops und robbte sich nach und nach wieder heran.
  • Auch Herro scheiterte 20 Sekunden vor dem Ende bei einem Jumper, Kevin Porter Jr. bekam auf der anderen Seite bei -3 einen guten Look von Downtown, sein Versuch war aber knapp zu lang. Bitter für Houston: Der Ball ging beim Kampf um den Rebound scheinbar von einem Heat-Spieler ins Aus, die Refs entschieden sich aber anders. Der Call konnte nicht mehr überprüft werden, da die Rockets keine Coach's Challenge mehr übrig hatten. Automatische Reviews solcher Szenen gibt es seit einer Regeländerung der NBA nicht mehr.
  • So feierte Miami am Ende doch den dritten Sieg in Serie. Neben Herro füllte dabei Jimmy Butler mit 20 Punkten, 10 Rebounds, 7 Assists, 4 Steals und 3 Blocks das Boxscore. Unter anderem Bam Adebayo und Kyle Lowry fehlten, sodass Udonis Haslem mit 42 Jahren und 189 Tagen zum viertältesten NBA-Starter aller Zeiten aufstieg. Für die Rockets waren Jalen Green (22, 8/21 FG), Porter Jr. (21) oder Rookie Jabari Smith Jr. (15, 11 Rebounds) die besten Scorer. Usman Garuba machte sich in der Schlussphase mit starker Defense nützlich.
Das war mal ein Ausrufezeichen der Grizzlies! Ja Morant und Co. machen aus den Bucks Kleinholz.
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Memphis Grizzlies (18-9) - Milwaukee Bucks (20-7) 142:101 (BOXSCORE)

  • Beim Blick auf das Ergebnis könnte man vermuten, dass die Bucks all ihre Stars schonten. Nicht ganz. Giannis Antetokounmpo und Co. waren allesamt an Bord, konnten aber trotzdem nicht verhindern, dass Memphis Kleinholz aus ihnen machte. Wie übel war es? Mitte des vierten Viertels setzten die heimischen Fans zur La-Ola-Welle an - und die Grizzlies-Bank machte zur Feier des siebten Sieges in Serie und der Eroberung von Platz eins im Westen einfach mal mit.
  • Das hatten sich Ja Morant und Co., die im Schlussabschnitt längst Feierabend hatten, aber auch redlich verdient. Der Grizzlies-Star legte in nur 26 Minuten ein Triple-Double auf (25 Punkte, 10 Rebounds, 10 Assists), sieben weitere Teamkollegen knackten ebenfalls die Double-Digits, darunter Dillon Brooks (18) oder die Anführer der starken Reserve Tyus Jones (15) und Rookie David Roddy (15). Am Ende schenkte Memphis der bislang zweitbesten Defense der Liga 142 Punkte ein und bescherte Giannis und den Bucks auf der anderen Seite eine Off-Night.
  • Schon gegen Ende des ersten Viertels sorgten Morant und die Bank für die erste komfortable Führung, anschließend nahmen sie den Fuß nicht mehr vom Gaspedal. Zur Halbzeit zeigte das Scoreboard einen Zwischenstand von 70:41 und eine Bucks-Wurfquote von 31,1 Prozent an. Memphis dominierte die Zone (86:38), war einfach in allen Belangen überlegen. Später wuchs der Vorsprung auf 50 Punkte an, die höchste Führung überhaupt in der bisherigen NBA-Saison.
  • "Wenn man gegen uns spielt, muss man bereit sein. Diese Nachricht senden wir gerade an die gesamte Liga", tönte Morant. Die Bucks waren es ganz offensichtlich nicht. Antetokounmpo und Portis waren mit jeweils 19 Zählern noch Topscorer, Letzterer hinterließ aber vor allem mit zwei heftigen Kratzern auf dem Rücken von Santi Aldama seine Spuren. Khris Middleton (3 ,1/12 FG) oder Brook Lopez (4, 1/6 FG) waren offensiv Totalausfälle.
Die Jazz haben mit ihrem Sieg dafür gesorgt, dass New Orleans die Spitzenposition im Westen verliert.
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Utah Jazz (17-14) - New Orleans Pelicans (18-10) 132:129 OT (BOXSCORE)

  • Dass nun Memphis vom Platz an der Sonne in der Western Conference grüßt, haben sie zum Teil auch den Jazz zu verdanken. Die haben nun zwei Spiele in Folge gegen New Orleans gewonnen und damit geholfen, die Pelicans von Platz eins zu verdrängen. Das zweite Duell war spannend, unterhaltsam - und durchaus kurios.
  • Im dritten Viertel schienen die Gäste aus dem Big Easy dank Zion Williamson (31 ,8 Rebounds, 8 Assists) die Kontrolle zu übernehmen. Auch C.J. McCollum machte eine gute Partie (28), doch mit Zion auf der Bank kam Utah wieder zurück und es entwickelte sich ein echter Krimi, der seinen Höhepunkt in den Schlusssekunden der regulären Spielzeit fand. Lauri Markkanen schenkte den Jazz nach einem Broken Play die Führung, 2 Sekunden vor dem Ende sorgte Trey Murphy ebenfalls aus der Distanz für den Ausgleich.
  • Dann wurde es kurios: Markkanen wollte den Ball nach einem Lob-Anspiel quasi im Volleyball-Style im hohen Bogen in den Korb pritschen, Larry Nance Jr. bekam aber gerade so seine Finger dran. Goaltending? Die Referees meinten ja, entschieden sich nach einem Review aber um. Es ging in die Overtime.
  • Dort ging den Pelicans etwas die Puste aus, besser machte es Jordan Clarkson. Mit zwei Buckets brachte er Utah früh auf die Siegerstraße, die Führung ließen sie sich nicht mehr nehmen. Clarkson stellte mit 39 Zählern (7/14 Dreier) einen Saisonbestwert auf, Markkanen stand dem mit 31 Punkten und 5/9 Triples in kaum etwas nach. Auch Malik Beasley (17) oder Walker Kessler (11, 8 Rebounds, 3 Blocks, spielte die Overtime fast durch) lieferten gute Produktion.
Die dezimierten Clippers sind lange keine wirkliche Gefahr für Devin Booker (l.), Chris Paul und die Suns.
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L.A. Clippers (17-14) - Phoenix Suns (17-12) 95:111 (BOXSCORE)

  • Kein Kawhi Leonard, kein Paul George, keine Chance für die Clippers. Nach zuvor drei Siegen in Serie wurden die Stars im Back-to-Back geschont, was den Weg frei für die zuletzt schwächelnden Suns machte. Angeführt von Mikal Bridges (27, 11/18 FG) beendete Phoenix die fünf Spiele andauernde Pleitenserie.
  • Die Clippers-Bank konnte gegen Ende des ersten Viertels schon nicht mehr mithalten, dann wurde es schnell deutlich. Der zweite Durchgang ging mit 35:19 an die Gäste, die sich bis auf +27 absetzten. Dabei stellte Chris Paul die Clippers-Defense immer wieder vor Probleme, der Point God markierte insgesamt 15 Punkte, 13 Assists sowie 7 Rebounds. Rückkehrer Devin Booker (14, 6/22 FG) erwischte nicht seinen besten Tag, Deandre Ayton (Oberschenkel) musste passen. Das machte Bridges zum Teil wieder wett.
  • Die zweite Garde der Clippers zeigte im dritten Viertel nochmal etwas Leben, näher als bis auf 14 Punkte kamen sie aber nicht mehr heran. Auch eine längere Unterbrechung wenige Minuten vor Schluss, als der Ring nach einem Slam von Jack Landale (15, 10 Rebounds) wieder geradegerichtet werden musste, brachte die Suns nicht mehr aus ihrem Rhythmus.
  • In Abwesenheit der Stars machte Terance Mann bei den Clippers noch am ehesten positiv auf sich aufmerksam. Der Guard führte seine Farben mit 22 Punkten, 11 Rebounds und 4 Assists an, dahinter folgten Marcus Morris (14) und Brandon Boston Jr., ein Großteil dessen 16 Zähler kam aber in der Garbage Time. Auch Reggie Jackson, Ivica Zubac und Luke Kennard bekamen bei L.A. eine Pause.
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