Handball-WM - DHB-Team startet in die Vorbereitung: "Mal wieder Zeit für eine Medaille"

SID
Alfred Gislason strotzt nur so vor Energie im Vorfeld der Handball-WM.
© getty

Am Montag beginnt die WM-Vorbereitung der deutschen Handballer. Und die Spieler müssen sich auf einiges gefasst machen, denn Trainer Alfred Gislason strotzt nur so vor Tatendrang.

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Deutschlands Kader bei der WM: Positionen, Rückennummern, Spitznamen

"Ich brenne sehr", sagte der Bundestrainer und kündigte für die kommenden Tage so manch schweißtreibende Einheit an: "Ich freue mich riesig darauf, die Mannschaft jetzt zusammen zu haben, muss aber auch aufpassen, dass ich nicht durchdrehe und zu viel trainiere, weil ich mich so freue."

Aus Gislason sprudelt es kurz vor Beginn der deutschen WM-Mission nur so heraus. Vorbei sind die Wochen der grauen Theorie mit Spielbeobachtung in den Arenen des Landes. Vorbei die stundenlangen Videoanalysen im heimischen Arbeitszimmer.

"Wir haben jetzt nur die WM im Kopf und alle Möglichkeiten, uns dort gut zu präsentieren und Erfolg zu haben", so der Isländer im SID-Interview.

In den kommenden zehn Tagen will Gislason sein noch recht unerfahrenes Team auf den bevorstehenden Saison-Höhepunkt in Polen und Schweden (11. bis 29. Januar) einstimmen - und auf Erfolg trimmen. "Uns ist allen bewusst, dass wir Deutschland und den DHB repräsentieren. Wir sind sehr ehrgeizig und wollen so weit kommen wie möglich", betont Gislason, der vor seinem vierten Turnier als DHB-Coach steht.

Andreas Wolff spricht von Medaille

Auch die 18 Spieler um Kapitän Johannes Golla, die am Montag nach kurzem Silvesterurlaub bis zum Mittag ihre Zimmer im Sheraton-Hotel Hannover beziehen werden, sprühen vor Tatendrang. Nach dem historisch schlechten zwölften Platz bei der (Corona-)WM 2021 und Platz sieben bei der EM vor Jahresfrist soll es bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft weiter nach oben gehen.

"Wir sind an einem Punkt, wo es das Ziel sein muss, endlich mal wieder sportlichen Erfolg für Deutschland zu holen", sagte Golla in einem Sportschau-Interview.

Und Torhüter Andreas Wolff, einer von fünf im deutschen Team verbliebenen Europameistern von 2016, meinte im Gespräch mit der ARD gewohnt forsch: "Es wird langsam mal wieder Zeit für eine Medaille."

Alfred Gislason: Haben noch nicht DEN Superstar

Nach einigen Absagen und Rücktritten hat sich das Gesicht der deutschen Mannschaft zuletzt deutlich verändert. Statt Stars wie Uwe Gensheimer oder Johannes Bitter, Hendrik Pekeler oder Patrick Wiencek, die dem breiten TV-Publikum geläufig waren, müssen neben etablierten Kräften wie Golla und Wolff nun Spieler wie Julian Köster und Juri Knorr oder Lukas Mertens und Joel Birlehm die Kohlen aus dem Feuer holen. Man habe "vielleicht noch nicht DEN Superstar", so Gislason: "Wir haben aber viele Leute, die das Potenzial dazu haben."

Bevor am 13. Januar der deutsche WM-Auftakt gegen Katar steigt, steht aber noch eine Menge Arbeit auf dem Programm. Die Trainingsschwerpunkte liegen auf der Hand. "Wir haben nicht die Spieler, die aus neun Metern und mehr die Tore machen", sagt Gislason, dessen Einheiten auch gern mal die Zwei-Stunden-Marke überschreiten: "Deswegen müssen wir geduldig und mannschaftsdienlich spielen und brauchen eine hohe Effektivität. Zudem müssen wir über eine starke Abwehr und gute Torhüterleistungen Druck machen."

Höhepunkte der Turnier-Vorbereitung sind die beiden Länderspiele gegen Gislasons Heimatland Island in Bremen (7. Januar, 16.15 Uhr) und Hannover (8. Januar, 15.30 Uhr). Am 12. Januar fliegt das deutsche Team dann in den Vorrundenspielort Kattowitz, wo Serbien (15. Januar) und Algerien (17. Januar) die weiteren deutschen Gegner im Kampf um den Hauptrunden-Einzug sind.

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