Club erreicht Etappenziel

SID
blasek nürnberg bukarest
© Getty

Bukarest - Dank der Tore von Peer Kluge (22.) und Zvjezdan Misimovic (56.) zum 2:2 (1:1) bei Rapid Bukarest beendete der 1. FC Nürnberg die sportliche Durststrecke und zog zwei Wochen nach dem torlosen Hinspiel in die lukrative Gruppenphase des UEFA-Cups ein.

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Allem Krisengerede zum Trotz hat der deutsche Pokalsieger erstmals seit 45 Jahren die zweite Runde im Europapokal erreicht. Dort winken den nun seit acht Pflichtspielen sieglosen Franken weitere Einnahmen.

Vor 10.000 Zuschauern im Valentin Stanescu-Stadion trafen Cesinha (15.) und Costin Lazar (90.+3) für Rumäniens Cupsieger. Garant für den Teilerfolg der Nürnberger war vor allem Torhüter Jaromir Blazek, der mit glänzenden Paraden weitere Gegentore verhinderte.

Nach den Ausfällen der Leistungsträger Robert Vittek, Javier Pinola und Angelos Charisteas setzte Club-Trainer Hans Meyer in seinem 72. Europacup-Spiel vor allem auf taktische Disziplin.

Vier Chancen, zwei Tore

Dominik Reinhardt löste seine Aufgabe auf der ungewohnten linken Abwehrseite gegen Spielmacher Cesinha nach anfänglichen Problemen ordentlich und zählte zu den Stützen seiner Mannschaft.

Im Mittelfeld war Torschütze Kluge neben Tomas Galasek Dreh- und Angelpunkt des Aufbauspiels, die eine nahezu perfekte Chancenauswertung zeigten: Vier Gelegenheiten reichten für zwei Treffer.

"Nimmt man Hin- und Rückspiel zusammen, sind wir verdient weitergekommen. Mein Team war taktisch sehr diszipliniert. Das Mittelfeld hat toll gespielt, vor allem Kluge und Misimovic. Meine Jungs können sich ihre Leistung als kleine Medaille an den Hut hängen", sagte Meyer.

Frühe Führung für Bukarest

Während sich der Club in seinem ersten Europacup-Auswärtsspiel seit 19 Jahren zunächst nur vorsichtig nach vorne tastete, suchten die Rumänen bei hochsommerlichen Temperaturen sofort die Offensive. In der 12. Minute deutete Cesinha erstmals seine Torgefährlichkeit an, als Blazek den Schuss des Brasilianers gerade noch entschärfen konnte.

Drei Minuten später ließen Galasek und Jan Kristiansen Cesinha nach dem Eckball von Marius Maldarasanu ungehindert zum Kopfball hochsteigen und der nutzte das Geschenk zur 1:0-Führung für Rapid.

Kluge trifft erneut

Doch die Antwort der Franken ließ zur Freude der 1000 mitgereisten Fans nicht lange auf sich warten. Nach einer weiten Hereingabe von Tomas Galasek stoppte Kluge den Ball mit der Brust, umkurvte Torhüter Andrade und schoss zum Ausgleich ein. Erst am Samstag hatte Kluge zweimal in Bochum (3:3) getroffen.

Den erneuten Rückstand des Bundesliga-16. vereitelte Torwart Blazek nur 60 Sekunden später, als er den Schuss von Kapitän Vasile Maftei mit einem tollem Reflex parierte. Als der Club die Partie besser in den Griff zu bekommen schien, musste der tschechische Keeper einen weiteren Beweis seiner Klasse liefern, indem er mit Fußabwehr gegen Pierre Boya (44.) rettete.

Misimovic macht alles klar

"Wir müssen keinen Hurra-Fußball spielen und wollen auch keinen Schönheitspreis gewinnen. Für uns geht es um das Ergebnis", impfte Sportdirektor Martin Bader den Spielern für die zweite Hälfte ein, in der sofort wieder das Tor der Gäste im Brennpunkt stand.

Doch der zweite Treffer fiel auf der anderen Seite: Von Marek Mintal bedient, fasste sich Misimovic aus 16 Metern ein Herz und zirkelte den Ball unhaltbar für Andrade in die lange Torecke.

"Bei meinem Tor hat alles zum Glück toll geklappt. Ich habe gesehen, dass die Lücke frei ist und den Ball reingeschlenzt. Nach dem 0:1 haben wir angefangen, Fußball zu spielen und uns mehr zugetraut", so Misimovic. 

Der Ausgleichstreffer der Hausherren in der Nachspielzeit hatte keine Auswirkungen mehr. Unmittelbar danach pfiff der Schiedsrichter die Partie ab.

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