BVB scheitert nach Elfmeterkrimi

SID
Udinese Calcio - Borussia Dortmund 4:3 i.E
© dpa

 Borussia Dortmunds italienisches Fußball-Wunder ist ausgeblieben. Trotz einer großartigen Leistung bedeutete der 2:0 (2:0, 1:0)-Sieg nach Verlängerung und dem 3:4 im Elfmeterschießen bei Udinese Calcio das unglückliche frühe Aus im UEFA-Pokal.

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Zwei Wochen nach der 0:2-Heimpleite gegen den Tabellen-Dritten der Serie A waren die Treffer von Tamas Hajnal (45. Minute/90.+2) in der Normalspielzeit zu wenig, um der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp die Teilnahme an der Gruppenphase zu sichern

Im "Shootout" scheiterten Hajnal und Jakub Blaszczykowski. "Wir haben eine unglaubliche Leistung gebracht", sagte Sportdirektor Michael Zorc schon vor dem dramatischen Elfmeterschießen.

Frei mit erster Chance des Spiels

Vor 11.000 Zuschauern im Stadion Friuli bot Dortmund, UEFA-Cup-Finalist von 1993 und 2002, fünf Tage nach dem 3:0 in der Bundesliga gegen den VfB Stuttgart erneut eine glänzende Vorstellung, die aber nicht mit dem Weiterkommen belohnt wurde.

In ihrer 165. Europapokal-Partie begannen die Schwarz-Gelben druckvoll. Florian Kringe bot sich schon in der 2. Minute die Führungschance. Alexander Frei zwang Udines slowenischen Keeper Samir Handanovic (4.) bei einem Kopfball zu einer Glanztat.

2000 BVB-Fans im Stadion

BVB-Keeper Roman Weidenfeller musste erstmals gegen Simone Pepe (20.) eingreifen. Der sechsmalige deutsche Meister machte, lautstark unterstützt von rund 2000 Fans, weiter Druck. Ein Frei-Treffer (23.) wurde vom spanischen Schiedsrichter Cesar Muniz Fernandez wegen Abseitsstellung nicht gegeben.

Drei Minuten später entschärfte Handanovic einen Freistoß von Frei. Glück hatte der BVB, als ein Kringe-Foul an Antonio Floro Flores (33.) nicht mit Elfmeter geahndet wurde.

Hajnal trifft in der Nachspielzeit

Udinese wurde stärker, Weidenfeller parierte einen Distanzschuss des Chilenen Mauricio Isla mit Mühe und hatte Glück, dass Young-Pyo Lee auf der Linie klärte (38.). Praktisch mit dem Halbzeitpfiff gelang Hajnal das hochverdiente 1:0.

"So präsentiert man sich international. Wir spielen extrem sicher und hätten schon höher führen können", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in der Pause.

Auch nach dem Wechsel drängte Dortmund auf das zweite Tor. Sebastian Kehl (49.) scheiterte per Kopf an Handanovic, Frei erzielte wenig später (50.) seinen zweiten Abseits-Treffer - eine umstrittene Entscheidung.

Sadrijaj mit der Chance zum 3:0

Zwei Minuten danach hatte Antonio Di Natale die bis dahin größte Chance der Italiener. Klopp erhöhte das Risiko und wechselte Nelson Valdez für Tinga ein (68.). In der Schlussphase bot sich erneut Di Natale (83.) die Möglichkeit zum 1:1. Dann traf Hajnal in der Nachspielzeit.

Die Verlängerung wurde zum offenen Schlagabtausch, in der dem BVB nach einem Kehl-Foul an Alexis Sanchez erneut ein Elfmeter erspart blieb (103.). Fabio Quagliarella (108.) scheiterte knapp, dann hielt Weidenfeller (109.) das 2:0 fest. Der eingewechselte Youngster Bajram Sadrijaj (118.) hatte sogar das 3:0 auf dem Fuß.

Der Bundesliga-Fünfte musste auf Mats Hummels, Dede, Mohamed Zidan, Patrick Owomoyela und Diego Klimowicz verzichten. Robert Kovac rückte nach überstandener Oberschenkel-Verhärtung in die Innenverteidigung. Im Sturm bot Klopp den Polen Jakub Blaszczykowski rechts hinter dem Schweizer Frei auf.

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