PSG: Diese Franzosen sollte sich Paris Saint-Germain auf dem Transfermarkt schnappen

Von Thomas Hindle / Patrik Eisenacher
FC Bayern, Sturm, Vctor Osimhen, Randal Kolo Muani, Harry Kane, Eric Maxim Choupo-Moting
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PSG wurde in den vergangenen Jahren dafür kritisiert, den französischen Markt zu vernachlässigen. Kommt nun die Wende? SPOX zeigt die Transfer-Optionen für den amtierenden Meister der Ligue 1.

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Dieses Jahr könnte es bei Paris Saint-Germain endlich so weit sein. Der Klub könnte sich von seinem Transfer-Modell verabschieden, hochkarätige, eher ältere und zumeist teure Spieler zu verpflichten, und stattdessen einige junge Spieler holen, die bereits auf Top-Niveau sind.

Sportdirektor Luis Campos soll den Neuaufbau in Paris einleiten und darauf abzielen, dass ein Kern von jungen, außergewöhnlichen Spielern aus Frankreich, der durch einige ausländische Weltklassespieler verstärkt wird, sich endlich zu einer europäischen Großmacht entwickeln wird - mit einer neuen PSG-Identität, die nicht für Glanz und Glamour, sondern dann für Einsatz und Leidenschaft steht.

Dabei haben die Pariser mit Kylian Mbappé bereits DAS Aushängeschild der jungen französischen Talente im Kader.

Aber andere enorm gute französische, junge Spieler spielen in ganz Europa verstreut und sind bislang oft von PSG verschmäht worden, bevor sie überhaupt die Chance hatten, sich beim Top-Klub ihres Heimatlandes zu beweisen.

Eine völlige Neuausrichtung der Transferstrategie ist zwar unwahrscheinlich, aber PSG hat in diesem Sommer ein großes Budget und muss einige wichtige Baustellen in Angriff nehmen. Das Team braucht einen Mittelstürmer, einen zentralen Mittelfeldspieler, wohl auch einen zusätzlichen Flügelspieler und gleich mehrere Innenverteidiger.

Die gute Nachricht ist, dass es auf all diesen Positionen französische Talente gibt, die auf dem Markt verfügbar sind. Und warum sollte ein junger Franzose nicht in die Hauptstadt wechseln wollen, um für den mittlerweile erfolgreichsten Verein des Landes zu spielen? Die Möglichkeit, Teil einer neuen Ära zu sein, und natürlich die Aussicht auf ein gutes Gehalt dürften für viele Spieler attraktiv sein. Für einige von ihnen wäre ein Wechsel nach Paris zudem eine Rückkehr in die Heimatstadt.

Doch auf wen sollte der Tabellenführer der Ligue 1 sein Augenmerk richten? SPOX und GOAL werfen einen Blick auf einige der französischen Spieler, die PSG in diesem Sommer verpflichten könnte - gleich fünf von ihnen spielen aktuell in der Bundesliga.

FC Bayern, Sturm, Vctor Osimhen, Randal Kolo Muani, Harry Kane, Eric Maxim Choupo-Moting
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Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt)

PSG wird wahrscheinlich nicht der einzige Verein sein, der Kolo Muani von Eintracht Frankfurt in diesem Sommer verpflichten möchte. Die Gründe dafür sind offensichtlich.

Trotz seines denkwürdigen Fehlschusses im WM-Finale in letzter Sekunde gegen Argentinien (2:4 n.E.; 2:2) hat der Stürmer mit dem Wechsel nach Frankfurt alles richtig gemacht und sich weiter verbessert.

Mit 24 Jahren ist er zwar älter als die meisten Spieler auf dieser Liste, aber durch seine Erfahrung ist er ein kompletterer Stürmer geworden.

Kolo Muani hat bei der französischen Nationalmannschaft bewiesen, dass er ein hervorragender Sturmpartner für Mbappé sein kann. Zudem kennt er die Ligue 1 aus seiner Zeit beim FC Nantes.

Die Adler wollen angeblich mehr als 100 Millionen Euro für ihren jungen Star. Denn dieser hat in der laufenden Saison bereits 20 Tore und 14 Assists beigesteuert. Die größte Konkurrenz stellt wohl der FC Bayern München dar.

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Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach)

Thuram ist in den letzten vier Jahren bei Borussia Mönchengladbach immer effektiver geworden und er wird jeden Sommer mit einem Wechsel zu einem großen Verein in Verbindung gebracht.

Jetzt ist jedoch der ideale Zeitpunkt für PSG, um zuzuschlagen. Denn Thuram ist ablösefrei zu haben.

Der 25-Jährige spielt seine bisher beste Saison mit wettbewerbsübergreifend 16 Toren und sechs Vorlagen.

Thuram hat großes Potenzial als Mittelstürmer. Mit seinen 1,88 Metern hat er die nötige Größe, um als Neuner neben Mbappé zu spielen; seine Dribbelkünste und sein Tempo machen ihn selbst zu einer echten Torgefahr. Auch er kennt die Ligue 1 bereits, so kickte der Sohn von Verteidiger-Legende Lilian von 2017 bis 2019 für Guingamp.

Khéphren Thuram
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Khephren Thuram (OGC Nizza)

PSG kennt den jüngeren Thuram-Bruder nur zu gut aus der Ligue 1. Der Mittelfeldspieler tanzte vor ein paar Wochen für Nizza durch die Pariser Reihen und versetzte die hilflosen Achraf Hakimi und Marquinhos bei der 0:2-Niederlage in Angst und Schrecken.

Der eher defensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler kann trotzdem im letzten Drittel entscheidende Pässe spielen.

PSG ist im und um den Strafraum herum teilweise ideenlos, wenn Mbappé von Gegenspielern umzingelt wird.

Angeblich ist auch Real Madrid am Youngster interessiert, aber PSG könnte sicherlich mit jedem Angebot der Blancos mithalten - oder es sogar überbieten.

Mehr Informationen zu Khephren Thuram gibt es hier.

Rayan Cherki, Olympique Lyon
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Rayan Cherki (Olympique Lyon)

PSG hat bereits im Januar-Transferfenster versucht, Cherki zu verpflichten. Olympique Lyon war jedoch alles andere als beeindruckt von den Bemühungen des Rivalen, und Vereinspräsident Jean-Michel Aulas bezeichnete das PSG-Angebot als "beleidigend".

Die Chancen stehen gut, dass die Pariser in diesem Sommer mit einem besseren Angebot zurückkommen - das wäre auf jeden Fall ein kluger Schachzug.

PSG sucht einen offensiven Mittelfeldspieler, und Cherki hat die Fähigkeit, mit seinen Dribblings ein Spiel zu verändern. Er gilt als eines der besten Talente, die je aus der OL-Akademie kamen.

Scouts haben ihn schon mit Hatem Ben Arfa verglichen, obwohl es wahrscheinlich ist, dass Cherki eine erfolgreichere Zeit bei PSG als Ben Arfa haben dürfte.

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Eduardo Camavinga (Real Madrid)

Dieser Deal könnte schwierig werden. Camavinga hat sich bei Real Madrid als Stammspieler unter Carlo Ancelotti etabliert und wird sehr wahrscheinlich in den nächsten Jahren nicht wechseln.

Er ist sehr vielseitig und kann als Sechser, Achter oder bei Bedarf sogar als Linksverteidiger spielen.

Seine defensiven Fähigkeiten und seine Dribblings würden das Mittelfeld von PSG sehr gut ergänzen. Eine Kombination aus Marco Verratti und Camavinga als Achter würde das Mittelfeld deutlich verstärken. Dort treiben sich derzeit Fabián Ruiz, Carlos Soler, Vitinha und Renato Sanches herum.

Es wird schwierig sein, den Franzosen aus Madrid loszueisen, aber ein Mega-Angebot könnte die Blancos zu einem Verkauf verleiten. Vor allem, wenn sie in diesem Sommer planen, viel Geld für Jude Bellingham auszugeben.

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Manu Koné (Borussia Mönchengladbach)

Defensive Mittelfeldspieler sind heutzutage sehr begehrt, und Koné hat das Potenzial, einer der besten Sechser zu werden.

Der Franzose ist groß und überraschend schnell. Außerdem ist er ein unterschätzter Dribbler und kann einen starken Pass spielen.

Auch wenn er einige klare Schwächen hat - Koné hat im letzten Drittel nicht viel zu bieten - könnten die Qualitäten des defensiven Mittelfeldspielers von Borussia Mönchengladbach ihn in Zukunft zu einem der besten Spieler der Welt auf seiner Position machen.

Bei PSG fehlt ein Spieler mit seinem Profil. Danilo ist zwar ein guter defensiver Mittelfeldspieler, aber er ist nicht so athletisch wie Koné und geht nicht mit demselben Elan in die Zweikämpfe.

Koné hat Berichten zufolge eine niedrige Ausstiegsklausel, was ihn in diesem Sommer zu einer interessanten Option für PSG macht.

Dayot Upamecano,
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Dayot Upamecano (FC Bayern München)

Beim FC Bayern München gehört Upamecano zu den unsichersten Spielern. Gerade gegen Manchester City konnte man sehen, dass ihm einiges zu einem Weltklasse-Spieler fehlt. Sein ungenaues Passspiel passt nicht zu den hohen Ansprüchen des deutschen Rekordmeisters.

Die 42,5 Millionen Euro, die die Münchner 2021 für ihn nach Leipzig überwiesen, waren vielleicht nicht die beste Investition. Und genau das macht ihn zu einem Wechsel-Kandidaten. Vielleicht fühlt er sich in seiner Heimatstadt Paris wohler und kann dort endgültig zu einem der besten Innenverteidiger der Welt werden. Ein Schritt, der ihm in München bislang nicht gelungen ist.

PSG braucht in diesem Sommer dringend einen Innenverteidiger, da Sergio Ramos möglicherweise keinen neuen Vertrag erhält und Presnel Kimpembe weiterhin ausfallen wird.

Die ablösefreie Verpflichtung von Inters Milan Skriniar reicht auf dieser Position noch lange nicht aus.

Moussa Diaby
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Moussa Diaby (Bayer Leverkusen)

Diaby hat es seit September 2021 immer wieder in die französische Nationalmannschaft geschafft, Didier Deschamps nominierte den Flügelspieler von Bayer Leverkusen jedoch nicht für die WM in Katar.

Mit seiner enormen Schnelligkeit, Wendigkeit und der Vielseitigkeit, auf beiden Flügeln zu spielen, ist Diaby ein nahezu perfekter moderner Offensivspieler.

Auch wenn der 23-jährige gebürtige Pariser nicht unbedingt ein Vollstrecker ist, ist er mit seinen Dribblings und seiner Stärke bei den Torvorlagen für jede Mannschaft eine Bereicherung - und PSG braucht dringend einen Flügelstürmer, der das MMN-Trio ersetzen und noch dazulernen kann.

Wie einige andere auf dieser Liste hat PSG Diaby vor ein paar Jahren gehen lassen. Den Klub dürfte es inzwischen sehr schmerzen, ihn jetzt so erfolgreich in der Bundesliga spielen zu sehen. Gleiches gilt auch für Leipzigs Christopher Nkunku, der sich im Sommer Chelsea anschließen wird.

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William Saliba (FC Arsenal)

Arsenal wird seinen Star-Innenverteidiger in diesem Sommer nicht verkaufen wollen. Der Franzose hat der Mannschaft von Mikel Arteta in diesem Jahr enormen Auftrieb gegeben und eine zuvor löchrige Abwehr zu einer der besten der Premier League gemacht.

Saliba wurde in einem Pariser Vorort geboren und als Jugendspieler von Mbappés Vater trainiert. Auch mit einigen wichtigen Spielern des PSG-Kaders ist er eng befreundet, und es würde ihn zweifellos reizen, für den Hauptstadtklub zu spielen.

Andererseits erlebte Saliba seinen Durchbruch auf höherem Niveau ausgerechnet beim PSG-Erzrivalen Olympique Marseille. Während der Leihe in der Saison 2021/22 entwickelte er sich durch seine Zweikampfstärke und eine deutliche Steigerung beim Passspiel zu einem Spieler, den Arteta wieder bei Arsenal sehen wollte.

Die Gunners haben eine Option auf eine Vertragsverlängerung bis 2024 gezogen, aber ein Anschlussvertrag ist noch nicht ausgehandelt. Es könnte für PSG an der Zeit sein, dazwischenzugrätschen und zuzuschlagen.