Kicken, wo der Papa Oktopusse verkauft

Lucas Perez wechselte von Deportivo La Coruna in die Premier League
© spox
Cookie-Einstellungen

Primera Division

von Nino Duit

Oktopus-Verkäufer des Spieltags: Ein paar Meter zu Fuß zur Metro-Station "Arsenal", die Linie "Piccadilly" bis King's Cross St. Pancras und dann noch drei Stationen mit der "Northern" bis Camden Town. Knapp 30 Minuten braucht Arsenals neuer Stürmer Lucas Perez von seinem künftigen Arbeitsplatz, dem Emirates Stadium, zu dem seines Vaters, einem Oktopus-Verkaufsstand am Londoner Camden Markt.

Allzu schwer wird dem Stürmer, der für 20 Millionen Euro von Deportivo La Coruna auf die Insel wechselte, die Eingewöhnung in seiner neuen Heimat also nicht fallen. Familiäre Anbindungspunkte sind in London laut dem spanischen Journalisten Guillem Balague vorhanden - wie er auf den Oktopus-Verkäufer und dessen Vita aufmerksam wurde, verriet er jedoch nicht.

Womöglich machte sich Perez Senior durch sein blau-weiß gestreiftes Shirt, das er bei der Arbeit gerne trägt, verdächtig. Es sind die Farben von Deportivo. Nun kann er zumindest über die kulinarische Verköstigung seines Sohnes wachen. Sein Stand ist bekannt für die hervorragenden frittierten Oktopusse. Galicische Spezialitäten im Norden Londons.

Inwieweit Perez' neuer Trainer Arsene Wenger diese Kost gut heißt, ist jedoch noch unklar. Eine der ersten Maßnahmen des Franzosen nach seiner Amtsübernahme vor über 20 Jahren soll bekanntlich die Umstellung des Ernährungsplans seiner Spieler gewesen sein. Nach der Beendigung des weitverbreiteten Komasaufens in der Mannschaft natürlich. Der sagenumwobenen "Tuesday Club" war für Tony Adams und Co. fortan tabu.

Erlebe die Primera Division Live und auf Abruf auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat

Geldstrafe des Spieltags: Solidarität mit den Erdbebenopfern in Italien? Bestrafungswürdig! Kevin-Prince Boateng wagte es nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 für seinen Verein UD Las Palmas gegen den FC Granada doch tatsächlich, ein Shirt mit den Worten "Forza Italia" hochzuhalten und somit Solidarität mit den Bewohnern seiner einstigen Wahlheimat zu zeigen. Skandalös, dachte sich wohl Schiedsrichter Daniel Ocon Arraiz und nahm den Vorfall in seinen Bericht auf.

Nun wird über eine Geldstrafe in Höhe von 3.000 Euro spekuliert. Boateng kann über so eine Summe aber wohl selbst nur lachen. 2009 zog er mal mit seinem einstigen Hertha-Teamkollegen Patrick Ebert in den frühen Morgenstunden durch den Berliner Stadtteil Wilmersdorf, 13 Autos sollen dabei beschädigt worden sein. 56.000 Euro kostete den Prince der Spaß.

Mittlerweile beschränkt sich Boateng aber offenbar darauf, sich für gute Taten bestrafen zu lassen. Die Zeit der nächtlichen Streifzüge ist vorbei. Einen unerhörten Streifzug leistet sich Boateng derzeit lediglich auf dem grünen Rasen. Sein Verein Las Palmas von den Kanarischen Inseln schlich sich in der Tabelle an Real Madrid und dem FC Barcelona vorbei und thront nach zwei Spieltagen an der Spitze der Primera Division. Nicht unerheblichen Anteil daran hat Boateng selbst. In der Torschützenliste rangiert er auf Platz zwei - unter anderem gleichauf mit Lionel Messi und Gareth Bale.

Algo Mas? Gerard Pique ist bekanntlich ein sehr gefragter Mann. Bei Twitter bekamen nun seine Fans unter dem Hashtag #askPique die einmalige Möglichkeit, den Verteidiger des FC Barcelona all das zu fragen, was sie immer schon wissen wollten.

Neben ganz banalen Dinge wie "Hast du je einen Döner probiert?", fast schon gemeinen wie "Wie fühlt es sich an, der überbewertetste Verteidiger überhaupt zu sein?" und frisurentechnischen wie "Wird sich Umtiti seine Haare blond färben lassen?" bekam Pique auch eine Frage bezüglich seiner Zukunft gestellt: "Will you sign for Arsenal & put us out of our defensive misery?"

Verfasser dieser Nachricht war ein gewisser Piers Morgan, seines Zeichens ein bekannter britischer Reporter. Böse Zungen behaupten, dies ist lediglich sein Nebenerwerb. Hauptberuflich ist er demnach Kritiker von Arsenal-Trainer Arsene Wenger. Das weiß offenbar auch Pique. Seine Antwort: "It's very very difficult Piers. Ask your 'friend' Arsene to buy quality defenders!"

Die Fragen nach seiner Vorliebe für Döner, seinem Gemütszustand und der Frisur von Umtiti blieben jedoch leider unbeantwortet.