Argentinien fürchtet Partyschreck Uruguay

SID
Diego Forlan will dem Erzrivalen aus Argentinien mal wieder die Party verderben
© Getty

Uruguay heftet auf dem südamerikanischen Kontinent das Image des Partyschrecks an. Gleich zweimal verdarben die Himmelblauen dem Erzrivalen Argentinien schon das Copa-America-Heimspiel. Brasilien muss dagegen gegen Paraguay ihre Klasse beweisen.

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Für viele beginnt die Copa America erst jetzt, und die zwei Clasicos bringen das älteste Fußball-Nationenturnier der Welt im Viertelfinale so richtig auf Touren (21 Uhr im LIVE-TICKER).

Der Clasico del Rio de la Plata ist längst Fußball-Historie. Die Erzrivalen und Nachbarn des Grenzgewässers, mit je 14 Titeln Rekord-Champions der Kontinentalmeisterschaft, treffen am Samstag in Santa Fe zum 178. Mal aufeinander.

Argentinien dominiert mit 81 Siegen die Bilanz. Von ihren 53 Triumphen erinnern sich die Uruguayer aber besonders gerne an zwei.

Urus besiegen Maradona und Co.

Als die Copa America unter dem Namen Campeonato Sudamericano 1916 in Argentinien ihre Premiere feierte, verdarben die Urus den Hausherren mit einem 0:0 im letzten Spiel die Party.

Und auch 1987 beendeten die von Idol Enzo Francescoli angeführten Charruas die Titelträume der Gastgeber, besiegten Diego Maradona und Co. im Halbfinale von Buenos Aires mit 1:0 und eroberten erneut den Copa-Titel im Feindesland.

"Wir sind stolz auf unsere Geschichte, aber leben nicht von ihr. Ich möchte, dass man sich an unsere Generation als die erinnert, die die Copa America 2011 gewann", sagte Stürmer Sebastian Abreu, der vor vier Jahren im Aufgebot stand, als Uruguay mit einem 4:1 im Viertelfinale gegen den damaligen Copa-Gastgeber Venezuela einmal mehr zum Stimmungstöter wurde.

Jahrestag des Wunders von Maracanazo

Dann ist da auch das historische Datum (16. Juli). Am Samstag jährt sich zum 61. Mal das als Maracanazo berühmt gewordene Fußball-Wunder, als Uruguay WM-Gastgeber Brasilien 1950 in der Finalrunde im überfüllten Maracana-Stadion von Rio de Janeiro mit 2:1 ins Jammertal stürzte.

Und noch ein schlechtes Omen für Argentinien: Das Stadion in Santa Fe ist ein Grab für Favoriten und heißt deshalb im Volksmund "Friedhof der Elefanten".

24 Jahre nach Maradona und Francescoli tragen diesmal Lionel Messi, weltbester Fußballer in der Reihen der Argentinier, und Diego Forlan, beim vierten WM-Platz der Uruguayer vor einem Jahr zum besten Turnierspieler gewählt, die Hoffnungen auf ein großes Spiel.

Beide begannen die Copa mit enttäuschenden Vorstellungen, lösten die Handbremse am letzten Vorrundenspieltag, aber jagen noch dem Torerfolg nach.

Duell zweier WM-Viertelfinalisten

In La Plata bringt der Turniermodus zwei weitere Viertelfinalisten der letztjährigen WM zusammen. Titelverteidiger Brasilien hatte in der jüngsten Vergangenheit gegen Paraguay, das mit dem Dortmunder Lucas Barrios nur als zweitbester Gruppendritter weiterkam, so seine Probleme.

Das 2:2 vor acht Tagen im Vorrundenduell spiegelt die derzeitige Ausgeglichenheit mit vier Siegen für jede Seite bei zwei Unentschieden aus den letzten zehn Duellen wider.

Die Runde der letzten Acht eröffnet am Samstag Kolumbien mit den Bundesliga-Profis Adrian Ramos und Elkin Soto gegen Peru und Hamburgs Torjäger Paolo Guerrero in Cordoba, wo ein Drittel (13) der bislang 37 Turniertore fielen.

Der Leverkusener Arturo Vidal trifft mit Chile am Sonntag auf Venezuela, das mit den Deutschland-Legionären Juan Arango, Tomas Rincon und Yohandry Orozco erst zum zweiten Mal eine Copa-Vorrunde überstand.

Der Spielplan der Copa America 2011

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