Thomas Müller im Leistungstief

Von SPOX
SPOX-Formcheck zur EM 2012 in Polen und der Ukraine

Am 8. Juni 2012 findet in Warschau das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine statt. Deutschland hat sich in der Qualifikationsgruppe A als Gruppensieger durchgesetzt und steht als Teilnehmer der EM 2012 fest. Im Dezember erfolgt die Gruppenauslosung, Mitte Mai nächsten Jahres wird Bundestrainer Joachim Löw dann seinen endgültigen Kader berufen.

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Viele deutsche Profis machen sich Hoffnungen auf eine EM-Teilnahme, jedoch dürfen nur 23 Spieler die Reise nach Polen und in die Ukraine mitmachen. Wer sind am Ende die Glücklichen und wer muss zuhause bleiben? SPOX bewertet über die komplette Saison wöchentlich die Chancen der 40 potenziellen EM-Fahrer, gibt differenzierte Einschätzungen ab und zeigt die Formkurve der Casting-Kandidaten.

Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!

 

Torhüter: Zieler verliert Duell - ter Stegen holt auf

Abwehrspieler: Mertes Konkurrenz schläft nicht - wer wird Lahms Backup?

Stürmer: Heim-Poldi schlägt wieder zu - Klose trifft weiter

 

Sven Bender: Stellt sich besser auf die offensivere Rolle neben Sebastian Kehl ein und hat seinen Stammplatz sicher. Im Pokal gegen Dresden mit einigen guten Antritten und der Vorlage zum 2:0. In Stuttgart ebenfalls mit vielen Ballkontakten, aber unauffälliger. Musste zur Pause mit einem Taubheitsgefühl im Fuß ausgewechselt werden. Sein Einsatz in der Champions League ist fraglich, was sich erneut negativ auf die anstehende Nominierung auswirken könnte. Sein Bruder Lars ist derzeit einfach nicht so verletzungsanfällig.

 

Mario Götze: Bleibt mit seinem Spielwitz die Lebensversicherung des BVB. Im Pokal gegen Dresden mit viel Spiellaune, einem Assist und einem Tor. Auch in Stuttgart der beste Feldspieler auf dem Platz, nahezu jeder Angriff lief über ihn. Beweglich, trickreich und schnell stellte er die Stuttgarter immer wieder vor Probleme. Hätte einen Elfmeter für ein Foul von Cristian Molinaro bekommen müssen. Macht so in Sachen DFB-Stammplatz weiter Boden auf Özil gut.

 

Kevin Großkreutz: Stellt beim BVB mit Gündogan die Kehrseite zu Bender und Götze dar. Im Pokal der unauffälligste Dortmunder Offensivspieler, stand links klar im Schatten von Schmelzer und wurde nach 61 Minuten für Ivan Perisic ausgewechselt. In Stuttgart dann wieder für Perisic auf der Bank. Nach seiner Einwechslung in der 76. Minute nur noch mit fünf Ballkontakten. Beim DFB weiter außen vor.

 

Ilkay Gündogan: Hat seinen Platz im Team fürs erste an Kehl verloren und kam weder im Pokal noch in der Liga zum Einsatz. Ist so, da er nun für Deutschland fest gespielt ist, kein Kandidat für Löw.

 

Lewis Holtby: Saß im Pokal in Karlsruhe zu Beginn nur auf der Bank und riss auch nach seiner Einwechslung in der 53. Minute wenig, weil das Schalker Spiel zumeist über die Außen lief. Gegen Hoffenheim dann wieder in der Startelf und gleich auf der Höhe. Holtby gewann viele wichtige Zweikämpfe, eroberte viele Bälle und leitete nahezu jeden gefährlichen Angriff ein. Am Ende war Holtby an fünf Torschüssen beteiligt. Der U-21-Kapitän hätte so eine weitere Chance in Löws A-Kader verdient.

 

Sami Khedira: Durfte unter der Woche im Heimspiel gegen Villarreal von Beginn an ran, war aber defensiv selten gefordert. In der Vorwärtsbewegung lief bei Real mehr über außen, sodass Khedira im Zentrum hauptsächlich als Ballverteiler, nicht aber als Kreativposten gebraucht wurde. In San Sebastian gab Jose Mourinho dann Lass Diarra den Vorzug und setzte Khedira erstmal auf die Bank. Der ersetze Lass in der 68. Minute und half mit, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten.

 

Toni Kroos: Brauchte gegen Ingolstadt ungewöhnlich lange, um ins Spiel zu finden, hatte dann aber mehrere starke Szenen. Sein Zuspiel auf Nils Petersen vor dem 4:0 war ganz großes Kino. Gegen Nürnberg mit fünf Torschussvorlagen noch fleißiger, hatte aber auch schon auffälligere Auftritte diese Saison. Assistierte Gomez bei dessen zweiten Tor und wurde dann vorzeitig ausgewechselt, um für Napoli geschont zu werden.

 

Marko Marin: Muss sich erst wieder eine Lobby bei Trainer Thomas Schaaf erarbeiten. Nach schwacher Leistung in Augsburg diesmal 90 Minuten nur auf der Bank. Mehmet Ekici spielte für ihn in Mainz, wenn auch nicht überragend. Die Nationalmannschaft ist so meilenweit weg.

 

Thomas Müller: Macht zurzeit ein kleines Formtief durch. Verlor gegen Ingolstadt zunächst auffällig viele Bälle, eröffnete mit einer Einzelaktion dann aber den Torreigen. Nach 62 Minuten gönnte Heynckes auch ihm eine Pause. Gegen Nürnberg dann gar der schwächste Bayern-Spieler. Müller rannte sich rechts zu oft fest und vermasselte einige Kombinationen. Seine einzige Torchance nach einem Pass von David Alaba vergab der Youngster ebenfalls kläglich. Olic kam eine knappe Viertelstunde vor Schluss für ihn rein.

 

Mesut Özil: Wurde gegen Villarreal erst eingewechselt, als beide Teams das Fußballspielen bereits eingestellt hatten (70.). Spielte ein paar brauchbare Pässe und sammelte läuferisch Fleißpunkte, mehr aber auch nicht. Gegen Real Sociedad stand Özil dann wieder in Madrids Startelf, lieferte aber eine schwache Leistung ab. Nach einer guten Anfangsphase spielte Reals Offensive mehr oder weniger Standfußball. Özil konnte keine Impulse setzen; flüssige Kombinationen mit Cristiano Ronaldo oder Angel di Maria fanden nicht statt. Zudem verlor Özil viele Zweikämpfe und vergab eine Großchance, als er einen Abpraller weit übers Tor schoss. Wurde in der 63. Minute für Kaka ausgewechselt - dieses Wechselspiel wird sich wohl so fortsetzen, was auch für die Nationalmannschaft mit Götze gelten dürfte.

 

Marco Reus: Gegen Heidenheim äußerst aktiv, aber mit zwei Pfostenschüssen und einer Reihe vergebener Chancen bei neun Torschüssen einmal mehr etwas unglücklich. Gegen Hannover dann mit zwei blitzsauberen Toren endlich einmal kalt wie eine Hundeschnauze. Mit seinen Treffern entschied Reus das Spiel praktisch im Alleingang - hätte aber erneut Chancen für vier oder fünf Tore gehabt. Dennoch: Seine Explosivität war teilweise geradezu berauschend. Der Rest kommt noch - vielleicht ja demnächst bei einem Startelfeinsatz für den DFB?

 

Simon Rolfes: Rutschte gegen Freiburg aus der Startelf, wurde dann nach 65 Minuten für Michael Ballack eingewechselt. Spielte in der Schlussphase den Abräumer vor der Viererkette. Ein unangefochtener Stammplatz winkt ihm so eher nicht, beim DFB ist er Wackelkandidat.

 

Sebastian Rudy: Kämpft sich nach ein paar Wehwehchen wieder zurück in den Kader. Im Pokal noch nicht dabei, saß Rudy auf Schalke zumindest schon wieder auf der Bank. Für Deutschland derzeit kein Thema.

 

Bastian Schweinsteiger: Fehlte gegen den FC Ingolstadt aufgrund eines grippalen Infekts, wäre wahrscheinlich aber auch so geschont werden. Gegen Nürnberg führte Schweinsteiger dann wieder glänzend Regie, verteilte die Bälle gut, war laufstark, schoss ein klasse Tor und bereitete Gomez' 1:0 vor. In der 71. Minute musste Schweinsteiger allerdings nach einem Schlag auf die Wade angeschlagen vom Feld.

 

Christian Träsch: Kämpferisch überzeugend, spielerisch nicht. Träsch spielte gegen Hertha BSC kaum Fehlpässe und gewann neun seiner elf Zweikämpfe, traute sich vorne aber erneut zu wenig zu und beging zudem vor dem 2:3 in der Entstehung einen entscheidenden Fehler.

 

Torhüter: Zieler verliert Duell - ter Stegen holt auf

Abwehrspieler: Mertes Konkurrenz schläft nicht - wer wird Lahms Backup?

Stürmer: Heim-Poldi schlägt wieder zu - Klose trifft weiter