UEFA Nations League A

Deutschland

Frankreich

Nino Duit

Nach Jahren der Tristesse war die deutsche Nationalmannschaft im November 2023 am Tiefpunkt angekommen. Verheerende Pleiten in den prestigeträchtigen Duellen mit Österreich und der Türkei, schlimmer ging nimmer. Anschließend sorgte Bundestrainer Julian Nagelsmann für eine in diesem Tempo nicht für möglich gehaltene Renaissance.<img src="https://vg06.met.vgwort.de/na/124f621f7dda4f6a87fbf4cdb186c1ff" alt="" style="width: 1;height: 1;" width="1" height="1"><script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

War das der Bruch? Diese Sätze ehren die DFB-Protagonisten - aber sie geben auch schwer zu denken

Auferstehung beim Freundschaftsspiel gegen Frankreich im März. Die gelungene Heim-EM, trotz des Viertelfinal-Ausscheidens gegen Spanien. Dann die ungeschlagene Nations-League-Runde mit Schützenfesten im Herbst und schließlich dem spektakulären Weiterkommen gegen Italien im März. Es entstand eine neue Einheit zwischen Mannschaft und Fans. Das Finalturnier der Nations League, gerne als Mini-EM angepriesen, sollte die Euphorie weiter konservieren und die Brücke zum großen Ziel bauen: WM-Titel 2026. <a href="https://www.spox.com/fussball/live/deutschland-vs-portugal-kommt-das-dfb-team-ins-finale-das-halbfinale-des-final-four-der-nations-league-heute-im-liveticker/bltd945b4c01f55ccea" target="_self">Dieses Unterfangen ist grandios gescheitert</a>. Problematisch ist weniger das Halbfinal-Aus gegen Portugal an sich. An der neu aufgekommenen Euphorie um die Nationalmannschaft hatte schließlich auch die hochdramatische EM-Pleite gegen Spanien nichts geändert. Problematisch ist die Art und Weise. Anders als damals dürften die Fans diesmal nicht vom Ergebnis, sondern von ihrer Mannschaft enttäuscht sein.

Bei dieser 1:2-Pleite gegen Portugal wirkte es nicht so, als gäben die Spieler alles für den Sieg. Dieses Gefühl bestätigten sie anschließend auch erstaunlich offen - und bezogen sich bei ihren Analysen auf vergessen geglaubte Zeiten. Zeiten, als sie sich gegen Österreich und die Türkei blamierten."Wir haben nicht die endgültige Energie gehabt, wie wir sie sonst hatten in den letzten eineinhalb Jahren", sagte Niclas Füllkrug. Kapitän Joshua Kimmich erklärte fast wortgleich: "Wir haben es nicht geschafft, unsere Energie auf den Platz zu bringen. Selbst nach dem 1:0 hat es für mich nicht danach ausgesehen, dass wir ins Finale einziehen möchten. Und wir hatten beim Stand von 1:2 nicht das Gefühl, dass wir das nochmal drehen können. Es waren heute viele Dinge sehr schlecht. Wenn man zurückblickt, ist uns das in der Form in den letzten eineinhalb Jahren nicht passiert."Nagelsmann vermisste die nötige "Galligkeit", "Präsenz" und "Aktivität", sprach von "einschläferndem" Fußball und sagte: "In den letzten zehn Minuten steht es nur 2:1, aber gefühlt 3:0 für die."Diese Sätze sollten schwer zu denken geben. Warum die Mannschaft diese in den vergangenen Monaten so wichtig geredete Titelchance im eigenen Land derart leichtfertig weggeworfen hat, erscheint rätselhaft. <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/eines-unserer-schlechtesten-spiele-bundestrainer-julian-nagelsmann-und-kapitaen-joshua-kimmich-nach-portugal-pleite-bedient/blt804753a3b440992c" target="_self">Gleichzeitig ehrt es die Beteiligten, dass sie die letztlich trotz der schwachen Leistung nur knappe Niederlage nicht schönreden</a>. Oder einfach auf die vielen Verletzungen schieben. Insgesamt fehlten schließlich zehn Spieler. Darunter Abwehrchef Antonio Rüdiger, Zauberer Jamal Musiala und Stammstürmer Kai Havertz. Die Ausfälle wollten alle Beteiligten explizit nicht als Ausrede gelten lassen.

DFB-Team: Die ehrlichen Analysen müssen zu denken geben

Bei der Analyse des Spiels muss sich auch Nagelsmann selbst hinterfragen, einige seiner taktischen und personellen Entscheidungen sind zumindest diskussionswürdig. Warum setzte er trotz der Ausfälle von Rüdiger und Nico Schlotterbeck auf eine ungewohnte Dreierkette? Die Abwehr wackelte arg, <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/dfb-team-noten-und-einzelkritiken-zum-nations-league-halbfinale-gegen-portugal/bltf73b72465c4c2d61vhttps://www.spox.com/fussball/listen/dfb-team-noten-und-einzelkritiken-zum-nations-league-halbfinale-gegen-portugal/bltf73b72465c4c2d61" target="_self">bedenklicherweise vor allem der eigentlich ohnehin gesetzte Jonathan Tah</a>. An den Problemen änderte sich aber auch nach der Umstellung auf eine Viererkette Mitte der zweiten Halbzeit nichts.Befremdlich wirkte zudem die Aufteilung im Mittelfeld. Weil Leon Goretzka meist sehr weit aufrückte, klaffte zwischen Abwehr und Angriff regelmäßig eine riesige Freifläche, die einzig Aleksandar Pavlovic bespielte.Der Dreierwechsel eine halbe Stunde vor Schluss war zu diesem Zeitpunkt zwar durchaus nachvollziehbar. Hatte aber fatale Folgen, weil Robin Gosens nur drei Minuten nach seiner Einwechslung das Gegentor zum 1:1 verschuldete. Er kam für Maximilian Mittelstädt, der links hinten bis dahin ebenfalls enttäuscht hatte. David Raum saß trotz einer ordentlichen Rückrunde dagegen 90 Minuten lang nur auf der Bank, zuletzt gegen Italien hatte aber auch er nicht überzeugt.Nach diesem schwachen Auftritt ist das DFB-Team im letztlich wertlosen Spiel um Platz drei am Sonntag gegen Spanien oder Frankreich in jedem Fall Außenseiter. Dann wartet ein Länderspiel-Herbst mit wenig spektakulären WM-Qualifikationsspielen gegen Nordirland, Luxemburg und die Slowakei. Es dürfte erstmal schwierig werden, die verlorene Euphorie zurückzuholen.

DFB-Team: Die Probleme bei der Pleite gegen Portugal

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War das der Bruch? Diese Sätze ehren die DFB-Protagonisten - aber sie geben auch schwer zu denken | SPOX

Deutschland hat gegen Portugal verloren und das Finale der Nations League verpasst. Schlimmer ist, dass die Euphorie erstmal gebrochen sein dürfte.