DFB-Team: Sexismus? TV-Experte Steffen Freund erklärt Aussage

Von Tim Ursinus
Während der Übertragung des WM-Qualifikationsspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Nordmazedonien hat TV-Experte Steffen Freund mit einer Aussage über Frauen für Wirbel gesorgt.
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Während der Übertragung des WM-Qualifikationsspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Nordmazedonien hat eine Aussage von TV-Experte Steffen Freund für Wirbel gesorgt.

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In seiner Funktion als Co-Kommentator beim 4:0-Sieg des DFB-Teams für RTL hatte er bei der Wiederholung der Verletzung des nordmazedonischen Spielers Arijan Ademi in der ersten Halbzeit vermeldet, dass diese Szene nicht für Frauen geeignet sei.

"Das tut schon beim Hingucken weh! Die Frauen zu Haus bitte wegschauen bei dieser Zeitlupe", so Freund im Wortlaut. Anschließend hagelte es in den sozialen Medien heftige Sexismus-Vorwürfe gegen den Europameister von 1996. Die Kernbotschaft der kritischen Stimmen: Der 51-Jährige bewege sich in längst vergangenen Zeiten. Andere User verteidigten Freund hingegen und stuften die Aufregung als übertrieben ein.

"Bei der Verletzung von Ademi hab ich einfach nur an meine Frau denken müssen, die solche Zeitlupen, wie ich auch, nur sehr schlecht ertragen kann", erklärte Freitag auf Anfrage der DPA noch in der Nacht und schob nach: "Ich hoffe, dass Ademi sich nicht zu schwer verletzt hat und wünsche ihm gute Besserung."

Gegenüber der Bild führte er aus: "Ich habe in meiner Karriere schon so viele schwere Verletzungen gehabt. Und meine Frau war oft im Stadion. Sie konnte da nicht mehr hingucken. Als ich jetzt die Verletzung gesehen habe, habe ich nur an sie und meine Familie gedacht. Nichts anderes hatte ich im Sinn."

Steffen Freund sorgte bereits im Doppelpass für Wirbel

Der Kölner Privatsender hat bisher noch nicht auf den Vorfall reagiert. Freund hatte bereits im November vergangenen Jahres scharfe Kritik einstecken müssen. Im Sport1-Doppelpass warf der ehemalige Nationalspieler den damaligen Schalke-Profis Nabil Bentaleb und Amine Harit "Disziplinlosigkeiten" im Bezug auf ihre Herkunft vor.

Anschließend entschuldigte er sich für seine Wortwahl: "Niemand ärgert sich darüber mehr als ich, dass ich mich in der Livesendung Doppelpass leider so missverständlich ausgedrückt habe. Dafür möchte ich mich aufrichtig entschuldigen."

 

 

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