Lucien Favre (Bor. Mönchengladbach): "Wir haben viel zu tun, aber ich bedaure vor allem die unnötigen Tore. Vor allem das 2:0 ist total unnötig, auch das 3:0 - wir verlieren einen Ball im Mittelfeld, das ist unglaublich. Bremen konnte kontinuierlich zuhause kontern, das geht nicht."
SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Werder muss auf Prödl und Fritz verzichten, dafür spielen Schmitz und Lukimya. Im Sturm erhält Petersen eine Chance. Gladbach mit der Aufstellung aus dem Frankfurt-Spiel.
29.: Arangos Ecke von links landet am langen Pfosten bei Nordtveit, der aus acht Metern in halbrechter Position abzieht - und nur am Querbalken scheitert!
37., 1:0, Petersen: De Bruyne schlägt eine Ecke von links. Ter Stegen zögert und geht nicht mit der nötigen Entschlossenheit zum Ball. Am langen Pfosten kommt Petersen zum Kopfball und setzt das Leder in die Mitte des Tores. Stranzl drischt das Ding raus, doch es war schon mit vollem Umfang hinter der Linie.
45., 2:0, Arnautovic: Zuerst treibt Hunt das Leder durch das ganze Mittelfeld, dann spielt er den überragenden Pass in die Schnittstelle der Innenverteidigung. Arnautovic kommt im Vollsprint an den Ball und überlupft den herauseilenden ter Stegen ganz lässig. Das Leder hüpft ins linke Eck!
76., 3:0, Füllkrug: Im Vollsprint geht Arnautovic von der eigenen Hälfte bis in den Sechzehner. Dann stoppt er ab, hat Jantschke und Stranzl gegen sich. Er blickt hoch und sieht, dass Füllkrug in der Mitte völlig frei ist. Der Chippass landet beim eben eingewechselten Stürmer, der das Leder unter die Latte drischt! Daems hat völlig geschlafen und Füllkrug in seinem Rücken vergessen.
86., 4:0, Junuzovic: Eine Ecke von rechts wird herausgeköpft. An der Strafraumgrenze nimmt Junuzovic das Leder mit der Hacke runter und zieht dann im Fallen ab. Ter Stegen ist ohne Chance, neben dem linken Pfosten schlägt es ein!
Fazit: Bremen mit einem starken Spiel, vor allem in der Offensive. Die Gastgeber investierten weitaus mehr ins Spiel und gewannen gegen insgesamt schwache Gladbacher letztlich auch in der Höhe verdient.
Der Star des Spiels: Marko Arnautovic. Beim Österreicher weiß man nie genau, was man bekommt. Dieses Mal spielte Arnautovic mal wieder ganz groß auf. Traute sich offensiv viel zu, war an zahlreichen gefährlichen Szenen beteiligt, schoss das 2:0 selbst und bereitete das 3:0 vor. Ebenfalls sehr stark: Junuzovic und Hunt.
Der Flop des Spiels: Lukas Rupp. Durfte nach dem Sieg gegen Frankfurt wieder von Beginn an ran - erwischte allerdings einen schwachen Tag. Unkonzentriert und fahrig im Spiel nach vorne, defensiv mit dem einen oder anderen Stellungsfehler. Musste in der Pause in der Kabine bleiben. Ungewohnt unsicher präsentierte sich dieses Mal auch Keeper ter Stegen.
Der Schiedsrichter: Günter Perl. Ruhiges, unaufgeregtes Auftreten. Hatte die Partie jederzeit im Griff und lag mit seinen Entscheidungen fast immer richtig.
Die Trainer:
Thomas Schaaf ließ Petersen mal wieder von Beginn an ran, auch weil Akpala angeschlagen war. Werders Coach wurde von seinem Angreifer nicht enttäuscht. Die Bayern-Leihgabe war häufig da, wo es gefährlich war und erzielte das 1:0. Auch Schaaf-Joker Füllkrug stach nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung.
Lucien Favre reagierte zur Pause und brachte zur Pause Herrmann für den schwachen Rupp. Allerdings ging auch danach wenig über den rechten Flügel. Nach einer Stunde musste Xhaka für den offensiveren Hrgota Platz machen. Eine Viertelstunde vor dem Ende kam dann noch Hanke, hatte aber wie Hrgota keine nennenswerte Szene mehr.
Das fiel auf:
- Gladbach knüpfte von Beginn an an die defensive Ausrichtung aus dem Frankfurt-Spiel an. De Jong war quasi erster Verteidiger. Nach Ballgewinn versuchte man dann schnell umzuschalten und kam immerhin einige Male in Abschlussposition.
- Werder mit ansehnlichem Spiel nach vorne. Nach rund 20 Minuten verschleppten die Gastgeber dann mal das Tempo, um zehn Minuten später wieder einen Gang hochzuschalten.
- De Bruyne und Hunt lenkten in der Zentrale das Offensivspiel, meist wanderte der Ball aus dem Zentrum auf die Außenbahn zu Elia oder Arnautovic, die viel Betrieb machten. Die Führung zur Pause war verdient, weil Werder mehr ins Spiel investierte.
- Gladbach kam zunächst besser aus der Halbzeit und spielte mutiger nach vorne. Das Problem: De Jong konnte vorne kaum Bälle festmachen. Gefährlich wurde es deshalb nur, wenn's schnell ging oder mit Schüssen aus der zweiten Reihe. Über die Flügel ging gar nichts.
- Werder ließ Gladbach etwas weiter kommen, als in Durchgang eins. Nach einer Stunde verflachte die bis dato ordentliche Partie ein wenig. Gladbach konnte nicht, Werder wartete auf die Chance zur endgültigen Entscheidung, die Füllkrug schließlich besorgte.
- Gladbach in den letzten 20 Minuten mit einer ganz schwachen Vorstellung. Die Borussia wirkte in der Endphase weder körperlich noch geistig auf der Höhe.
Bremen - Gladbach: Daten zum Spiel