VfB Stuttgart: Markus Gisdol wohl kein Kandidat für mögliche Nachfolge von Bruno Labbadia

SID
Markus Gisdol, Bruno Labbadia, VfB Stuttgart
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Bruno Labbadia steht beim abstiegsbedrohten VfB Stuttgart nach nur knapp vier Monaten vor dem Aus. Den freien Fall Richtung 2. Liga konnte der Trainer nicht bremsen. Markus Gisdol wurde bereits als Nachfolger gehandelt, soll aber wohl kein Kandidat bei den Schwaben sein.

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Warm eingepackt und mit starrer Miene schlenderte Bruno Labbadia am Sonntagmorgen auf den Stuttgarter Trainingsplatz. Überraschend leitete der 57-Jährige die Einheit der Ersatzspieler an der Mercedesstraße, Gerüchten und Medienberichten über seine Entlassung beim Bundesliga-Schlusslicht zum Trotz. Im Hintergrund tagte die Führung des VfB und ließ sich Zeit - obwohl Labbadias Rettungsmission bei den Schwaben nach der 0:3 (0:0)-Pleite bei Union Berlin nach nur knapp vier Monaten gescheitert zu sein scheint. Eine endgültige Entscheidung könnte es am Montag geben.

Wenige Stunden nach Abpfiff am Samstag hatte die Bild-Zeitung die Trennung bereits als perfekt gemeldet. Bestätigen wollte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth dies nicht, wobei er jedoch auch ein klares Bekenntnis zu Labbadia vermied. "Aus dem Frust und der Emotion heraus zu Personalfragen nach dem Spiel Stellung zu nehmen, macht überhaupt keinen Sinn", sagte Wohlgemuth. Seine Worte ließen aber reichlich Interpretationsspielraum. Als Nachfolger werden viele Namen gehandelt. Markus Gisdol soll entgegen erster Meldungen aber kein Kandidat sein, wie SID und kicker berichten.

Am Sonntag wurden die Dinge "in Ruhe" besprochen. Wohlgemuth sagte jedoch auch: "Wir werden nicht untätig sein und beim Untergang zuschauen." Steht ein Verein am 26. Spieltag mit 20 Punkten am Tabellenende, ziehen solche Äußerungen häufig einen Trainerwechsel nach sich.

VfB Stuttgart: Fabian Wohlgemuth vermeidet klare Aussage

Ob Labbadia im Viertelfinale des DFB-Pokals am Mittwoch (18.00 Uhr) beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg noch auf der Bank sitzen werde, ließ Wohlgemuth folglich offen. Nur so viel: "Wir gehen mit Fakten an die Öffentlichkeit." Die Fakten sprechen jedoch gegen Labbadia.

Gerade einmal ein Sieg sprang aus den elf Ligaspielen heraus, seitdem er am 5. Dezember die Mannschaft übernommen hatte - und mittlerweile hat der VfB seit fünf Spielen nicht mehr gewonnen.

Eine wahrlich unglückliche Bilanz, doch Labbadia stellte sein persönliches Schicksal hinten an. "Es geht nicht um mich, es geht darum, wie wir es schaffen, in der Liga zu bleiben", so der 57-Jährige: "Was meine Person betrifft, das interessiert mich ehrlich gesagt am wenigsten."

Doch wer soll den VfB vor dem Abstieg bewahren? Labbadia ist bereits der dritte VfB-Trainer in der laufenden Saison, nachdem Pellegrino Matarazzo im Oktober entlassen worden war und Michael Wimmer interimsweise ausgeholfen hatte.

Welch angespannte Stimmung einen Labbadia-Nachfolger erwarten würde, zeigte sich nach der Klatsche in Köpenick, als die 2500 mitgereisten Fans die Spieler in die Kurve zum Rapport baten. Ein Banner mit der Aufschrift "Werdet euer Verantwortung gerecht - stellt jetzt alles infrage" hatten die Anhänger schon ausgerollt, als sich der VfB in der zweiten Halbzeit von Union überrennen ließ.

"Wir sind Tabellenletzter, da ist es nun mal so, dass Kritik hagelt. Es sieht keiner, was positiv ist, sondern nur was negativ ist", kommentierte Labbadia die Kritik der Fans, und sein Torwart Fabian Bredlow fügte an: "Man hat den Unmut gespürt, aber die Fans haben daran appelliert, dass wir noch genug Spiele haben und wir uns auf gut Deutsch gesagt den Arsch aufreißen müssen." Die Frage ist nur: mit oder ohne Bruno Labbadia?

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