Thesen zum 28. Bundesliga-Spieltag: Hütter und Gladbach passen einfach nicht

Von Stefan Rommel
DAYOT UPAMECANO: Nach einer Stunde für Hernandez eingewechselt, allerdings ohne Auffälligkeiten. Brachte immerhin alle seine 23 Pässe an den Mann. Note: 3,5
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3. Konrad Laimer als Bewahrer des alten RB-Gens

RB Leipzig ist das Team der Stunde in der Bundesliga. Trainer Domenico Tedesco hat es in relativ kurzer Zeit geschafft, der Mannschaft ein tragfähiges taktisches Gerüst an die Hand zu geben - und stellt damit unweigerlich auch einige seiner Trainerkollegen bloß, denen das seit Beginn der Saison mit ihren Mannschaften eben immer noch nicht gelungen ist.

Auch Tedesco hatte dabei ein paar Problemchen, aber spätestens seit Konrad Laimer wieder vollständig fit ist, läuft der Laden. Der Österreicher verbindet - im Zusammenspiel mit Kevin Kampl im zentralen Mittelfeld - das alte mit dem neuen RB-Fußball. Tedescos Ideen sind ein ganzes Stück entfernt von der ursprünglichen Red-Bull-DNA vom steten Stress-Fußball, der Trainer setzt mehr auf Kontrolle in allen Spielphasen.

Laimer dagegen ist als einer der letzten wilden Hunde im Leipziger Spiel wie ein Derwisch, der praktisch überall auf dem Feld zu finden ist und sowohl mit seiner Ausdauer und Intensität die klassischen Red-Bull-Komponenten einbringt. Sein raumgreifendes Spiel ist etwas sehr spezielles und in der Liga fast einzigartig. Laimer ist dabei wie ein Schweizer Taschenmesser: In allen Spielphasen zu gebrauchen, als Balleroberer ebenso wie als Ballschlepper, im Anlaufen ebenso wie bei seinen sehr schlau gesetzten Tiefenläufen.

Konrad Laimer führte Leipzig mit einem Doppelpack in Dortmund zum Sieg.
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Konrad Laimer führte Leipzig mit einem Doppelpack in Dortmund zum Sieg.

4. Arne Maier schafft endlich den Durchbruch

Wenn ein Klub im Tabellenkeller ganz genau weiß, wie Abstiegskampf geht, dann sollte das der FC Augsburg sein. In jeder Saison aufs Neue geht es für den FCA mit seinem schmalen Budget einzig und allein um den Klassenerhalt, entsprechend sind der Kader und die Spielausrichtung ausgelegt. Es wird viel gerannt und gekämpft in Augsburg, aber das alleine reicht nicht für das Klassenziel. Deshalb hatte der Klub seine Doppelsechs vor der Saison neu aufgestellt mit den U21-Europameistern Niklas Dorsch und Arne Maier.

Aber während Dorsch noch immer ein wenig fremdelt, bestimmt Maier mittlerweile immer mehr das Augsburger Spiel und scheint auf seiner dritten Station in der Bundesliga endlich den Durchbruch zu schaffen. Zuhause in Berlin blieb ihm das bei der Hertha verwehrt, auch die Leihe nach Bielefeld in der letzten Saison verlief nicht wie gewünscht. In Augsburg bekommt Maier nun sehr viel Spielzeit und nutzt diese auch.

Das ist nicht immer besonders spektakulär, aber mit vielen kleinen Aktionen in engen Räumen ist Maier aber absoluter Unterschiedspieler und der Beste seiner Mannschaft. Kein anderer im Kader kann diese umkämpften Situationen so elegant auflösen, dazu kommt Maiers strategisches Geschick und seine Fähigkeit, das Spiel zu lesen und zu ordnen. Augsburg leistet sich einen Zehner auf der Sechs und schafft damit jene Momente, die im Abstiegskampf eben auch nötig sind. Nur mit rennen, kratzen und beißen gelingt der Klassenerhalt nicht.

Die aktuelle Bundesliga-Tabelle

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München2885:295666
2.Borussia Dortmund2868:422657
3.Bayer Leverkusen2868:422651
4.RB Leipzig2861:313048
5.Freiburg2844:331145
6.Hoffenheim2850:42844
7.Union Berlin2834:38-441
8.Köln2838:41-340
9.Eintracht Frankfurt2839:38139
10.Mainz 052740:31938
11.Bochum2830:40-1035
12.Borussia M'gladbach2839:52-1334
13.Wolfsburg2829:45-1631
14.Augsburg2732:44-1229
15.Stuttgart2836:51-1527
16.Arminia Bielefeld2823:39-1626
17.Hertha BSC2830:62-3226
18.Greuther Fürth2824:70-4616
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