BVB - RB Leipzig 1:4: Borussia Dortmund kassiert heftige Pleite bei Rückkehr der Fans

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Borussia Dortmund hat am 28. Spieltag der Bundesliga den wohl entscheidenden Dämpfer im Kampf um die Meisterschaft hinnehmen müssen. Der BVB verlor im nach 763 Tagen erstmals wieder ausverkauften Signal Iduna Park mit 1:4 (0:2) gegen RB Leipzig. Der Rückstand der Borussia auf den FC Bayern München beträgt sechs Partien vor Saisonende nun neun Punkte.

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"Wir sind sehr gut reingekommen und hatten die Chance zum 1:0. Die Konsequenz war der Unterschied heute. Ich glaube, dass Leipzig außer Umschalten nicht viel vom Spiel hatte. Wir haben nicht kompromisslos und konsequent verteidigt", sagte BVB-Trainer Marco Rose bei Sky. "Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht. In der zweiten Halbzeit waren wir ordentlich im Spiel, aber Leipzig hat immer wieder gefährlich gekontert. Am Ende ist es ein bitteres Ergebnis. Wir haben uns massiv ausgebremst", fuhr Rose fort.

Mats Hummels sagte: "Ich weiß, dass es einen auf den Sack gibt, wenn ich das sage: Das ist ein Sieg der Effektivität und der Chancenverwertung. Das war kein 4:1-Spiel. Die Leipziger wissen, dass es anders laufen kann." Der Innenverteidiger weiter: "Wir sind hektisch geworden. Dann haben wir es mit Bällen versucht, die nicht funktionieren. Leipzig ist mit nichts mit 2:0 in die Halbzeit gegangen. Wir wissen, dass es am Ende nicht gut war. Man muss aber nicht so tun, als wären mit 1:4 an die Wand gespielt worden."

Leipzigs Coach Domenico Tedesco analysierte den Auswärtssieg wie folgt: "4:1 hier zu gewinnen, ist nicht einfach. Wir haben diszipliniert gespielt, hatten viele Ballgewinne. Die Dortmunder sind gewohnt, schnell und vertikal zu spielen. Sie wollen in die rote Zone, aber wir haben gut nach vorne verteidigt und versucht, die Dynamik herauszunehmen. Das 3:0 können wir früher machen. Ich denke, das war auch für ein paar Dortmunder neu, hier vor 80.000 zu spielen."

In der Tabelle liegt Dortmund jetzt sechs Punkte vor Verfolger Leverkusen, Leipzig folgt drei weitere Zähler dahinter auf Rang vier. Am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) muss der BVB in Stuttgart ran, Leipzig empfängt am Sonntag die TSG Hoffenheim.

BVB gegen RB Leipzig: Die Analyse

Flotter und körperbetonter Beginn ohne Abtasten und mit zahlreichen Zweikämpfen und einem dominanten BVB, der mit Dreierkette agierte und im Spielaufbau in Überzahl war. Sobald Dortmund hinten raus kam, warteten jedoch zwei Ketten aus drei und dahinter fünf Leipzigern. Über die Flügel fand die Borussia dennoch den Weg in den Rücken der Abwehr und hätte durch Reus (7.) und Haaland (13.) in Führung gehen müssen. Nach 20 Minuten stand ein Torschussverhältnis von 5:0.

Die Gäste kamen in der Anfangsphase kaum aus der eigenen Hälfte, das Pressing des BVB griff hervorragend. Nach einem unnötigen Ballverlust von Can gingen die Sachsen mit erstem Torschuss jedoch in Führung. Dies veränderte die Partie gänzlich, Leipzig fand immer besser in den Rhythmus und erzielte einige vorzeitige Ballgewinne. RBL rückte im Umschaltspiel nun gut nach und war gerade im Zentrum oft in Überzahl, Dortmund lief hinterher.

Dies blieb auch im zweiten Abschnitt so, dem BVB fehlten Tempo, Tiefe und Ideen in der Offensive. Leipzig stand in seinem 5-3-2 sehr kompakt und blieb bei Ballgewinnen brandgefährlich, da die Westfalen die Mitte überhaupt nicht mehr zu bekamen, große Probleme mit der Absicherung der Konter hatten und deshalb beinahe jedes Mal mit dem Gesicht zum eigenen Tor verteidigten.

Leipzig nutzte dies kaltschnäuzig zu zwei weiteren Treffern und fuhr einen verdienten Sieg ein. Bis auf den guten Start enttäuschte Dortmund bei der Rückkehr der Fans maßlos.

BVB gegen RB Leipzig: Die Aufstellungen

Dortmund: Kobel - Can, Hummels, Akanji - Hazard (74. Reyna), Witsel (61. Dahoud), Bellingham, Guerreiro - Wolf (61. Malen), Reus (74. Brandt) - Haaland.

Leipzig: Gulacsi - Simakan (78. Halstenberg), Orban, Gvardiol - Mukiele (68. Klostermann), Laimer, Kampl (68. Forsberg), Angelino, Olmo (89. Novoa), Nkunku - Silva (78. Szoboszlai).

BVB gegen RB Leipzig: Die Daten des Spiels

Tore: 0:1 Laimer (21.), 0:2 Laimer (30.), 0:3 Nkunku (57.), 1:3 Malen (84.), 1:4 Olmo (86.)

  • Marco Reus bestritt sein 350. Pflichtspiel für Dortmund.
  • RB Leipzig ist seit zehn Pflichtspielen ungeschlagen (sieben Siege, drei Remis). In der Fremde gewannen die Sachsen ihre vergangenen sechs Pflichtspiele allesamt.
  • Auswärts kassierte RB im Oberhaus bei keinem anderen Team so viele Gegentore wie beim BVB (14).
  • Dortmund erzielte in den vergangenen fünf Bundesligaspielen nur fünf Tore und traf nie mehrfach.
  • Erling Haaland blieb erstmals in der Bundesliga in vier Spielen in Folge torlos.

Der Star des Spiels: Konrad Laimer (RB Leipzig)

Wie zuletzt der zuverlässige Stabilisator des Leipziger Spiels und stets mit hoher Intensität am Werk. Schoss erstmals in der Bundesliga einen Doppelpack - und bereitete sich die beiden Treffer durch seine vorherigen Ballgewinne selbst vor. Starker Assist beim 3:0.

Der Flop des Spiels: Emre Can (BVB)

Hatte schon kurz vor seinem eklatanten Ballverlust, der das 0:1 ermöglichte, eine ähnliche Situation, in der er die Kugel nur mit Glück nicht verlor. Hätte zudem dem Laufweg von Torschütze Laimer folgen müssen. Fälschte beim 0:2 unglücklich ab.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz

Bei den persönlichen Strafen mit einer recht lange Leine, hätte theoretisch schon früher Gelbe Karten verteilen können. Beging in einer lange intensiven Partie aber keinen größeren Fehler.