Hertha BSC: Die großen Baustellen und Probleme - und wie Felix Magath sie angehen will

Von Stefan Rommel
Anschließend wurde es still um den Trainer Magath. Erst 2016 übernahm er wieder einen Cheftrainerposten. Von 2016 bis Dezember 2017 trainierte er den chinesischen Vereins Shandong Luneng Taishan.
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Die Versäumnisse der sportlichen Leitung

Rund zehn Monate nach der Rückkehr nach Berlin steuert Bobic seinen neuen, alten Klub womöglich schnurstracks in die 2. Liga. Den Kader hat der starke Mann der Hertha zu großen Teilen nicht zu verantworten. Aber in den kleinen und großen Justierungen lag Bobic bisher eben auch teilweise krass daneben.

Nach der schrittweisen und von Bobic auch forcierten Entfremdung von Dardai war Korkut "sein" Trainer, den Bobic trotz großer Vorbehalte nicht nur durchdrückte, sondern dem er auch zu lange den Turnaround zutraute. Die Demission des zweiten Trainers innerhalb der Saison ist auch eine krachende Niederlage für Bobic, Magath nun auch für Bobic eine letzte Chance, noch einigermaßen sauber aus der Angelegenheit zu kommen.

Fredi Bobic wurde im Sommer 2021 Geschäftsführer Sport bei Hertha BSC.
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Fredi Bobic wurde im Sommer 2021 Geschäftsführer Sport bei Hertha BSC.

Bobic hat auch auf anderen Feldern nicht die Entscheidungen getroffen, die zu einer Besserung führen konnten. Den krumm zusammengebauten Kader hat er kaum aufgeräumt, geschweige denn besser gemacht. Zukäufe von etwa russischen oder ukrainischen Spielern für die Endphase der Saison sind laut Bobic nicht geplant. Die Selbstzufriedenheit der Mannschaft konnte auch er den Spielern nicht austreiben, das Zerwürfnis mit Arne Friedrich, das vor ein paar Tagen in dessen Rücktritt mündete, wird zu großen Teilen Bobic angelastet.

"Aus verschiedenen Gründen" sei bei Friedrich "das Gefühl entstanden, dass mein Einfluss bei wichtigen sportlichen Entscheidungen nicht mehr ausreichend gegeben ist, um meinen Aufgaben als Sportdirektor gerecht zu werden", wurde Friedrich in einer Pressemitteilung zitiert.

Die Zeit der internen Querelen und Störfeuer soll jetzt vorbei sein, denn: "Es geht nicht um Felix Magath oder Fredi Bobic oder sonst jemanden. Es geht darum, Hertha BSC in der Liga zu halten. Jeder muss mitmachen!", fordert Magath unmissverständlich eine gemeinsame Linie im Klub.