Bundesliga-Thesen zum 22. Spieltag: Ganz einfach! So überrumpelte der VfL Bochum den FC Bayern

Von Stefan Rommel
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4. Alles nimmt seinen gewohnten Lauf

Zwei Drittel hat sich die Saison Zeit gelassen, um die übliche Kräfteverhältnisse an der Tabellenspitze darzustellen. Die Bayern sind ganz vorne, es folgt Borussia Dortmund. Bayer Leverkusen hat sich als beste Mannschaft der Rückrunde auf Platz drei geschoben, Leipzig als zweitbeste Mannschaft der Rückrunde auf Platz vier. Die großen Vier hatten alle ihre Schwächephasen oder zumindest kurzzeitigen Ausrutscher, wie die Bayern mit der einen oder anderen Niederlage.

Der BVB ist quasi ein dauerhafter Wackelkandidat und extrem wankelmütig, Leverkusen machte immer mal wieder auch Leverkusen-Dinge, versemmelte leichtfertig Punkte und Leipzig war zwischenzeitlich ins Mittelfeld der Tabelle abgerutscht und musste schon den Trainer wechseln. Und trotzdem nimmt alles scheinbar wieder seinen gewohnten Lauf.

Die Liga ist an der Spitze festgefahren wie immer und um das vielleicht etwas anders zu dokumentieren: Die Bayern haben vier Niederlagen nach 22 Spieltagen kassiert, so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr - und hat zu diesem Zeitpunkt der Saison trotzdem mehr Punkte auf dem Konto als der letzte Meister, der nicht Bayern München hieß.

Selbst Borussia Dortmund in seiner damaligen Rekord-Saison mit am Ende 81 Punkten konnte da nicht mithalten. Mehr muss man bei der Frage nach Überraschungen oder dem einen oder anderen deutschen Teilnehmer an der Königsklasse eigentlich schon gar nicht wissen.

5. Der Kruse-Effekt - oder nur Zufall?

"Um Max Kruse stoppen zu können, veranstalten wir ein Pokerturnier und hoffen, dass er teilnimmt", witzelte Frankfurts Trainer Oliver Glasner noch vor dem Spiel gegen Wolfsburg mit deren neuem Hoffnungsträger Max Kruse. Nach dem 0:2 war es dann vorbei mit Scherzen aus Frankfurter Sicht, stattdessen gab es den nächsten Rückschlag im Kampf um Europa.

Wolfsburg dagegen krabbelt so langsam etwas weg von der ganz bedrohlichen Zone, auch wenn es noch lange nicht Zeit zum Durchatmen ist. Aber seit Kruse wieder in Wolfsburg spielt, stimmt zumindest die Richtung - und es stimmen die Ergebnisse. In den beiden Spielen mit Kruse hat Wolfsburg jetzt sechs Tore erzielt, so viele wie in den elf Spielen davor ohne Kruse zusammen. Und in der Zeit dreimal so viele Punkte eingesammelt.

Das mag vielleicht auch ein bisschen Zufall sein, immerhin spielten die Wölfe zuletzt auch gegen Fürth und schossen da gleich vier, teilweise etwas glücklich entstandene Tore. An den reinen Fakten kommt man aber nicht vorbei. Und wen man dann noch einen kurzen Blick nach Berlin riskiert auf Unions bisheriges Abschneiden der Prä-Kruse-Phase, muss man wohl doch an den Kruse-Effekt glauben.

Die Berliner haben beide Spiele ohne Kruse verloren und sind dabei jeweils ohne Tor geblieben.Den letzten Sieg gab es Mitte Januar, ein 2:1 in Mönchengladbach. Zweifacher Torschütze damals für Union: Max Kruse.

Max Kruse
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Max Kruse

Bundesliga: Die aktuelle Tabelle

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München2270:254552
2.Borussia Dortmund2257:362146
3.Bayer Leverkusen2258:362241
4.RB Leipzig2243:271634
5.Hoffenheim2243:34934
6.Freiburg2234:25934
7.Union Berlin2229:30-134
8.Köln2234:37-332
9.Mainz 052231:24731
10.Eintracht Frankfurt2233:34-131
11.Bochum2224:32-828
12.Wolfsburg2223:33-1027
13.Borussia M'gladbach2230:40-1026
14.Hertha BSC2224:45-2123
15.Arminia Bielefeld2221:29-822
16.Augsburg2224:38-1422
17.Stuttgart2226:42-1618
18.Greuther Fürth2220:57-3713
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