BVB: Der Kader von Borussia Dortmund in der Analyse

Muss beim BVB durch eine zerstückelte Vorbereitung: Der neue Trainer Marco Rose.
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Mittelfeld

  • Personal: Emre Can (Vertrag bis 2024), Thomas Delaney (Vertrag bis 2022), Axel Witsel (Vertrag bis 2022), Jude Bellingham (Vertrag bis 2025), Mahmoud Dahoud (Vertrag bis 2022), Abdoulaye Kamara (Vertragsdauer unbekannt), Tobias Raschl (Vertrag bis 2022), Giovanni Reyna (Vertrag bis 2025), Julian Brandt (Vertrag bis 2024), Reinier (Vertrag bis 2022), Marco Reus (Vertrag bis 2023), Marius Wolf (Vertrag bis 2023)
  • Fragezeichen: Thomas Delaney, Tobias Raschl, Julian Brandt, Marius Wolf
  • Kandidaten: Marcel Sabitzer (RB Leipzig), Noni Madueke (PSV Eindhoven)

Am zentralen Mittelfeld mit Can, Delaney, Witsel, Bellingham - allesamt noch nicht im Training dabei - sowie Dahoud hat sich nichts geändert. Die Verpflichtung des 16-jährigen Kamara ist eine perspektivische, der Franzose trainiert aber wie auch bei PSG auf Anhieb bei den Profis mit.

Langfristig wird in diesem Bereich kein Weg an Bellingham vorbeiführen, auch Dahoud hat sich im vergangenen halben Jahr stark rehabilitiert. Raschl besitzt zwar wie Unbehaun oder Collins einen Profivertrag, war aber bereits im Vorjahr außen vor und wird entweder wechseln oder sich nach seiner guten Saison bei der U23 weiter in Liga drei versuchen.

Reinier im BVB-Kader wohl weiter mit schwerem Stand

Delaney gehört zu den möglichen Verkaufskandidaten im Kader. Der Däne träumt seit jeher von einem Wechsel in die Premier League, sein 2022 auslaufender Vertrag und eine gute Europameisterschaft dürfte diesem Wunsch entgegengekommen sein. Sein Abgang wäre zu verkraften, ein Verbleib jedoch auch keine schlechte Nachricht - Delaney ist mit seiner Erfahrung und Mentalität ein wichtiger Faktor im Team. Offenbar befindet sich der BVB mit ihm in Gesprächen bezüglich einer Verlängerung.

Nach zwei biederen Spielzeiten und der Nicht-Nominierung für die EM kämpft Brandt derzeit um einen festen Platz in der Mannschaft. Lucien Favre fand für Brandt keine Position und deshalb keine Verwendung, nun ist es an Rose, Brandts unverkennbare Stärken wieder zum Vorschein kommen zu lassen. In allererster Linie muss Brandt jedoch selbst zulegen, gerade was die Defensivarbeit betrifft. Zudem halten sich Gerüchte um einen vorzeitigen Abgang hartnäckig.

Reyna hat auf den Gold Cup mit der USA verzichtet, um in Dortmund im Kampf um die Stammplätze nicht hinten dran zu sein. Sein Einsatzgebiet - ob zentral oder auf den Außen - ist noch etwas ungewiss und wird auch damit zusammenhängen, welches Profil der Nachfolger von Jadon Sancho mitbringt.

Reinier dagegen wurde für Brasiliens Olympiakader nachnominiert und weilt nun in Tokio. Er dürfte einen ähnlich schweren Stand haben wie in der vergangenen Saison. Noch geringer sind die Perspektiven beim erneuten Leih-Rückkehrer Wolf, der sich wie im Vorjahr beim BVB wieder aufdrängen möchte, am Ende aber wohl ein weiteres Mal verliehen oder gar gänzlich verkauft wird.

BVB: Keine Transfers im zentralen Mittelfeld geplant

Bleibt noch Kapitän Reus, der freiwillig auf die EM verzichtete und seit dem Trainingsauftakt mit dabei ist. Für ihn ist die Zehn reserviert, sollte Rose aber auf ein System mit zwei Spitzen setzen, wäre Reus auch dort ein Kandidat.

Die in der Gerüchteküche gehandelten Transfers von Sabitzer und Madueke sind zuletzt nicht heißer geworden. Die Vertreter von Rechtsaußen Madueke, 19 Jahre alt, wurden zwar schon am Trainingsgelände der Borussia gesichtet, dabei sollen aber nur Sondierungsgespräche geführt worden sein. Der Engländer bleibt grundsätzlich gewiss ein Kandidat.

Sabitzer könnte man als Antwort auf einen möglichen Delaney-Abgang interpretieren, für die kolportierte Ablöse von 20 Millionen Euro wäre der Österreicher sogar erschwinglich. Aktuell sind in Dortmund aber keine Bewegungen auf der zentralen Mittelfeldposition angedacht.