David Alaba: Endlich auf der Lieblingsposition
427 Pflichtspiele hat David Alaba für den FC Bayern bestritten, er ist Teil der goldenen Generation der Münchner, zweifacher Triple-Sieger und überhaupt der erfolgreichste Österreicher, der jemals in der Bundesliga gespielt hat.
Vier weitere Partien kommen jetzt noch dazu, dann ist nach zwölf Jahren in München Schluss und Alaba stürzt sich in ein neues Kapitel seiner Karriere. Angefangen hat er als Verteidigungsminister von Franck Ribery, in seinen jungen Jahren sollte der gelernte Stürmer dem Franzosen auf der linken Seite den Rücken freihalten und für Ribery die defensive Drecksarbeit erledigen. Mit den Jahren wurde Alaba dann zu einem Linksverteidiger modernster Prägung, aber schon da entwickelte sich bei ihm der Drang, doch lieber im Zentrum des Spiels für Ordnung zu sorgen.
Mit der Versetzung in die Innenverteidigung ging dieser Wunsch so halb in Erfüllung, für einen Platz im defensiven Mittelfeld der Bayern reichte es aber nie so richtig. Anders als übrigens in der österreichischen Nationalmannschaft, wo Alaba immer wieder vehement auf einen Einsatz im Mittelfeld pocht und die Debatten darüber in seiner Heimat fast schon traditionell hitzig geführt werden.
Auf seine letzten Tage bei den Bayern findet Trainer Hansi Flick aber plötzlich tatsächlich Verwendung für ihn im Mittelfeld - und Alaba zeigt, was er umgeben von Weltklassespielern auch auf dieser Position zu leisten imstande ist. Den Bayern ist diese Idee jetzt ein wenig zu spät gekommen, aber sein neuer Arbeitgeber, der ziemlich sicher Real Madrid sein wird, darf sich jetzt schon mal auf ein Schweizer Taschenmesser auf zwei Beinen freuen. Bis auf die Torhüterposition ist dem 28-Jährigen wirklich alles zuzutrauen.
Kölns letzte große Hoffnung heißt Jonas Hector
Die Lage in Köln bleibt äußerst prekär, das überraschende 2:1 gegen RB Leipzig war in der Nachbetrachtung kein Bonus-, sondern ein absolut überlebenswichtiger Sieg.
Neben den drei Punkten, die dem FC den Anschluss an Platz 16 oder sogar noch mehr erlauben, gibt es aber auch den einen oder anderen Hoffnungsschimmer. Köln bekommt in der Schlussphase der Saison wichtige Spieler zurück. Sebastiaan Bornauw als Abwehrchef, Florian Kainz für die Offensive.
Trainer Friedhelm Funkel hat nach dem eher unglücklichen Start in Leverkusen - als Köln besser war als es das Ergebnis vermuten ließ - gegen Leipzig mit ein wenig Glück, aber auch einer schlauen Anordnung für den Sieg gesorgt.
In einem 4-1-4-1 ließ Funkel seine Mannschaft gegen den Favoriten antreten und schaffte damit eine neue Rolle für seinen in dieser Saisonphase wichtigsten Spieler. Jonas Hector durfte als einer von zwei Zehnern hinter der Spitze Ondrej Duda ran, zumindest stand das so auf dem Papier. In der Umsetzung fungierte Hector dann aber als der im Durchschnitt am höchsten postierte Kölner Spieler, also gewissermaßen als eine Mischung aus Spielmacher und Mittelstürmer.
Anderthalb Linien weiter vorne als auf seiner angestammten Position auf der Sechs bringt Hector seine Offensivqualitäten besser ein, der Weg zum Tor ist kürzer, der Spieler kommt öfter zum Abschluss. Für die drittschlechteste Offensive der Liga, die bisher erst unglaubliche zwei Stürmertore auf dem Konto hat, könnte das auch dauerhaft eine gute Option sein. Der erste Bundesliga-Doppelpack von Hector lässt jedenfalls hoffen.
Bundesliga: Die Tabelle nach dem 30. Spieltag
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
1. | Bayern München | 30 | 85:38 | 47 | 71 |
2. | RB Leipzig | 30 | 53:25 | 28 | 61 |
3. | Wolfsburg | 30 | 54:30 | 24 | 57 |
4. | Eintracht Frankfurt | 30 | 61:44 | 17 | 56 |
5. | Borussia Dortmund | 30 | 64:42 | 22 | 52 |
6. | Bayer Leverkusen | 30 | 48:34 | 14 | 47 |
7. | Borussia M'gladbach | 30 | 54:46 | 8 | 43 |
8. | 1. FC Union Berlin | 30 | 44:37 | 7 | 43 |
9. | SC Freiburg | 29 | 44:42 | 2 | 40 |
10. | VfB Stuttgart | 30 | 52:49 | 3 | 39 |
11. | TSG Hoffenheim | 30 | 44:49 | -5 | 35 |
12. | FC Augsburg | 30 | 29:44 | -15 | 33 |
13. | 1. FSV Mainz 05 | 29 | 31:48 | -17 | 31 |
14. | Werder Bremen | 30 | 33:48 | -15 | 30 |
15. | Arminia Bielefeld | 30 | 23:46 | -23 | 30 |
16. | Hertha BSC | 28 | 34:48 | -14 | 26 |
17. | 1. FC Köln | 30 | 29:54 | -25 | 26 |
18. | Schalke 04 | 30 | 18:76 | -58 | 13 |