Thesen zum 26. Spieltag: Ortega wäre viel zu schade für die Bank des FC Bayern

Von Stefan Rommel
Stefan Ortega könnte sich bald dem FC Bayern anschließen.
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Stefan Ortega wäre viel zu schade für die Bayern-Bank

Der schönste Job der Welt, so sagt man, wäre der des Ersatzkeepers beim FC Bayern München. Man spielt und trainiert mit einigen den besten Spielern der Welt zusammen, bekommt ein ganz ordentliches Gehalt, kommt viel in der Welt herum und am Ende jeder Saison regnet es Titel. Die Kehrseite der Medaille erfährt derzeit aber Alexander Nübel, der im besten Fußballalter auf der Bank sitzt und vergeblich auf Einsätze wartet.

Letzte Woche wurden Gerüchte um Stefan Ortega und ein mögliches Engagement in Bayern laut, quasi als Nübel-Ersatz. Dann wäre der mittlerweile 28-Jährige nach nur einer Saison im Oberhaus wieder zurück auf Los. Ein halbes Fußballerleben hat Ortega darauf hingearbeitet, endlich in der Bundesliga zu spielen - um sich dann wieder selbst aus dem Spiel zu nehmen? Schwer vorstellbar.

Und es wäre auch ein Jammer, weil Bielefelds Keeper immer noch latent unterschätzt wird und das grundsätzlich Potenzial hätte, auch bei einem ambitionierten Klub zu spielen, der in der Europa oder sogar in der Champions League unterwegs ist. Ortega ist nämlich nicht nur ein guter Fänger, sondern mit dem Ball am Fuß einer der besten Torhüter des Landes. Und so einer muss spielen, natürlich in der Bundesliga. Das hat er am Freitag gegen Leipzig wieder einmal bewiesen, als er sieben von acht Schüssen aufs Tor entschärfte.

Das Wolfsburger Powerhouse

Wie konzipiert man ein Tor am Reißbrett, ohne den dafür eigentlich notwendigen Ballbesitz als Grundlage? Vielleicht so wie der VfL Wolfsburg gegen Werder Bremen. Das letztlich entscheidende zweite Wolfsburger Tor entsprang einer geplanten Pressingaktion, als der Gegner in eine scheinbar lösbare Konstellation gelockt wurde und die Falle dann zuschnappte.

Xaver Schlager war derjenige, der - zugegeben auch etwas glücklich - den Ball erobert. Keine drei Sekunden später schob Wout Weghorst mit dem zweiten Kontakt dieses "Angriffs" den Ball ins Tor. So einfach kann es gehen, wenn man ein tragfähiges Konzept hat und die ausführenden Spieler die entsprechende Güteklasse besitzen. Im Wolfsburger 4-2-3-1 sticht hierbei die Doppel-Sechs immer wieder besonders hervor. Schlager und Maximilian Arnold bilden ein bestens aufeinander abgestimmtes Duo, das wenige Wünsche offenlässt.

Schlager ist der etwas aggressivere Spieler mit einem großen Aktionsradius, der sich ohne Rücksicht auf Verluste in viele Zweikämpfe wirft und in der Offensive immer auch gut ist für eine blitzgescheite Idee oder einen eigenen Abschluss. Arnold spielt etwas kontrollierter, sichert mehr ab, baut mehr mit auf und ist als Standardschütze unverzichtbar. Das ist nicht immer spektakulär, in Summe gehören Schlager und Arnold aber mit zum Besten auf ihren Positionen. Mal schauen, wie lange Schlager noch in Wolfsburg spielen wird. Und Arnold? Der bleibt vielleicht für immer ein Wolfsburger - aber die Sache mit der Nationalmannschaft wird wohl nichts mehr werden. Dafür fehlt ihm offenbar die Lobby.

Bundesliga: Die aktuelle Tabelle

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München2678:354361
2.RB Leipzig2648:212757
3.Wolfsburg2645:222351
4.Eintracht Frankfurt2653:361747
5.Borussia Dortmund2654:371743
6.Bayer Leverkusen2643:311240
7.1. FC Union Berlin2640:32838
8.SC Freiburg2639:39037
9.VfB Stuttgart2647:41636
10.Borussia M'gladbach2644:40436
11.TSG Hoffenheim2640:45-530
12.Werder Bremen2631:38-730
13.FC Augsburg2627:40-1329
14.Hertha BSC2631:45-1424
15.1. FSV Mainz 052626:45-1924
16.1. FC Köln2625:46-2123
17.Arminia Bielefeld2620:45-2522
18.Schalke 042616:69-5310
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