Jovic-Wechsel: Die Perspektive von Luka Jovic Man sollte selbstverständlich nicht zu früh urteilen, doch angesichts von Jovics tristem Dasein in Madrid vermag man für den Moment zu sagen: Es ist genau die richtige Entscheidung.
Jovic bekam bei den Königlichen kaum ein Bein auf den Boden. In der laufenden Spielzeit bestritt er lediglich fünf Pflichtspiele und kam nur 208 Minuten zum Einsatz (0 Tore). Zuletzt wurde er von Real am 8. November 2020 eingesetzt. Bislang stehen in eineinhalb Jahren in Spanien ganze zwei Treffer auf seinem Konto.
In Madrid ordnete sich Jovic klar hinter dem weiterhin unantastbaren Karim Benzema ein. Zudem war er häufiger verletzt oder manövrierte sich selbst ins Abseits wie bei seinem Sturz während des ersten Lockdowns, als er angeblich von einer Mauer fiel und sich den Fuß brach, oder der heimlichen Reise nach Belgrad .
Streiker, Schläfer und die Bestie: Die größten Transferflops von Real Madrid
1/31
Einer schlief während eines Spiels ein, einer sorgte für Eskapaden abseits des Platzes - Real Madrid hat schon viel Geld regelrecht versenkt. Wir blicken auf die königlichsten Transferflops zurück.
2/31
NICOLAS ANELKA: 1999 bis 2000, Stürmer, kam für 35 Millionen Euro vom FC Arsenal - 33 Spiele, 7 Tore, 6 Assists.
3/31
Anelka erzielte drei seiner sieben Real-Tore bei der Klub-WM, ihm gelangen nur zwei Treffer in der Liga. Ein Trainingsstreik und eine daraus resultierende Suspendierung blieben vor allem in Erinnerung. Zog nach einem Jahr zu PSG weiter.
4/31
WALTER SAMUEL: 2004 bis 2005, Verteidiger, kam für 23 Millionen Euro vom AS Rom - 40 Spiele, 2 Tore, 2 Assists.
5/31
Das argentinische Raubein flog in seinem Jahr in Madrid gleich zwei Mal vom Platz. Spielte zwar viel, dafür aber selten überzeugend und musste nach einer Saison wieder gehen. Wechselte für 16 Millionen zu Inter und startete durch.
6/31
JULIO BAPTISTA: 2005 bis 2008, Mittelfeld, kam für 20 Millionen Euro vom FC Sevilla - 77 Spiele, 13 Tore, 6 Assists.
7/31
Der Brasilianer wurde "La Bestia" genannt, war im Trikot der Königlichen aber meist zu harmlos. Wurde nach einem Jahr an Arsenal ausgeliehen und 2008 für 10 Millionen an die Roma verkauft. Beendete 2019 in Cluj seine Karriere.
8/31
JONATHAN WOODGATE: 2004 bis 2006, Verteidiger, kam für 18 Millionen Euro von Newcastle United - 14 Spiele, 1 Tor, 0 Assists.
9/31
Der Engländer "brillierte" bei seinem Debüt mit einem Eigentor und einem Platzverweis - und blieb auch in der Folgezeit eigentlich alles schuldig. Von den "Marca"-Lesern zum größten Fehleinkauf des 21. Jahrhunderts gewählt.
10/31
RAFAEL VAN DER VAART: 2008 bis 2010, Mittelfeld, kam für 15,5 Millionen Euro vom Hamburger SV - 73 Spiele, 12 Tore, 11 Assists.
© imago images/Action Pictures
11/31
Spielte in seiner ersten Real-Saison eine gute Rückrunde, wurde dann zum Bankdrücker und ausgemustert. 2010 ging es für 10 Millionen zu Tottenham, 2018 war dann Schluss mit professionellem Fußball.
© imago images/Alterphotos
12/31
ROYSTON DRENTHE: 2007 bis 2012, Mittelfeld, kam für 14 Millionen Euro von Feyenoord Rotterdam - 65 Spiele, 4 Tore, 5 Assists.
13/31
Kam als Jahrhunderttalent und Neffe von Edgar Davids. Am Ende war er nicht mehr als Davids Neffe. Trat in der niederländischen Streaming-Erfolgsserie 'Mocro Maffia' in einer Nebenrolle als Drogendealer auf. Spielt bei Murcia in der 5. spanischen Liga
© imago images/Fassbender
14/31
PEDRO MUNITIS: 2000 bis 2003, Stürmer, kam für 10,5 Millionen Euro von Racing Santander - 81 Spiele, 5 Tore, 11 Assists.
15/31
Munitis wurde in Madrid nie heimisch, nach zwei mauen Jahren wurde er zurück nach Santander verliehen. Später noch für Deportivo La Coruna und erneut Santander aktiv. Aktuell als Coach beim spanischen Drittligisten CE Sabadell angestellt.
16/31
MICHAEL OWEN: 2004, bis 2005, Stürmer, kam für 12 Millionen Euro vom FC Liverpool - 45 Spiele, 16 Tore, 4 Assists.
© imago images/imaginechina
17/31
Eine riesige Enttäuschung war Owen nicht, die hohen Erwartungen erfüllte er aber ebenso wenig. Nach nur einer Saison in Madrid zog es ihn nach Newcastle. Beendete 2013 seine Laufbahn bei Stoke City.
18/31
ANTONIO CASSANO: 2006 bis 2007, Stürmer, kam für 5,5 Millionen Euro vom AS Rom - 29 Spiele, 4 Tore, 3 Assists.
19/31
"Ich tat alles, um mich zu ruinieren", sagte Cassano über seine von Eskapaden geprägte Real-Zeit. Flog mehrfach wegen Disziplinlosigkeiten aus dem Kader. Wechselte 2007 für 5 Millionen Euro zu Sampdoria Genua.
© imago images/Alterphotos
20/31
NURI SAHIN: 2011 bis 2012, Mittelfeld, kam für 10 Millionen Euro von Borussia Dortmund - 10 Spiele, 1 Tor, 1 Assist.
21/31
Sahin kassierte bei Real heruntergebrochen pro Spiel eine Million Euro - ein zweifelhaftes Geschäft. Sein einziges Tor erzielte er im Pokal gegen Ponferradina. Wurde nach Liverpool ausgeliehen und kehrte dann zum BVB zurück.
22/31
HAMIT ALTINTOP: Von 2011 bis 2012, Mittelfeld, kam ablösefrei vom FC Bayern - 12 Spiele, 1 Tor, 0 Assists.
23/31
Altintop kostete Real zwar keine Ablöse, erhielt aber einen Vierjahresvertrag. Bereits nach einer Saison ohne Höhepunkte wurde er an Galatasaray verkauft. Beendete 2018 in Darmstadt seine Karriere.
24/31
JULIEN FAUBERT: 2009, Verteidiger, kam für 1,5 Millionen Euro Leihgebühr von West Ham United - 2 Spiele, 0 Tore, 0 Assists.
25/31
Warum Real den Franzosen ausgeliehen hat, weiß bis heute niemand. Stand insgesamt 51 Minuten auf dem Platz und schlief bei einem Spiel gegen Villarreal auf der Bank ein. Beendete 2019 seine Karriere in der 4. französischen Liga.
26/31
ELVIR BALJIC: 1999 bis 2000, Stürmer, kam für 21 Millionen Euro von Fenerbahce - 19 Spiele, 1 Tor, 1 Assist.
27/31
Der Bosnier spielte bei Fenerbahce stark und Real langte ordentlich in die Schatulle. Riss bei den Madrilenen aber nichts und wurde zweimal verliehen. Kickte anschließend noch bei mehreren türkischen Vereinen.
© imago images/Alterphotos
28/31
MICHAEL ESSIEN: Von 2012 bis 2013, Mittelfeld, kam auf Leihbasis vom FC Chelsea - 35 Spiele, 2 Tore, 1 Assist.
© imago images/Alterphotos
29/31
Jose Mourinho fand es eine gute Idee, Essien zu Real zu holen. Der Ghanaer spielte dann auch tatsächlich häufig, allerdings meistens äußerst durchwachsen. Immerhin: Finanziell war er für Real kein Desaster.
30/31
ZE ROBERTO: 1997, Mittelfeld, kam für 9 Millionen Euro von Portuguesca - 23 Spiele, 1 Tor, 2 Assists.
31/31
Als erste Station in Europa Real zu wählen, war dann doch keine so gute Idee. Ze Roberto fand sich bei den Königlichen einfach nicht zurecht. Wechselte anschließend nach Leverkusen und startete so richtig durch.
Jovic muss bei Real auf einen Trainerwechsel hoffen Man hatte zwar nicht den Eindruck, Jovics Qualität würde für die Ansprüche der Königlichen genügen, Trainer Zinedine Zidane ließ ihn allerdings auch eher links liegen. Dabei war es der Franzose, der Jovic eigenen Angaben zufolge unbedingt haben wollte, letztlich jedoch nicht mit ihm warm wurde.
Auch fehlte Jovic die Bindung zur Mannschaft, echte Freunde wie beispielsweise Kostic in Frankfurt hatte der Serbe in der spanischen Hauptstadt nicht. Einzig Luka Modric ist da zu nennen, ansonsten erschwerte es ihm die Sprachbarriere, mit den Teamkollegen vernünftig zu kommunizieren.
Jetzt einen vorläufigen Schlussstrich zu ziehen, ergibt aus Sicht des Spielers daher Sinn. Jovic muss sicherlich auch hoffen, dass Real nach der Saison möglicherweise den Trainer austauscht und er bei einem Nachfolger eine neue Chance erhält - oder er nach einer idealerweise erfolgreichen Zeit am Main dann zu einem größeren Klub als Frankfurt wechselt.