Jovic-Wechsel: Die Perspektive von Eintracht Frankfurt
Die Geschichte ist schnell erzählt: Für die SGE bedeutet die Jovic-Rückkehr ein hervorragendes Geschäft. Derzeit stehen die Hessen auf Platz neun in der Bundesligatabelle und haben 25 Treffer erzielt - acht Teams trafen häufiger. Da tut ein weiterer Stürmer gut, einer vom Kaliber Jovics sogar sehr.
Vor allem auch deshalb, weil mit Bas Dost ein anderer Angreifer kürzlich zum FC Brügge wechselte und die neben Jovic gehandelten Kandidaten wie Joshua Zirkzee keine Soforthilfe darstellen. Der Niederländer vom FC Bayern ist für die Bundesliga einfach noch nicht erfahren genug, um einen Mann wie Dost (13 Pflichtspiele, 5 Tore, 3 Assists) zu ersetzen.
Jovic ist zwar ein anderer Spielertyp als Dost, doch er ist definitiv in der Lage, Top-Scorer Andre Silva (16 Pflichtspiele, 12 Tore, 5 Assists) zu entlasten. In Frankfurt werden sie freilich von Jovics einstiger Quote für die Eintracht träumen: 27 Tore und sieben Vorlagen hatte der Serbe in 48 Pflichtspielen geliefert.
Luka Jovic zur Eintracht: "Wir denken nur bis Sommer"
Jovic und Silva zusammen mit den Offensivspielern Filip Kostic, Daichi Kamada, Amin Younes und Aymen Barkok - damit hat die SGE im Angriffsdrittel eine sehr gute Mischung aus Talent und Erfahrung beisammen, mit der man die internationalen Plätze angreifen kann. Derzeit rangieren die Frankfurter nur fünf Zähler hinter Champions-League-Platz vier.
Die Verantwortlichen haben zudem nun die Ruhe, sich für den Sommer nach einer hochwertigen Alternative im Sturm umzusehen. Ein fester Transfer von Jovic wird sicherlich zu teuer sein, denn Real Madrid wird hoffen, zumindest die Hälfte der gezahlten Ablösesumme von 60 Millionen Euro wieder zu bekommen - allein das dürfte unter Corona-Gesichtspunkten schon sehr ambitioniert sein.
Eine Kaufoption besitzt die Eintracht für Jovic dem Vernehmen nach nicht. Sportdirektor Fredi Bobic sagt hinsichtlich eines längeren Engagements von Jovic nur: "Wir denken alle nur bis Sommer. Danach werden wir dann alles überdenken."
Doch klar ist: Dass Frankfurt den verlorenen Sohn zurückholen kann, liegt auch daran, dass Jovic auf große Teile seines Jahresgehalts von rund zehn Millionen Euro verzichtet und die Königlichen einen Teil davon übernehmen. Zwei Millionen Euro zahlt die SGE bis Saisonende an den 23-Jährigen. Das entspricht in etwa dem Verdienst von Vorgänger Dost.