Bundesliga - Stimmen und Reaktionen zum 10. Spieltag - Flick hebt FCB-Spieler hervor: "Dieses Niveau wünsche ich mir von allen"

Von SPOX
Bayern-Trainer Hansi Flick beim 3:3 gegen RB Leipzig.
© getty

Der FC Bayern München und RB Leipzig haben sich im Spitzenspiel 3:3 getrennt, Borussia Dortmund ist bei Eintracht Frankfurt nicht über ein Remis hinausgekommen. Arminia Bielefeld beendete einen Negativlauf, der VfL Wolfsburg ist weiter ungeschlagen. Was sagen die Protagonisten?

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Die Stimmen zum 8. Spieltag der Bundesliga im Überblick (Quellen: Sky, DAZN, Pressekonferenzen).

FC Bayern München - RB Leipzig 3:3

Hansi Flick (Trainer Bayern München) über ...

... das Spiel: "Wir müssen auf der einen Seite zufrieden sein. Wichtig war, dass wir das Spiel nicht verloren haben. Es war ein wildes Spiel. Wir haben einige einfache Tore bekommen. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass wir häufiger mal wechseln müssen. Wir haben aber auch drei Tore geschossen und sind zweimal zurückgekommen. Das Pensum, das wir jetzt seit fast einem Jahr haben, ist einfach Wahnsinn."

... die Defensive beim 2:3 und zu den Comeback-Qualitäten: "Wenn du so spielst wie wir, ist es wichtig, dass du immer wieder nachschiebst. Er darf nie so frei zum Abschluss kommen. Es waren relativ einfache Tore, aber wir haben auch drei Tore wieder geschossen. Wir sind zurückgekommen, haben einmal sogar geführt. Klar, das 2:2 war kein guter Zeitpunkt für uns direkt vor der Pause. Das 2:3 direkt nach der Pause hat die zweite Halbzeit etwas schwieriger gemacht, aber trotzdem ist die Mannschaft zurückgekommen. Das Pensum seit einem Jahr ist Wahnsinn, was die Mannschaft rein von der Mentalität her machht, ist gut. Dass Müdigkeit da ist, ist verständlich, aber wir haben noch ein, zwei Wochen, da müssen wir gucken, dass wir die Tabellenkonstellation verteidigen."

... die vier Außenstürmer: "Wir haben vier Außenstürmer mit sehr guter Qualität. Im Moment ist Kingsley derjenige, der Akzente setzt, Torgefahr ausstrahlt und vorbereitet. Dieses Niveau wünsche ich mir von allen."

Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig) über ...

... das Spiel: "Wenn ich eine Schlagzeile schreiben würde, würde ich sie "Packendes Spiel" nennen. Es war packend, beide Mannschaften haben viel investiert, natürlich auf eine andere Art und Weise. Bei uns hat man gesehen, dass wir einen Tag weniger Regeneration hatten und ab der 60. Minute Spieler runternehmen mussten im Hinblick auf Dienstag. Das hat geschmerzt, wir hatten Riesenmöglichkeiten, haben gut gespielt, wie wir es machen wollten. Ich bin sehr zufrieden, wir nehmen den Punkt mit. Wir haben natürlich auch den Dienstag im Hinterkopf gehabt, der wichtig ist für uns. Dafür sind die Jungs gut an ihre Grenzen gegangen, dafür kriegen sie auch ein Lob."

... das Spiel gegen Manchester United am Dienstag: "Es war natürlich intensiv, aber wir jammern nicht rum und reden über Müdigkeit, sondern eher darüber, dass die Jungs Maschinen ist. Wir sind in den letzten Spielen immer 93 Minuten so marschiert wie heute. Die Jungs können das. Natürlich muss man immer über den Schweinehund drüber, das wissen wir, aber es geht halt auch um das Achtelfinale der Champions League. Auch wenn wir im Halbfinale waren letzte Saison, ist das nicht die Tagesordnung für unseren jungen Klub. Wir müssen Upamecano ersetzen, was nicht ganz so einfach ist. Im Hinspiel haben wir es 72 Minuten gar nicht so schlecht gemacht und haben trotzdem 0:5 verloren."

Thomas Müller (Doppeltorschütze FC Bayern München) über ...

... seine Leistung: "Für mich waren heute bei mir auch zu viele Ballverluste dabei, da muss ich öfter auch mal kontrollieren. Es war nicht alles perfekt. Natürlich schießt man nicht in jedem Spiel zwei Tore, gerade in so einem Spiel. Aber für mich persönlich wäre mehr drin gewesen."

... das Spiel: "Dass wir zurückkommen können, wussten wir schon vor dem Spiel, und dass wir aktuell leider oft zurückkommen müssen, wissen wir auch nicht erst seit heute. Deswegen können wir am Ende damit leben, müssen damit leben. Ich habe mich kurz vor Schluss kurz mit Manu ausgetauscht, ob wir volles Risiko gehen sollen, aber ich denke, es war besser, dass wir nicht übertrieben haben und nicht noch einen Konter zulassen. Es ist gut, dass wir Tabellenführer bleiben. Wir haben aktuell sicher auch Problemchen, der Kader ist stark belastet, aber damit müssen wir umgehen. Das Spiel bezeichnet die aktuelle Phase, es gibt immer wieder Rückschläge, die wird es weiterhin geben, wir müssen gucken, dass wir immer einen nachsetzen."

Manuel Neuer (Torwart und Kapitän FC Bayern München) ...

... zum Spiel: "Für den neutralen Zuschauer war es ein fantastisches Spiel, es war ein bisschen schade, dass keine Zuschauer hier waren. Wir mussten kämpfen, das hat man gemerkt. Wir sind mehrmals in Rückstand geraten, am Ende könne wir gut mit dem Punkt leben. Das war entscheidend für uns, dass Leipzig das Spiel nicht gewonnen hat, sonst würde die Tabellenkonstellation anders aussehen."

... zur Defensive: "Für beide Torleute war es nicht so schön. Leipzig kriegt auch nicht oft drei Gegentore, auch wir haben zu viele Gegentore in dieser Saison bekommen. Das ist ärgerlich, das ist keine Bestmarke von uns, daran müssen wir arbeiten, an der Rückwärtsbewegung, am Stellungsspiel."

... zum 0:1: "Umhauen ist nicht richtig. Ich habe versucht, nach vorne zu verteidigen, weil ich gesehen habe, unsere Abwehrkette kommt nicht hin. Es waren so sechs Situationen, wo ich raus bin. Ich habe offensiv verteidigt, es hat halt nicht gereicht."

Emil Forsberg (Torschütze RB Leipzig): "Ich finde, das war ein echtes Topspiel heute mit zwei Mannschaften, die unbedingt gewinnen wollten. Wir haben es super gemacht, viel umgesetzt, was wir vor dem Spiel vorgenommen haben. Wir wollten schnell hinter die Kette kommen, das haben wir gut gemacht. Es war geil, auf dem Platz zu stehen, für solche Spiele lebt man. Wir haben alles gegeben, haben ein super Spiel gemacht. Es ist nicht einfach, in der Allianz Arena zu gewinnen. 3:3 gegen Bayern, ich würde sagen, wir sind zufrieden."

Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund 1:1

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten Halbzeit habe ich eine gute Eintracht-Mannschaft gesehen, die höher als 1:0 hätte führen müssen. Das war eine der besten Halbzeiten der Saison. Nach der Pause haben wir es kaum noch geschafft für Entlastung zu sorgen, wobei Dortmund auch nicht so viele klare Chancen hatte. Ich denke, dass das 1:1 letztlich in Ordnung geht. Mit einem Punkt gegen einen Champions-League-Achtelfinalisten können wir zufrieden sein."

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund) ...

... zur Aufstellung: "Wir haben heute mit Risiko gespielt, zwei, drei Spieler haben gespielt, die lange nicht gespielt haben. Zagadou zum Beispiel hat sechs Monate nicht gespielt, Nico Schulz hatte seit langem nicht mehr gespielt. Heute Morgen waren Mats Hummels und Emre Can unsicher bis ungefähr 11 Uhr. Es war viel Risiko, aber es war nötig."

Roman Bürki (Torwart Borussia Dortmund) ...

... zum Spiel: "Wir hatten schon viele Spiele, das hat man gemerkt, dass einige Spieler auf dem Platz waren, die lange verletzt waren. Der Rhythmus hat gefehlt, wir konnten das Spiel nicht so schnell machen, haben Zeit gebraucht, Lösungen zu finden. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir nicht schlecht gespielt, das Tor gemacht, mit etwas Glück hätten wir noch gewinnen können."

... zur Frage, wie wichtig ein klassischer Mittelstürmer für Dortmund ist. "Den brauchen wir, das haben wir heute wieder gesehen. Auch gegen Lazio haben wir diesen klassischen Mittelstürmer vermisst, deshalb bin ich froh, dass wir Mouki noch haben."

Emre Can (Borussia Dortmund) ...

... zur Frage, ob er mit dem Remis leben kann: "Am Ende schon. Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt, Frankfurt hat eine sehr starke erste Halbzeit gespielt, sie haben uns wehgetan. Es war nicht angenehm, gegen die zu spielen und auf dem Platz war es auch nicht angenehm, Fußball zu spielen. In der zweiten Halbzeit haben wir viel besser gespielt, das haben wir in der Halbzeit angesprochen, dass wir dagegenhalten wollen. Das haben wir gemacht. Aber heute ist das 1:1 auch in Ordnung."

... zu Youssoufa Moukoko: "Wir müssen mit Moukoko Geduld haben. Er ist 16, er muss sich an das Tempo gewöhnen. Die Verteidiger sind hier stärker, alles ist schneller, aber er hat extremes Talent. Wir müssen Geduld haben, dann wird es schon. Wir haben in der Mannschaft nicht so viele, wenn Haaland ausfällt."

Erik Durm (Eintracht Frankfurt): "Es war sehr laufintensiv, sehr anstrengendes Spiel. In der zweiten Halbzeit hat Dortmund klarerweise mehr gedrückt, sie haben sich ein paar Chancen rausgespielt, aber wir sind sehr zufrieden mit dem Spiel. Wir haben alles auf dem Platz gelassen und sind sehr zufrieden mit dem Punkt."

Fredi Bobic (Sportvorstand Eintracht Frankfurt): "Wir haben gegen Borussia Dortmund gespielt, das ist keine Laufkundschaft. In der zweiten Halbzeit hat man ihre Qualität gesehen. Wir können mit dem Ergebnis gut leben."

SC Freiburg - Borussia Mönchengladbach 2:2

Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach) ...

... zu den positiven Aspekten seiner Mannschaft: "Grundsätzlich, in einer nicht ganz einfachen Zeit mit vielen Spielen, die Haltung, sich in das Spiel hineinzuarbeiten. Wir hatten ein paar Chancen, die Körpersprache insgesamt hat mir ordentlich gefallen. Ich muss morgen schauen, wenn ich aufwache, ob wir einen Punkt gewonnen haben oder zwei verloren. Wir wollten natürlich schon gewinnen, das wäre wichtig gewesen, aber jetzt fahren wir weg aus Freiburg mit einem Punkt, der gefühlt ganz okay ist."

... zu den Standardgegentoren und der Defensive: "Mit Elvedi und Bensebaini haben uns zwei der kopfballstärksten Spieler gefehlt, und man weiß, wie Freiburg bei Standardsituationen agiert. Daher kann man das in gewisser Weise nachvollziehen, trotzdem hätten wir es besser machen können. Wir haben sicher auch zu viele Chancen zugelassen, beide Mannschaften hätten ein paar mehr Tore schießen können. Für uns geht es in der Weiterentwicklung darum, dass wir in solchen schwierigen Phasen noch härter werden uns selbst gegenüber, um solche Spiele zu gewinnen. Aber insgesamt kann ich mit der Leistung der Jungs, mit dem Auftreten, leben."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg) ...

... zur Leistung seiner Mannschaft: "Gegen gute Gladbacher waren wir voll auf dem Platz, haben alles abgearbeitet. Schön war auch, dass wir gute Einzelleistungen hatten, viele gute Leistungen, viele Torchancen in einem Spiel gegen Gladbach, richtig gute Torchancen. Schade, dass wir die nicht nutzen konnten, aber die Leistung war richtig gut. Gladbach war gut, man muss nur das zweite Tor von Plea anschauen. Aber wir waren auch gut, und wenn wir gut sind, ist es für Gladbach auch schwer. Wir sind vorne angelaufen, ununterbrochen, wie die Verrückten, haben es taktisch gut gemacht. Es war eine richtig gute Leistung, aber sind nicht belohnt worden insgesamt. Am Ende brauchst du noch Glück, damit du nicht 3:2 verlierst, aber das wäre absolut unverdient gewesen."

Vincenzo Grifo (Torschütze SC Freiburg): "Wir waren eklig, wir waren dreckig, wir haben versucht, alles reinzuwerfen. Am Ende wurden wir belohnt, aber haben dennoch nicht die drei Punkte behalten."

1. FC Köln - VfL Wolfsburg 2:2

Markus Gisdol (Trainer 1. FC Köln) ...

... zu Jan Thielmann: "Er ist einer, wenn es heute zehn Sachen zu tragen gibt nach dem Training oder nach dem Spiel, dann ist er der erste, der die zehn Sachen alleine runtertragen will. Er ist so fleißig, auch nach dem Training, wie er mit seinem Körper umgeht. Man darf nicht vergessen, er macht momentan auch noch Abitur nebenher, deshalb ist seine Leistung und Entwicklung nicht hoch genug zu bewerten. Ich freue mich, dass ich mit Jungs arbeiten kann, die so einen klaren Kopf haben."

Wout Weghorst (VfL Wolfsburg): "Ich denke, dass wir das ganze Spiel die bessere Mannschaft waren und für die drei Punkte gespielt haben. Zweimal verteidigen wir bei einem langen Ball nicht gut genug. Letzte Woche auch drei Schüsse, drei Tore, jetzt zwei Schüsse zwei Tore, das darf nicht passieren."

Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg): "Zweimal hier zurückzukommen, ist nicht so einfach. Köln war nach dem Spiel in Dortmund sehr präsent, sehr aggressiv, da muss man erstmal bestehen. Aber wenn man die Chancen sieht, ist es vielleicht ein verlorener Punkt."

Arminia Bielefeld - FSV Mainz 05 2:0

Robin Zentner (Torwart 1. FSV Mainz 05): "Es hat verschiedene Gründe. In der ersten Halbzeit haben wir den Gegner zu Toren eingeladen, sie hatten die zwei Schüsse, die waren drin, an mehr kann ich mich nicht erinnern. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt."

Rouven Schröder (Sportvorstand 1. FSV Mainz 05): "Wir haben es leider nicht geschafft, Druck aufzubauen, erst nach dem 2:1. Dann wird es allgemein hektisch. Dann hatten wir noch die Riesenchance von Mateta zum 2:2, es ist echt bitter, dass wir es in 90 Minuten nicht geschafft haben, hier etwas mitzunehmen. Das müssen wir uns ankreiden, damit können wir nicht zufrieden sein."

Jan-Moritz Lichte (Trainer 1. FSV Mainz 05): "Ich habe die letzten Wochen auch nicht auf die Tabelle geschaut, aber es ist ärgerlich, dass wir nach der Phase, in der wir uns Schritt für Schritt was erarbeitet haben, jetzt den deutlichen Schritt zurückgehen tabellarisch. Das ist einfach ärgerlich. Das hält uns nicht auf, weiterzumachen, aber es ärgert uns definitiv heute."

Sven Schipplock (Arminia Bielefeld): "Nach so langer Zeit, in der man kein Spiel gewonnen hat, tut das richtig gut, gerade so ein knapper Sieg. Die Freude überwiegt, für das gesamte Team. Wir sind zurück in der Saison, ich hoffe, dass uns das Schwung gibt für die nächsten Wochen."

Manuel Prietl (Torschütze Arminia Bielefeld) ...

... zu seinem Tor und zum Spiel: "Es war ein bisschen glücklich, das war zweimal abgefälscht, glaube ich. Es war einfach wichtig, dass wir heute gewonnen haben. Nach sieben Niederlagen ist es nicht einfach, vor Selbstvertrauen zu strotzen. Wir haben es gut gemacht in der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit haben wir uns etwas nach hinten fallen lassen und versäumt, das dritte Tor zu machen. Dann wurde es am Ende nochmal schwieriger, aber es war ein wichtiger Sieg für uns."

... zur Bedeutung des Sieges: "Es war eine sehr schwere Phase. Sicher wird es einiges freisetzen. Wir haben in den ersten neun Runden ziemlich gute Gegner gehabt, haben es versäumt, ein paar Punkte mitzunehmen. Das nagt am Selbstvertrauen, aber wir haben vor der Saison gesagt, dass wir mit dem Faktor Mannschaft kommen müssen. Das haben wir in den letzten Wochen gezeigt, dass wir nicht aufgeben. Wir müssen weitermachen und kämpfen, kämpfen, kämpfen."

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