Nach dem Schlusspfiff liefen die Spieler von Arminia Bielefeld zu Torhüter Stefan Ortega. Sie wussten genau, bei wem sie sich zu bedanken hatten. In der Schlussphase hatte der Keeper den 2:1 (2:0)-Sieg gegen den FSV Mainz 05 mit starken Paraden festgehalten - und die Talfahrt des Aufsteigers in der Fußball-Bundesliga gestoppt.
"Nach einer so langen Zeit tut das richtig gut", sagte Stürmer Sven Schipplock bei Sky: "Wir sind zurück in der Saison und hoffen, dass es uns Schwung gibt." Torschütze Manuel Prietl ergänzte: "Nach sieben Niederlagen ist es nicht so einfach. Aber wir haben in den letzten Wochen gezeigt, dass wir uns nicht aufgeben. Vor der Saison wusste jeder, wie hart das wird."
Die Belohnung für den ersten Sieg seit dem 26. September: Zu Beginn ihres "Monats der Wahrheit" überholten die Bielefelder Mainz in der Tabelle. Manuel Prietl (21.) und der japanische Nationalspieler Ritsu Doan (31.) hatten die Mannschaft von Uwe Neuhaus zum bitter benötigten zweiten Dreier geschossen. Für die Arminia stehen bis Weihnachten noch Auswärtsspiele bei den weiteren Keller-Teams SC Freiburg und Schalke 04 auf dem Programm, dazu ein Heimspiel gegen den FC Augsburg.
Bielefeld - Mainz: Aufholjagd der Gäste kommt zu spät
Bei Mainz, das mit sechs Pleiten gestartet war, riss die Miniserie von drei Spielen ohne Niederlage. Das Anschlusstor des eingewechselten Kevin Stöger (82.) war zu wenig. "In der ersten Halbzeit haben wir den Gegner eingeladen", klagte der Mainzer Torhüter Robin Zentner: "Sie hatten zwei Schüsse, die waren drin. Die Lage ist unverändert, wir müssen dran bleiben."
Die ersten guten Chancen hatten sich die Gäste durch Jean-Philippe Mateta (12., 15.) erspielt. Auf der Gegenseite vergab Schipplock (17.). Bielefeld blieb in dieser Phase am Drücker, dominierte das Zentrum und ging durch den Fernschuss des Österreichers Prietl in Führung. Beim ersten Saisontor der Arminia vor dem Seitenwechsel fälschte FSV-Verteidiger Alexander Hack den Ball allerdings entscheidend ab.
Auf der Gegenseite wurde Mainz immer wieder gefährlich, wenn es schnell ging, wie zuvor Mateta schloss allerdings auch Jean-Paul Boetius in der 29. Minute schlampig ab. Bielefeld agierte vor dem Tor viel effektiver, der flinke Doan wackelte die Mainzer Abwehr aus und traf ins rechte untere Eck.
Nach dem Seitenwechsel verloren beide Mannschaften ihre Präzision, es entwickelte sich ein echtes Kampfspiel. Mainz musste mehr tun, weswegen Trainer Jan-Moritz Lichte nach einer Stunde einen Dreifach-Wechsel vornahm und alles nach vorne warf.
Die erste Großchance der zweiten Hälfte hatte aber Bielefeld durch den aufgerückten Prietl, der aus spitzem Winkel am aufmerksamen Zentner scheiterte (62.). In der Schlussphase konnte sich Bielefeld allerdings kaum noch befreien, Ortega rückte in den Mittelpunkt.
Arminia Bielefeld - Mainz 05: Die Aufstellungen
Bielefeld: Ortega - Brunner, van der Hoorn, Nilsson, Lucoqui - Prietl, Hartel - Doan, Yabo (64. Voglsammer) - Schipplock (79. Cordova), Klos (86. Kunze). - Trainer: Neuhaus
Mainz: Zentner - St. Juste, Alexander Hack, Niakhate - Burkardt, Barreiro (58. Kunde Malong), Fernandes (58. Stöger), Martin (58. Onisiwo) - Boetius, Quaison - Mateta. - Trainer: Lichte
