Formel 1 - Erkenntnisse zum Saudi-Arabien-GP: Die Saison 2022 begeistert schon jetzt die Massen

Von Christian Guinin
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Während die Formel-1-Saison 2022 nach nur zwei absolvierten Rennen schon mehr Highlights hat als manch anderes Jahr nach 20 Grands Prix, ist man bei Mercedes trotz der mauen Ergebnisse optimistisch. Die Königsklasse des Motorsports sollte außerdem ihr Verhältnis zu autokratischen Regimen hinterfragen. Die Erkenntnisse zum Saudi-Arabien-GP.

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Die Formel 1 2022 begeistert schon jetzt

Zwei Rennen ist die Formel-1-Saison 2022 gerade einmal alt - und schon jetzt gäbe es genügend Highlight-Material, um einen kompletten Jahresrückblick zu füllen. Denn nicht nur im Mittelfeld schenken sich die Teams keinen Meter Asphalt, auch an der Spitze dürfen Fans packende Rad-an-Rad-Kämpfe bestaunen.

Verantwortlich dafür sind die weitreichenden Regeländerungen, welche die F1-Bosse vor der Saison auf den Weg brachten. Durch das vereinfachte aerodynamische Konzept der Boliden fällt es den Piloten auch auf kurvenreichen Highspeed-Kursen wie dem Jeddah Corniche Circuit deutlich leichter, nah hintereinander zu fahren und zu attackieren.

Wo im vergangenen Jahr das hinterherfahrende Auto nach einem Überholmanöver aufgrund der "dirty air" nicht selten abreißen lassen musste, gab es in dieser Saison schon jetzt haufenweise Duelle, welche sich über mehrere Runden erstreckten. Besonders deutlich wird das an den Kämpfen zwischen Max Verstappen und Charles Leclerc.

Wie schon in Bahrain bekämpften sich beide auch in Saudi-Arabien hitzig um die Führung, dieses Mal aber mit dem besseren Ende für Verstappen. Das Duell war dabei fast ein Abziehbild von vor einer Woche: Leclerc lag in Führung und musste diese mehrfach gegen Verstappen verteidigen. Einige Male schien der Niederländer bereits am Monegassen vorbei zu sein und den Ferrari-Piloten endgültig hinter sich lassen zu können, Leclerc konterte aber jedes Manöver des Red Bulls sehenswert aus.

Charles Leclerc führt in der Fahrerwertung vor Max Verstappen.
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Charles Leclerc führt in der Fahrerwertung vor Max Verstappen.

Marko: "Hätte ich nach dem letzten Jahr nicht geglaubt"

"Es ist einfach cleveres, gutes Racing. Man muss es einfach hinnehmen und sich daran anpassen", meinte der Rennsieger nach der Zieleinfahrt. "Es hat viel Spaß gemacht. Es war nicht einfach, aber enorm spaßig." Sein Konkurrent schlug ähnliche Töne an. "Das Rennen hat richtig viel Spaß gemacht. Es war hartes Racing, aber fair. Und so sollte jedes Rennen sein", sagte Leclerc.

Neben den Fans scheint also auch den Fahrern das Racing mit den neuen Autos Spaß zu machen. Dass die Regeländerungen schon in einer so frühen Phase der Saison anschlagen würden, hatten selbst einige Experten nicht für möglich gehalten. Mit dem zweiten engen Kampf um den Sieg im zweiten Rennen dürften sich die F1-Bosse aber nun mehr als bestätigt fühlen, diesbezüglich alles richtig gemacht zu haben.

"Solche Rennen, also unglaublich, unglaublich", zeigte sich RB-Motorsport-Chef Helmut Marko bei Sky fast sprachlos. "Ich hätte nach dem letzten Jahr nicht geglaubt, dass es eine Steigerung gibt - und das haben wir jetzt."