Russland-Ukraine-Konflikt: Die Auswirkungen auf den Sport - 3. bis 4. März

Von SID/SPOX
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Die russische Invasion in der Ukraine hat auch für die Welt der Sports Auswirkungen. Hier findet Ihr alle Entwicklungen in chronologischer Reihenfolge.

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Dieser Artikel enthält alle Entwicklungen vom 3. bis 4 März. Klicke hier, um zum Liveticker zu gelangen!

Was bisher geschah: Hier geht es zu allen Entwicklungen vom 1. bis 2. März

Russland-Ukraine-Konflikt: Alle Entwicklungen vom Freitag

Freitag, 04.03., 21.36 Uhr: Voigtmann kann sich keine Zukunft in Moskau vorstellen

Der bis zuletzt in Russland aktive Basketball-Nationalspieler Johannes Voigtmann kann sich derzeit keine Zukunft bei ZSKA Moskau vorstellen. "Selbst wenn der Krieg hoffentlich bald endet, ist ja nicht plötzlich alles wie früher. Mein Agent versucht deshalb mit den ZSKA-Verantwortlichen eine gute Lösung für meine Vertragslage zu finden", sagte der 29-Jährige dem kicker: "Es gibt allerdings für die aktuelle Situation keinen Präzedenzfall, das ist für alle Neuland."

Voigtmanns Vertrag bei ZSKA läuft noch bis Sommer 2023, der Center hatte Russland nach Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine rasch verlassen. Zunächst sei er überrascht gewesen "von der schrecklichen Nachricht über den von Russland in der Ukraine begonnenen Krieg", doch "nach ein, zwei Tagen Bedenkzeit stand der Entschluss fest, dass ich nicht in Moskau bleiben möchte".

In der aktuellen Situation "kann ich es nicht mit mir vereinbaren, für ein russisches Team Wettkämpfe auszutragen, wo es am Ende um Sieger und Verlierer geht. Auch wenn es nur um Basketball geht, beinhaltet das eine Symbolik, die aus meiner Sicht derzeit unangebracht ist", führte er aus. "Der russische Staatspräsident hat einen brutalen Angriffskrieg zu verantworten, wegen dem unschuldige Menschen in der Ukraine sterben, Millionen von Menschen aus ihrer Heimat fliehen müssen, gerade auch Kinder ihr Zuhause oder gar ihr Leben verlieren. Da konnte ich einfach nicht in Russland bleiben und weitermachen, als sei nichts passiert."

Seine Frau und die beiden Söhne hatten Voigtmann am 24. Februar zum Auswärtsspiel bei Bayern München begleitet, sie blieben dann direkt in Deutschland. Voigtmann selbst reiste nochmals zurück nach Moskau, um den Familienhund und einige Gegenstände aus der Wohnung zu holen. Anschließend trat er die Reise nach Deutschland mit dem Auto an.

Freitag, 04.03., 20.41 Uhr: Savchenko bangt um ihre Familie

Paarlauf-Olympiasiegerin Aljona Savchenko hat große Angst um ihre in der Ukraine lebende Familie. "Mein Vater ist eine Woche vor Kriegsausbruch in die Ukraine zurückgekehrt", sagte die 38-Jährige: "Er wohnt in der Nähe von Kiew, genau wie meine drei Brüder." Dass sie ihren Vater und ihre Brüder vielleicht nie wiedersehe, "dieser Gedanke zehrt sehr an mir", sagte die Mutter einer zweijährigen Tochter im Gespräch mit dem Magazin Der Spiegel.

Ihre Mutter "ist zum Glück schon im Januar nach Deutschland gekommen und jetzt bei mir", berichtete die 50 Kilometer südlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew geborene Savchenko: "Mein Neffe und seine Mutter sind seit Tagen unterwegs. Sie versuchen, über Polen zu uns zu kommen." Von einigen Onkeln und Tanten, die in Donezk leben, habe sie seit Tagen nichts gehört: "Ich habe keine Ahnung, ob sie noch am Leben sind."

Die Ukraine hätte angesichts der kriegerischen Invasion der russischen Streitkräfte "früher Waffen gebraucht", sagte Savchenko: "So aber steht mein Heimatland der russischen Armee machtlos gegenüber. Aber nicht nur Deutschland sollte Hilfe leisten, auch andere Länder der Europäischen Union und jene, die nicht zur EU gehören. Wir müssen jetzt zusammenstehen, stark sein, uns gegenseitig unterstützen."

Die Frage, ob sie dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den Angriff auf die Ukraine zugetraut habe, beantwortete Savchenko sehr deutlich: "Ihm würde ich alles zutrauen. Meine Eltern hingegen waren immer guter Dinge. Sie hätten nie geglaubt, dass so etwas passiert." Aljona Savchenko war 2003 mit 19 Jahren aus der Ukraine nach Deutschland gekommen.

Freitag, 04.03., 19.43 Uhr: Yarmolenko nicht bereit für Fußball

Der ukrainische Fußballstar Andrey Yarmolenko wird seinem Klub West Ham United aufgrund des Krieges in seiner Heimat im Gastspiel beim FC Liverpool am Samstag nicht zur Verfügung stehen. "Er hat trainiert, aber er wird nicht mit uns nach Liverpool reisen. Ich glaube nicht, dass er bereit ist und wir wollen ihm jede Gelegenheit geben, alles für seine Familie und sein Land zu tun", sagte Teammanager David Moyes.

Der ehemalige Dortmunder hatte nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine die russische Nationalmannschaft mit eindringlichen Worten zum Handeln aufgefordert. "Ich habe eine Frage an die russischen Nationalspieler: Jungs, warum sitzt ihr wie die Blöden da und sagt nichts?", fragte der 32-Jährige: "In meinem Land töten sie Menschen, Frauen, Mütter, unsere Kinder. Aber ihr sagt nichts, ihr kommentiert nichts."

Moyes sorgt sich um Yarmolenko. "Wir können ihm nur unsere volle Unterstützung geben. Wir fragen ständig, ob wir etwas tun können", sagte der Coach.

Freitag, 04.03., 15.53 Uhr: Löwen-Investor schlägt Stadtderby gegen FC Bayern vor

Löwen-Investor Hasan Ismaik hat ein Stadtderby gegen den FC Bayern zur Unterstützung der Opfer des Kriegs vorgeschlagen. Er bedauere es sehr, "dass in der Ukraine ein sinnloser Krieg herrscht. Jedes Todesopfer ist eines zu viel", schrieb er in einem Statement auf seinen sozialen Kanälen und fuhr fort: "Auch wir können die in Not geratenen Familien unterstützen. Ich habe eine Idee, wie wir als TSV 1860 München den Menschen in der Ukraine helfen könnten - mit einem Stadtderby im Olympiastadion gegen den FC Bayern."

Ismaik weiter: "Genau 50 Jahre nach den Olympischen Spielen 1972 wäre dies natürlich ein absolutes Highlight an diesem geschichtsträchtigen Ort. Für die wunderbare Stadt München, aber auch durch die zu erwartenden Erlöse für die vielen notleidenden Menschen aus der Ukraine."

Dafür bräuchte es "in erster Linie die Bereitschaft und das Herz des FC Bayern", räumte Ismaik ein: "Ich denke und hoffe vor allem, dass die Führungsriege unseres Nachbarvereins diese Idee nicht abschmettert und diesem brückenbauenden Vorschlag offen gegenüber steht und uns die Hand reicht."

Es gehe schließlich um "Menschen, die über Nacht unschuldig alles verloren haben. Es wäre wunderbar, wenn ein solches Fußball-Spiel als Zeichen des Zusammenhalts zustande käme."

Freitag, 04.03., 15.47 Uhr: FC Bayern ruft zur Hilfe für Ukraine auf

Bayern München ruft geschlossen zur Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und zur Hilfe auf. An diesem Wochenende werden die Mannschaften des deutschen Rekordmeisters im Fußball wie im Basketball in ihren Spielstätten weitere klare Zeichen gegen den Krieg setzen.

Zudem startet der FC Bayern mit seinem Partner SOS-Kinderdörfer weltweit eine Spendenaktion, bei der der Klub zusammen mit dem FC Bayern Hilfe e.V. 100.000 Euro zur Verfügung stellen wird.

"Wir alle sind wegen der furchtbaren Ereignisse in der Ukraine fassungslos. Unsere Gedanken und unsere Herzen sind bei den Millionen von unschuldigen Menschen, die ein Leid erleben müssen, für das es keine Worte gibt. Es ist wichtig, dass wir alle Solidarität zeigen, zusammenstehen und helfen", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer: "Es geht um Menschlichkeit. Der FC Bayern setzt als gesamter Verein ein klares Zeichen und fordert: Schluss mit Krieg! Unsere Welt basiert auf Frieden - Krieg kann und wird niemals der Weg sein."

Freitag, 04.03., 15.43 Uhr: Tiraspol-Trainer berichtet vom Krieg

Jurij Wernydub besiegte im September Real Madrid. Jetzt kämpft der Trainer von Sheriff Tiraspol in der ukrainischen Armee.

Mit Kämpfen gegen übermächtige Gegner kennt Jurij Wernydub sich aus. Im September sorgte der ukrainische Trainer für eine Sensation, als er mit Sheriff Tiraspol aus Moldau in der Champions League 2:1 bei Real Madrid gewann. Doch jetzt lässt der 56-Jährige, der einst in der 2. Bundesliga für den Chemnitzer FC auflief, seinen Job ruhen. Denn Wernydub ist in den Krieg gezogen.

Hier erfahrt Ihr mehr.

Freitag, 04.03., 15.35 Uhr: FIG weitet Sanktionen aus! Russland und Belarus ausgeschlossen

Der Turn-Weltverband FIG hat seine Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges ausgeweitet. Ab dem 7. März dürfen Sportler sowie Offizielle aus Russland und Belarus bis auf Weiteres nicht an FIG-Wettbewerben teilnehmen. Das gab der Verband am Freitag nach einer Dringlichkeitssitzung bekannt.

"Die FIG möchte betonen, dass diese außergewöhnlichen Maßnahmen angesichts der außergewöhnlichen Umstände beschlossen und erlassen werden", hieß es in der Mitteilung. Diese zielten unter anderem darauf ab, "die Integrität des Turnens zu wahren".

Die FIG hatte zuletzt zunächst Flaggen und Hymnen bei der Ehrung siegreicher Sportler aus Russland und Belarus verboten. Der Verband sagte außerdem alle in Russland und Belarus geplanten Weltcup- und World-Challenge-Cup-Veranstaltungen ab, bis auf Weiteres würden auch "keine weiteren FIG-Veranstaltungen nach Russland oder Belarus vergeben".

Freitag, 04.03., 15.04 Uhr: DOSB und Sporthilfe legen Hilfsfonds für Sportler auf

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Deutsche Sporthilfe (DSH) haben einen Fonds aufgelegt, um kurzfristig Unterstützung sicherzustellen. Der DOSB stellt für den Fonds einen Grundstock in Höhe von 100.000 Euro zur Verfügung, wie es in einer Mitteilung hieß. Spenden können per Überweisung an folgende Bankverbindung getätigt werden: Stiftung Deutscher Sport (IBAN: DE 17 500 800 0000 961 826 00/Betreff: Ukrainehilfe).

"Der Sport darf sich nicht nur solidarisch erklären, sondern muss angesichts der humanitären Katastrophe auch unmittelbare Unterstützung leisten", sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert: "Die Aggressoren Russland und Belarus sind vom internationalen Sport zu suspendieren. Gleichzeitig gilt es aber auch zügig und unbürokratisch humanitäre Unterstützung zu leisten. Wir wollen etwas konkret für ukrainische Sportler:innen tun."

Freitag, 04.03., 14.45 Uhr: Bora-Chef Denk lobt UCI für Reaktion auf Ukraine-Krieg

Teammanager Ralph Denk vom deutschen Rad-Rennstall Bora-hansgrohe hat den Weltverband UCI für sein Verhalten rund um den Angriff Russlands auf die Ukraine gelobt. "Mir hat gefallen, wie der Radsport-Weltverband UCI reagiert hat. Die UCI akzeptiert keine russischen Teams, keine russischen Sponsoren, keine russischen Nationalmannschaften, keine Radrennen in Russland, keine russischen Funktionäre. Das sind alles heftige Sanktionen", sagte Denk dem Münchner Merkur.

Russische Fahrer, wie Boras Aleksander Wlasow, dürfen jedoch weiterhin an Rennen teilnehmen. Zur Freude von Denk: "Das finde ich auch richtig. Denn: Was kann denn ein einzelner Sportler für Russlands Krieg?", sagte der 48-Jährige.

Wie Wlasow mit der Situation umgehe, werde man ab Sonntag bei der prestigereichen Fernfahrt Paris-Nizza sehen, die der Deutsche Maximilian Schachmann zweimal in Folge gewonnen hatte. "Soweit ich ihn bis jetzt kennengelernt habe, ist er einer, der nicht alles an sich ranlässt", sagte Denk.

Denk hofft derweil, dass es "nicht dazu kommen wird", dass der Krieg in der Ukraine das Sportgeschehen noch stärker erschüttert. "Wir sind im Radsport ohnehin nicht ganz so betroffen wie in anderen Sportarten. Unser Team hatte auch keine Rennen in der Ukraine oder Russland geplant. Aber in dem Fall ist klar: Sport sollte grundsätzlich für den Frieden stehen", so Denk.

Freitag, 04.03., 14.27 Uhr: Nagelsmann - "Die Bilder sind unerträglich"

Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann hat Russland erneut aufgefordert, den Angriffskrieg gegen die Ukraine "schnellstmöglich" zu stoppen. "Die Bilder, die man sieht, sind erschreckend. Die Momente will keiner erleben, das ist unerträglich", sagte der 34-Jährige vor dem Bundesliga-Topspiel gegen Bayer Leverkusen. Der deutsche Fußball-Rekordmeister wolle vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr/Sky) "ein Zeichen der Solidarität" setzen.

Direkt betroffen von der kriegerischen Auseinandersetzung ist Bayern-Profi Marcel Sabitzer. Der Österreicher ist mit einer Ukrainerin verlobt. Sabitzer gehe "ganz gut" mit der schrecklichen Situation um, sagte Nagelsmann: "Er macht sich wie jeder Spieler viele Gedanken. Ich habe das Gefühl, dass er eine gute Stütze für seine Verlobte ist, die Familie und Freunde in der Ukraine hat."

Ob es angesichts des Krieges überhaupt Fußball geben dürfe, sei "eine schwierige Frage", sagte Nagelsmann. Eigentlich sei "nicht die Zeit der Unterhaltung. Es ist nicht leicht, den Fokus auf die 90 Minuten zu richten. Die Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine". Die Aussagen im Video findet Ihr hier.

Freitag, 04.03., 13.35 Uhr: 1. FC Köln mit Sondertrikot "Stop War"

Der 1. FC Köln tritt am Sonntag (17.30 Uhr) im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim mit einem Sondertrikot mit der Aufschrift "Stop War" an. Der Klub ruft damit zur Beendigung des Angriffskrieges Russlands in der Ukraine auf.

Die FC-Sponsoren Rewe und DEVK gaben ihre Zustimmung und unterstützen die Aktion. Statt des Schriftzugs det Handelskette werden die FC-Profis mit "Stop War" auf der Brust auflaufen, das Ärmellogo des Versicherers wird durch das Peace-Symbol ersetzt.

"Nach der Teilnahme an der Friedensdemo am Rosenmontag wird die FC-Familie im Zuge des Heimspiels am Sonntag unter anderem mit dem Sondertrikot ein weiteres deutliches Zeichen an den russischen Präsidenten Wladimir Putin senden, diesen verbrecherischen Krieg sofort zu beenden", sagte Kölns Geschäftsführer Philipp Türoff. Es wird zudem weitere Symbole im Stadion pro Ukraine geben.

Die Eckfahnen werden die Farben der Ukraine haben, die Stadion-Pylonen werden in blau-gelb erstrahlen. Kölns Kapitän Jonas Hector wird eine Spielführerbinde mit dem Friedenssymbol tragen. Außerdem wird es eine Gedenkminute geben und zu Spenden auf den Banden an die FC-Stiftung für den deutsch-ukrainischen Verein Blau-Gelbes Kreuz e.V. aufgerufen.

Freitag, 04.03., 13.30 Uhr: Kanzler Scholz meldet sich zu Wort

Für Bundeskanzler Olaf Scholz "überschattet der kriegerische Überfall" Russlands auf die Ukraine auch "die Unbeschwertheit des Olympischen Sports". Deshalb sei es "in diesen dunklen Tagen gut, dass die Sportlerinnen und Sportler mit den Paralympics den Gedanken des Olympischen Friedens in die Welt hineintragen", schrieb der Kanzler in einem Grußwort an das Team des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) vor der Eröffnung der Winterspiele "unter besonderen Bedingungen".

"Den Athletinnen und Athleten der Paralympics gehören unsere Bewunderung und unser Respekt. Ich weiß, dass die Corona-Pandemie die Trainings- und Wettkampfbedingungen für viele von ihnen immer noch einschränkt. Umso stärker drücke ich allen Sportlerinnen und Sportlern von Team Deutschland die Daumen", betonte Scholz: "Ich wünsche einen fairen Wettkampf und viel Erfolg!"

Grundsätzlich bringe Sport Menschen zusammen, so Scholz weiter, "egal ob mit Behinderungen oder ohne. Dafür stehen die Paralympics. Hier können Sportlerinnen und Sportler zeigen, dass Höchstleistungen trotz Einschränkungen möglich sind. Ihr Engagement und ihr Einsatz beweisen: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Das erklärt die weltweit wachsende Begeisterung für die Paralympics. Das macht die Athletinnen und Athleten zu so großen Vorbildern."

Freitag, 04.03., 13.28 Uhr: Moses fordert Olympia-Aus für 2024 und 2026

Leichtathletik-Legende Edwin Moses (66) fordert wegen des Angriffs auf die Ukraine den Ausschluss Russlands von den nächsten Olympischen Spielen - selbst wenn der Krieg schnell beendet werden oder es einen Waffenstillstand geben sollte. "Angesichts dieses Krieges, der völlig aus dem Ruder gelaufen ist", sagte der Vorsitzende der Laureus World Sports Academy, "denke ich ernsthaft, dass sie in Paris (Olympische Spiele 2024, d. Red.) und wahrscheinlich auch bei den nächsten Olympischen Winterspielen verboten werden sollten. Es muss etwas geschehen, das Verhalten wird sich nicht freiwillig ändern."

Moses, Olympiasieger über 400 m Hürden von 1976 und 1984, zeigte sich tief erschüttert angesichts der "Kinder, die getötet werden, unschuldige Menschen, die getötet werden" sowie der "Raketen und rollenden Panzer". Der "Krieg, die Grausamkeit und die Abscheulichkeit dessen, was sie tatsächlich tun, und die Gründe, warum sie es tun. Es ist einfach unfassbar", sagte der US-Amerikaner: "Es hat die ganze Welt erschüttert."

Freitag, 04.03., 13.25 Uhr: So könnt Ihr den Betroffenen helfen

In der Ukraine und den benachbarten Ländern benötigen zahlreiche Menschen Hilfe. SPOX zeigt, wie Ihr unterstützen könnt.

Freitag, 04.03., 12.44 Uhr: Paralympics ohne Russland und Belarus

Die Paralympischen Spiele von Peking werden endgültig ohne russische und belarussische Sportler stattfinden. Wie das Russische Paralympische Komitee (RPC) mitteilte, werde man nach Prüfung führender russischer und internationaler Anwaltskanzleien mangels Erfolgsaussichten auf den Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS verzichten. Demnach bleibt der vom Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) auferlegte Ausschluss der Athleten bestehen.

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Freitag, 04.03., 12.15 Uhr: Biathlon-Weltmeister zieht in den Krieg

Biathlet Dmytro Pidruchnyi verzichtet auf weitere Weltcup-Punkte. Der 30-Jährige ist in den Krieg gezogen. "Ich bin derzeit in meiner Heimatstadt Ternopil und diene in der Nationalgarde der Ukraine. Dieses Foto wurde während des Luftalarms aufgenommen", schrieb er bei Instagram aus dem Kriegsgebiet.

Der Verfolgungs-Weltmeister von 2019 bekam unter seinem Post zahlreiche Nachrichten von Kollegen. Benedikt Doll schrieb beispielsweise: "Bleib stark." Franziska Preuß, Lisa Theresa Hauser und Tiril Eckhoff drückten ebenfalls ihre Anteilnahme aus.

Johannes Thingnes Bö sagte im norwegischen Fernsehen: "Dass er an der Front steht und sich um seine Stadt kümmert und sein Volk beschützen will, ist so stark." Erik Lesser erklärte im ZDF: "In so einer Situation erst mal nach Hause zu reisen und dann die Olympiauniform gegen die Militäruniform zu tauschen, um dann Familie, Freunde und dein Land zu verteidigen - das will ich mir nicht ausmalen."

Die Biathlon-Tross befindet sich derzeit zum Weltcup in Kontiolahti. Dort laufen zahlreiche Athletinnen und Athleten mit blau-gelben Herzen auf ihrer Ausrüstung, um ihre Solidarität mit der Ukraine auszudrücken.

"Ich bin allen dankbar, die mir schreiben und sich Sorgen um meine Familie machen, und denen, die die Ukraine unterstützen und helfen", erklärte Pidruchnyi in seinem Post.

Freitag, 04.03., 12.00 Uhr: Jugendtrainer von Shachtjor getötet

Sergey Palkin, Geschäftsführer von Shachtjor Donezk, hat den Tod eines Jugendtrainers des ukrainischen Spitzenklubs während der russischen Invasion bestätigt. Er rief dazu auf, den "Wahnsinn" des Krieges zu beenden.

Palkin schrieb in einem langen Statement auf Facebook unter anderem: "Einer unserer Mitarbeiter wurde gestern getötet. Ein Jugendtrainer. Er wurde von einer russischen Patrone getötet. Russland, Ihr tötet Ukrainer. Stoppt diesen Wahnsinn."

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Freitag, 04.03., 11.29 Uhr: Gadbach spendet 94.269 Euro für die Ukraine-Hilfe

Borussia Mönchengladbach engagiert sich ebenfalls in der Ukraine-Hilfe und spendet 94.269 Euro - für jedes aktuelle Mitglied einen Euro. "Alle Fans, Freunde und Mitglieder der Borussia, die diese Aktion unterstützen möchten, sind herzlich aufgerufen, sich mit einer Spende zu beteiligen und den Gesamtbetrag, den die ganze Borussia-Familie zusammenträgt, zu vergrößern", sagte Geschäftsführer Stephan Schippers.

Das Geld geht an eine Hilfsorganisation, die sich um Flüchtlinge aus der Ukraine oder Menschen in der Ukraine kümmert. Spenden können direkt auf das Konto der Borussia Stiftung, IBAN DE11 4401 0046 0190 0134 68, Stichwort: "borussiahilft Ukraine", überwiesen werden.

Außerdem kündigte die Borussia an, beim nächsten Heimspiel gegen Hertha BSC am 12. März im und rund um das Stadion Spenden zu sammeln.

Die Profis des fünfmaligen deutschen Meisters werden bei den nächsten beiden Bundesligaspielen in Stuttgart und gegen Hertha BSC Aufwärm- und Einlaufkleidung mit der Botschaft "Stop War" tragen. Diese Kleidung wird danach versteigert, der Erlös wird ebenfalls auf das Spendenkonto eingezahlt.

Freitag, 04.03., 11.14 Uhr: Russischer Radprofi Siwakow wird Franzose

Der russische Radprofi Pawel Siwakow fährt künftig unter französischer Flagge. Der Weltverband UCI habe dem Nationalitätenwechsel zugestimmt, verkündete Siwakows britischer Rennstall Ineos Grenadiers am Freitag, beide nationalen Verbände seien informiert.

"Ich wurde in Italien geboren und bin nach Frankreich gekommen, als ich ein Jahr alt war", sagte Siwakow, einer von nur zwei russischen Profis auf der WorldTour. "In Frankreich bin ich groß geworden, dort habe ich die Liebe zum Radfahren entdeckt. Es fühlt sich wie meine Heimat an." Er sei "absolut gegen den Krieg und in Gedanken beim ukrainischen Volk".

Siwakow hat 2019 die Polen-Rundfahrt gewonnen, im selben Jahr war er Neunter der Gesamtwertung beim Giro d'Italia. 2020 fuhr er seine erste Tour de France.

Freitag, 04.03., 11.00 Uhr: Ex-Bundesliga-Trainer will Flüchtlinge aufnehmen

Trainer Torsten Lieberknecht von Zweitligist SV Darmstadt 98 hat erklärt, ukrainische Flüchtlinge bei sich zuhause aufnehmen zu wollen. "Ich kann eines sagen: Bei der Familie Lieberknecht stehen die Türen offen für jeden Flüchtling, der Hilfe braucht. Das steht außer Frage bei uns", wird der 48-Jährige von der Hessenschau zitiert.

Lieberknecht habe sich lange mit seiner Familie über den Krieg unterhalten, erklärte er: "Es ist das Mindeste, was wir tun können, neben monetärer Hilfe eben Leute aufzunehmen."

Durch den russischen Angriff rechnet die EU-Kommission mit Millionen von Flüchtlingen. Unter der Woche waren bereits 500 000 Menschen in Polen angekommen.

Lieberknecht, der Eintracht Braunschweig 2013 in die Bundesliga führte, betonte zudem, dass das anstehende Spiel von Darmstadt gegen Heidenheim für ihn nur eine Nebensache sei. "Dann hast du eben ein Fußballspiel noch, das man bestreitet und das in dem Moment mal ablenkt. Aber ich tue mich echt schwer, wenn man bedenkt, was in der Ukraine los ist", sagte er.

Torsten Lieberknecht tritt beim Zweitligisten Darmstadt 98 zur neuen Saison die Nachfolge des zu Werder Bremen abgewanderten Trainers Markus Anfang an.
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Torsten Lieberknecht tritt beim Zweitligisten Darmstadt 98 zur neuen Saison die Nachfolge des zu Werder Bremen abgewanderten Trainers Markus Anfang an.

Freitag, 04.03., 07.10 Uhr: WrestleMania-Verbot für Russland

Die WWE hat ihren Streamingdienst für Russland gesperrt. Dies gab die größte Wrestling-Liga der Welt in einem Statement bekannt: "WWE hat seine Partnerschaft mit dem russischen Sender Match beendet und das WWE Network in Russland mit sofortiger Wirkung deaktiviert", heißt es dort.

Somit kann aus Russland auf keine WWE-Programme mehr zugegriffen werden, dies betrifft Live-Events wie WrestleMania 13 sowie die wöchentlichen Raw-, SmackDown- und NXT-Shows. WrestleMania, das Highlight des Jahres, findet am 2. und 3. April in Dallas statt.

Freitag, 04.03., 06.20 Uhr: Rehm begrüßt Ausschluss russischer und belarussischer Athleten

Deutschlands Para-Star Markus Rehm begrüßt den Ausschluss der russischen und belarussischen Athleten bei den Winterspielen in Peking. "Ich bin hier für eine klare Linie und keine russischen Athleten bei den Paralympics", sagte der Weitspringer bei Sport1. Es könne angesichts des Angriffskrieges der Russen und Belarussen auf die Ukraine auch keine Rücksicht auf Härtefälle genommen werden.

"Natürlich habe ich absolutes Verständnis für russische Athleten, die unter einem Startverbot leiden", führte Rehm aus: "Da kann wohl jeder Spitzensportler mitfühlen. Höchstwahrscheinlich können sie nichts für die aktuellen Handlungen des Präsidenten und sind vielleicht sogar selbst gegen diesen Krieg."

Doch die Folgen des Ausschlusses seien längst nicht von der Tragweite wie die Notlage der vom Krieg betroffenen Ukrainer. "Wenn bei unschuldigen russischen Sportlern Träume platzen, kann man dies nicht ansatzweise mit den ebenso unschuldigen Menschen in der Ukraine vergleichen, die aktuell um ihr Leben bangen oder es bereits gelassen haben", sagte der viermalige Goldmedaillengewinner bei Sommerspielen.

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