Zirbes chancenlos - Bamberg siegt

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06. November 201522:26
Maik Zirbes und Roter Stern Belgrad waren gegen Fenerbahce chancenlosgetty
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Am 4. Spieltag der Turkish Airlines Euroleague haben die Brose Baskets Bamberg gegen Maccabi Tel Aviv eine richtig starke Leistung hingelegt. ZSKA Moskau und Lokomotiv Kuban bleiben weiter ungeschlagen, Olympiakos watscht Heiko Schaffartzik und Co. ab. Barca fährt den nächsten Sieg ein und Panathinaikos blamiert sich gegen Gora. Für Maik Zirbes ist gegen Fenerbahce nichts zu holen.

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Gruppe A

Khimki Moskau Region (3-1) - Strasbourg IG (1-3) 88:62 BOXSCORE

Man kann nicht behaupten, dass die Franzosen nicht gekämpft hatten. Und immerhin die Perimeter-Defense war auch sehr ordentlich, Khimki bekam kaum einen freien Dreier und hatte dementsprechend auch Probleme mit der Quote (nur 8/30 3FG). Aber die körperliche und spielerische Unterlegenheit Strasbourgs war bisweilen dann doch eklatant.

Das Rebound-Duell ging an die Russen (42:37), zudem penetrieren Tyrese Rice, Alexey Shved und Co. beinahe nach Belieben und zogen dann immer wieder Freiwürfe, die das Dreier-Defizit letzten Endes mehr als ausglichen (insgesamt 21). So verlief die Partie dann auch ziemlich deutlich, schon zur Pause war Khimki auf 13 Zähler weg und ließ auch danach nicht mehr viel anbrennen. Ein 25:14-Score im dritten Viertel beseitigte auch die letzten Zweifel.

Rice beendete die Partie mit starken 16 Punkten und 6 Assists, Shved (16), Zoran Dragic (15) und Paul Davis (11 Punkte) landeten ebenso im zweistelligen Bereich. Bei Strasbourg waren Mardy Collins mit 14 und Bangaly Fofana mit 12 Zählern die besten Punktesammler.

Real Madrid (2-2) - FC Bayern München (2-2) 101:99 BOXSCORE

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Crvena Zvezda Telekom Belgrade (1-3) - Fenerbahce (3-1) 60:74 BOXSCORE

Schwieriges Spiel für Maik Zirbes. Der deutsche Center geriet schon früh in Foul-Trouble und stand letzten Endes bloß 18:14 Minuten auf dem Court, wobei er aber immerhin 10 Punkte, 4 Rebounds und 1 Block einsammelte. Überboten wurde er da auf Belgrad-Seite nur von seinem neuen Backup beziehungsweise Konkurrenten für den Center-Spot - Vladimir Stimac erzielte 13 Punkte und griff sich 7 Rebounds.

Geholfen hat es indes wenig, das war bei diesem Matchup allerdings ja auch zu erwarten gewesen. Belgrad verkaufte sich zwar ordentlich und ließ sich vor dem lautstarken heimischem Publikum keineswegs abschlachten, so richtig dran waren die Gastgeber aber nie an Fener - die Tiefe der Türken, insbesondere im Frontcourt, war an diesem Abend einfach eine Nummer zu groß.

Zumal die diversen neuen Teile sich bei Fener immer besser einfügen. Pero Antic zeigte mit 14 Punkten (3/5 3FG) und 7 Rebounds eins seiner besten Spiele im neuen Dress, Ekpe Udoh setzte noch 12 und Bobby Dixon 11 Zähler drauf. Die 13 Punkte von Jan Vesely gehören ja ohnehin zum Inventar.

Gruppe A

Gruppe B

Gruppe C

Gruppe D

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Gruppe B

Laboral Kutxa Vitoria (3-1) - Anadolu Efes Istanbul (2-2) 92:90 OT BOXSCORE

Was war das für ein irres Spiel in Vitoria! Laboral Kutxa lag bereits zweistellig hinten, kämpfte sich in einem atemberaubenden vierten Viertel (29:24) jedoch zurück und musste dann doch noch in die Verlängerung. Eigentlich waren sie scheinbar schon durch, als Dario Saric von der Dreierlinie die letzte Chance für Efes verpasste - aber wie aus dem Nichts kam Derrick Brown (15 Punkte) und tippte den Ball mit der Sirene doch noch rein. Overtime!

Dort führten die Gastgeber zwar die ganze Zeit, dennoch ließ sich Efes nicht wirklich abschütteln und hatte abermals die Chance, das Spiel bei 92:90 noch mit einem Dreier zu gewinnen. Diesmal versuchte sich Cedi Osman, traf aber nur den Ring - und den Rebound sicherte sich der überragende Ioannis Bourousis (18 Punkte, 11 Rebounds), der mit dem Ball in der Händen erleichtert zusammensackte.

Neben dem Griechen überzeugten bei Vitoria vor allem Mike James (16 Punkte), Jaka Blazic und Fabien Causeur (beide 14). Topscorer des Spiels war allerdings mit Abstand Thomas Heurtel mit 26 Zählern.

EA7 Emporio Armani Milano (1-3) - Cedevita Zagreb (2-2) 68:77 BOXSCORE

Wer hätte das gedacht? Nach zwei Auftaktniederlagen hatte man Cedevita beinahe schon abgeschrieben, stattdessen haben die Kroaten nun zwei Auswärtsspiele in Folge gewonnen - und das immerhin bei Efes und in Mailand. Dabei hatten sie gegen EA7 bereits eine zweistellige Führung verzockt, nur um dann im letzten Viertel noch einmal richtig aufzudrehen - und auf den Schultern von Luka Babic, der 11 seiner 13 Punkte im Schlussviertel traf, den Sieg einzufahren.

Zuvor hatten vor allem James White (15), Miro Bilan (16) und Teenager Marko Arapovic (11) das Punkten übernommen, doch die wahre Story war die Defense: Abgesehen von Alessandro Gentile (19 Punkte), Krunoslav Simon (16) und Oliver Lafayette (14) erreichte bei den Italienern fast niemand Normalform. Milano traf nur 39,5 Prozent aus dem Zweipunkteland und 29 Prozent seiner Dreier - und blickt offenbar wie schon in der letzten Saison dem Aus in der ersten Gruppenphase entgegen. Ex-Berliner Jamel McLean trumpfte immerhin als Rebounder auf (10 Boards), er haderte allerdings erneut mit seiner Rolle in der Offense (6 Punkte bei 2/7 FG).

Olympiakos Piräus (3-1) - Limoges CSP (1-3) 75:49 BOXSCORE

Was für ein merkwürdiger Spielverlauf in Piräus. Bis zur Pause hielt sich Limoges um Heiko Schaffartzik noch wacker und führte sogar mit 29:28. Der deutsche Nationalspieler trug dazu immerhin mit 6 Punkten, 4 Rebounds und 3 Assists bei. Doch dann setzte Olympiakos die gefürchteten Daumenschrauben an - und in der gesamten zweiten Halbzeit machte Limoges noch ganze 20 Punkte.

"Als wir unsere Defense verstärkt haben, konnten sie ihr Spiel nicht mehr aufziehen und wir sind letztlich locker davonmarschiert", analysierte D.J. Strawberry, der mit 12 Punkten zum Piräus-Sieg beitrug. Vassilis Spanoulis legte 10 Punkte und 10 Assists auf, Patric Young (13 Punkte, 10 Rebounds, 5 Blocks) kam ebenfalls auf ein Double-Double. Topscorer war indes wieder einmal Georgios Printezis (15 Punkte). Der Forward bilanzierte nach dem Spiel: "In der zweiten Halbzeit haben wir deutlich besser gespielt und es uns selbst leicht gemacht." Mehr ist dem nicht hinzuzufügen.

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Gruppe C

Lokomotiv Kuban Krasnodar (4-0) - Pinar Karsiyaka Izmir (1-3) 72:53 BOXSCORE

So sieht das also aus, wenn Krasnodar das Tempo anzieht. Eine Halbzeit lang hatten die Russen große Probleme mit Izmir, das überaus diszipliniert verteidigte und bis zur Pause sogar mit 35:30 führte. Dann stürmte Kuban aus der Kabine - und hatte 10 Minuten später ein 22:7-Viertel hingelegt. Im letzten Durchgang schlug sich Izmir nicht viel besser und kam auch dort nur auf 11 Punkte.

So war es dann letztendlich doch ein deutlicher Sieg für den Favoriten, der auch im vierten Saisonspiel ungeschlagen geblieben ist. Dennoch gab es ein paar Faktoren, an denen sie auf Dauer arbeiten müssen: 21 Ballverluste sind schlicht und einfach viel zu viel, 19 Prozent von der Dreierlinie ebenfalls ausbaufähig. Gut für Krasnodar, dass Izmir in beiden Kategorien ähnlich schlecht war und die vielen Fehler nicht ausnutzen konnte.

Zumal Krasnodar die Bretter kontrollierte und sich massig Punkte an der Freiwurflinie verdiente. Oktober-MVP Malcolm Delaney etwa machte 9 seiner 15 Punkte am Charity Stripe, gemeinsam mit Evgeny Voronov war der frühere Bayern-Guard dadurch Topscorer seines Teams. Victor Claver steuerte 13 Zähler bei. Für die Türken punkteten Joe Ragland (15), Colton Iverson (12) und Justin Carter (10) zweistellig.

Zalgiris Kaunas (2-2) - FC Barcelona (3-1) 78:85 BOXSCORE

Die Geschichte dieses Spiels ist relativ schnell erzählt: Kaunas geriet früh in Rückstand, ließ sich dann im kompletten Spielverlauf nie wirklich abschütteln. Das Problem: Wann immer die Litauer dazu ansetzten, einen Run zu starten, holte sich Barca das Momentum zurück. Auf Ante Tomic (18 Punkten 8 Rebounds) hatte Zalgiris das ganze Spiel über keine Antwort, die Katalanen schafften es aber auch immer wieder, im richtigen Moment mit einem Dreier für Frust beim Gegner zu sorgen.

Dies galt vor allem für Carlos Arroyo (12 Punkte) und Juan Carlos Navarro (10), die beide in kritischen Situationen jeweils 2 Dreier trafen. Zalgiris konnte dies nicht kontern, auch weil bei den Litauern ganz untypisch von draußen nichts funktionieren wollte: Ganze drei Dreier schafften die Gastgeber bei 15 Versuchen. Das ließ sich auch nicht durch die starken Reinaldis Seibutis (18 Punkte), Paulius Jankunas (17) und Ian Vougioukas (16) wettmachen.

Stelmet Zielona Gora (1-3) - Panathinaikos (1-3) 71:68 BOXSCORE

Diese Partie wird Nemanja Djurisic in schöner Erinnerung behalten. Panathinaikos war im Inbegriff, die Partie nach hohem Rückstand doch noch zu drehen, nachdem Dimitris Diamantidis 27 Sekunden vor Schluss per Dreier auf 68:69 aus Pana-Sicht verkürzt hatte. Dann verfehlte J.R. Reynolds für Gora, und Pana hätte noch 9 Sekunden Zeit gebraucht - wenn, wenn da nicht Djurisic gewesen wäre.

Der Big Man schnappte sich den Offensiv-Rebound, ließ sich foulen und versenkte eiskalt beide Freiwürfe. Zwar hatte Pana noch zwei Wurfchancen, kam aber jeweils nur zu erzwungenen Dreiern - und so gelang dem Underdog aus Polen doch noch der erste Sieg der Saison.

Topscorer für Gora war Mateusz Ponitka mit 13 Punkten (sowie 10 Rebounds), auch Dejan Borovnjak (12) punktete zweistellig. Bei Pana war James Feldeine mit 15 Punkten der beste Mann, Nick Calathes kam auf 8 Punkte sowie jeweils 7 Rebounds und Assists. Dank Djurisic wird es für den Traditionsverein nun umso schwerer, wie gewohnt ins Top 16 einzuziehen.

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Gruppe D

Brose Baskets Bamberg (2-2) - Maccabi Fox Tel Aviv (1-3) 77:66 BOXSCORE

Es war eine ziemlich ansehnliche Partie, die sich Bamberg mit dem Champion von 2014 lieferte. Beide Teams gingen hohes Tempo und das favorisierte zunächst vor allem den Deutschen Meister: Bis zur Pause erspielten sich die Baskets eine 7-Punkte-Führung, da sie immer und immer wieder an die Freiwurflinie marschierten (16 zu 3 Freiwürfe) und zudem sehr gut am offensiven Brett arbeiteten.

Insbesondere Brad Wanamaker war auf dem Weg zum Korb nicht zu stoppen und verdiente sich schon in Halbzeit eins 6 Freebies. Doch Maccabi stellte danach um, legte defensiv mehr als nur einen Zahn zu und nutzte eine Schwächephase der Bamberger, um das dritte Viertel mit 22:9 zu gewinnen. Bamberg-Coach Andrea Trinchieri zeigte sich furios ob der Körpersprache seines Teams - und seine Ansprache in der Folge zeigte Wirkung.

Bamberg startete mit einem 18:2-Run in den Schlussdurchgang und holte sich die Führung sofort wieder zurück, vor allem das Zusammenspiel zwischen Nicolo Melli und Daniel Theis funktionierte auf einmal grandios. Maccabi wurde bitterkalt - durch einen Dreier von Taylor Rochestie gelangte man zwar noch einmal in Schlagdistanz (7 Punkte hinten), doch 1:28 Minuten vor Schluss sollte dies der letzte Korb der Gäste bleiben.

Topscorer der Baskets war Theis mit 16 Punkten, Wanamaker kam auf 15 und Nikos Zisis und Janis Strelnieks markierten jeweils 10 Zähler. Melli beendete die Partie mit beeindruckenden 9 Punkten, 6 Rebounds und 10 Assists. Für die Gäste waren Devin Smith (19 Punkte), Brian Randle (11) und Rochestie (10) am produktivsten.

Darussafaka Dogus Istanbul (1-3) - ZSKA Moskau (4-0) 75:80 BOXSCORE

Darassafaka kommt einfach nicht richtig in Fahrt. Die Türken verloren ihr Heimspiel gegen Titelfavorit CSKA Moskau mit 75:80 und haben weiterhin nur ein gewonnenes Spiel auf der Habenseite. Nach gutem Beginn von Dogus übernahm das Moskauer Guard-Duo Milos Teodosic und Nando De Colo immer mehr die Kontrolle.

De Colo war mit 19 Punkten im Angriff sehr gefährlich, während Teodosic mit neun Assists vor allem als Vorbereiter glänzte. Als der Serbe nach der Pause auch noch acht Punkte binnen wenigen Minuten aufs Parkett legte, war die Messe endgültig gelesen.

Moskau ging mit einer 18-Punkte-Führung ins Schlussviertel und brachte den Sieg locker nach Hause. Darussafaka betrieb noch etwas Ergebniskosmetik und verkürzte auf 75:80. Der Erfolg von CSKA war aber nicht mehr ernsthaft in Gefahr.

Nando de Colo im Interview: "Darum tickt Milos manchmal aus"

Unicaja Malaga (4-0) - Dinamo Banco Di Sardegna Sassari (0-4) 80:62 BOXSCORE

Eine Halbzeit lang durfte der italienische Meister Sassari davon träumen, endlich den ersten Sieg der Saison einzufahren - MarQuez Haynes drehte von der Dreierlinie auf (18 Punkte, 4/6 3FG) und bis zur Pause führte Sassari tatsächlich mit einem Punkt beim bisher ungeschlagenen Unicaja.

Warum die Spanier bis dato ungeschlagen waren, demonstrierten sie dann allerdings mit einem sensationellen dritten Viertel, in dem sie nur noch 7 Punkte zuließen und selbst 24 auflegten. Es brauchte nur diese 10 Minuten, um das Spiel zu entscheiden - fast das ganze letzte Viertel über war Malaga dann bis auf 20 Zähler weg und letztlich ungefährdet.

Unicaja kann mit dem vierten Sieg in Serie so langsam bereits sicher mit dem Top 16 planen, für Sassari gibt es wohl nur eine Teilnehmer-Urkunde. Sieggaranten bei Malaga waren Richard Hendrix (19 Punkte), Will Thomas (14), Edwin Jackson (11) und Daniel Diez (10).

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