Sensation! Strasbourg fegt Fener weg

SPOX
23. Oktober 201523:15
Jan Vesely und Fenerbahce half bei Strasbourg Trefferquote auch kein Betengetty
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Am 2. Spieltag der Turkish Airlines Euroleague ballert Strasbourg überraschend Fenerbahce aus der Halle. Barca muss gegen Zielona kämpfen, Olympiacos und Kaunas patzen. ZSKA Moskau gibt sich keine Blöße, Real Madrid leistet Wiedergutmachung, Belgrad kommt unter die Räder und während Maccabi Tel Aviv langsam in Not gerät, verhilft Heiko Schaffartzik Limoges zu einem historischen Auswärtssieg.

Gruppe A

FC Bayern München (1-1) - Khimki Moskau Region (1-1) 69:60 BOXSCORE

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Real Madrid (1-1) - Crvena Zvezda Telekom Belgrade (1-1) 98:71 BOXSCORE

Es gibt so Spiele, die könnte (und sollte) man eigentlich schon nach der ersten Hälfte abpfeifen. Denn was Madrid mit den Gästen aus Belgrad anstellte, war einfach nur brutal - nach 20 Minuten führten die Königlichen mit sage und schreibe 36 Punkten, und das war sogar noch "enger", als es das Spielgeschehen andeutete. Nach der Auftaktpleite gegen Khimki Moskau war der Titelverteidiger definitiv auf Wiedergutmachung aus und da waren die Gäste um Maik Zirbes eben einfach im Weg.

1. Spieltag: Real verpatzt den Auftakt bei Khimki

Es war unfassbar: Real spielte gleichzeitig erstickende Defense und unglaublich effiziente Offense, dominierte die Bretter und streute fleißig Dreier ein. Wer nach dem ersten Spieltag an den Königlichen gezweifelt hatte, sah sich hier schnell eines Besseren belehrt. Und, noch wichtiger: Vor dem Gastspiel bei Fenerbahce in der nächsten Woche hat Real nun wieder genug Selbstvertrauen angehäuft.

Topscorer der Königlichen in dieser Partie war Jaycee Carroll mit 19 Punkten, Zirbes war mit 15 Punkten und 6 Rebounds in beiden Kategorien der beste seiner Mannschaft - dennoch wird er sich an dieses Spiel kaum gerne zurückerinnern wollen.

SIG Strasbourg (1-1) - Fenerbahce (1-1) 91:70 BOXSCORE

Ein deutlicher Sieg der Türken - alles andere wäre eine absolute Überraschung gewesen. Doch statt einem lockeren Auswärtstrip erlebte Fener in Strasbourg ein Debakel. Nach dem holprigen Auftaktsieg gegen Bayern München ließen sich die Gäste im zweiten Viertel die Butter vom Brot nehmen.

Die Franzosen trafen angeführt von einer frenetischen Menge Wurf um Wurf und zogen bis auf 8 Zähler davon. Nachdem Fenerbahce im dritten Viertel wieder gut dagegen gehalten hatte, brachen im Schlussabschnitt alle Dämme. Vor allem offensiv ging bei den Türken nichts mehr (lediglich 12 Punkte).

Besonders Kyle Weems fing bei Strasbourg Feuer. In 25 Minuten legte er 22 Punkte auf (4/5 Dreier) und ebnete so den Weg zum Erfolg. Rodrigue Beaubois trug 14 Zähler und 4 Assists zum Sieg bei, Louis Campbell glänzte mit seiner Vielseitigkeit (6 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists).

Gruppe A

Gruppe B

Gruppe C

Gruppe D

Gruppe B

Anadolu Efes Istanbul (2-0) - EA7 Emporio Armani Milano (1-1) 89:73 BOXSCORE

Wer Efes gegen Milano sehen wollte, war aus neutraler Sicht vor allem auf zwei Spieler gespannt: Dario Saric und Alessandro Gentile. Und beide Stars bewiesen direkt im ersten Viertel, warum das so war. Der Kroate legte in einer unterhaltsamen Anfangsphase gleich mal 10 Punkte und 3 Rebounds auf, Gentile war mit 9 Zählern und 2 Assists nicht viel schlechter - und ähnlich knapp war auch das Spiel in der ersten Halbzeit.

Wann immer ein Team davonzog, kam sofort ein Run als Antwort, folglich ging es mit 43:42 in die Pause.Im dritten Viertel zeigte sich dann aber nach und nach doch der gravierende Unterschied zwischen beiden Teams. Während Saric das ganze zweite Viertel draußen saß und auch im dritten Durchgang mit 2 Punkten unauffällig blieb, hielt Gentile sein Team fast im Alleingang im Spiel - die Tiefe von Efes konnte er alleine aber nicht bezwingen.

Während Saric (12 Punkte) mit Thomas Heurtel (13 Punkte, 8 Assists), Jon Diebler (17 Punkte) und Alex Tyus (11) überragende Unterstützung hatte, konnte sich Gentile (22 Punkte) fast nur auf Milan Macvan (18) verlassen. Im letzten Viertel kollabierte dann auch noch die Defense der Italiener, sodass Efes am Ende dann doch komfortabel zum zweiten Sieg marschierte.

Cedevita Zagreb (0-2) - Limoges CSP (1-1) 80:84 BOXSCORE

Heiko Schaffartzik und Limoges - das scheint zu passen! Nach seinem starken Auftritt gegen Efes legte der deutsche Nationalspieler auch in Zagreb eine gute Leistung hin und war mit 2 Dreiern und 4 Assists einer der Garanten für die 12-Punkte-Führung, die sich die Franzosen bis zur Halbzeit erspielt hatten.

Die zweite Halbzeit gestalteten die Kroaten zwar deutlich enger, am Ende reichte es aber für den ersten Auswärtssieg der Franzosen seit über einem Jahrzehnt - auch dank Schaffartzik, der mit 12 Punkten und 7 Assists einer von gleich fünf Limoges-Spielern in Double Figures war. Bei Zagreb hielten Jacob Pullen (21 Punkte), Miro Bilan (19) und James White (17) zwar nach Kräften dagegen, es sollte am Ende aber nicht reichen.

Limoges-Topscorer Nobel Boungou-Colo zeigte sich nach der Partie zufrieden: "Es war kein einfaches Spiel und wir haben einige Chancen verpasst, die Kontrolle zu übernehmen. Wir sind aber nicht in Panik geraten, haben nicht aufgegeben und konnten das Spiel am Ende zum Glück gewinnen."

Laboral Kutxa Vitoria (0-1) - Olympiacos Piräus (1-0) 96:89 OT BOXSCORE

Was. Für. Ein. Spiel. Gleichstand kurz vor Schluss, die Uhr tickt runter: 3,2,1... von der Mittellinie feuert Mike James den Verzweiflungsdreier ab - und trifft! Die Halle in Vitoria tobt. Doch die Schiedsrichter verweigern dem Korb zurecht die Anerkennung, James hatte den Ball eine Millisekunde zu spät losgelassen.

In der Overtime machten beide Teams da weiter, wo sie in der regulären Spielzeit aufgehört hatten: Sie schickten einen Dreier nach dem anderen durch die Reuse (insgesamt 23 Treffer). Am Ende war es wieder James, der Verantwortung übernahm und den entscheidenden Wurf von Downtown traf.

In einem Spiel, in dem Laboral Kutxa im dritten Viertel bereits mit 12 Zählern geführt hatte, war es Ex-Olympiacos-Center Ioannis Bourousis, der den Unterschied machte. 28 Punkte, 12 Rebounds, 3 Assists, 4 Steals und 2 Blocks hatte der Grieche am Ende auf dem Konto, Matt Lojeski kam für Piräus ebenfalls auf 28 Zähler. Der MVP des ersten Spieltags, Patric Young blieb äußerst blass (5 Punkte).

Gruppe A

Gruppe B

Gruppe C

Gruppe D

Gruppe C

Panathinaikos (1-1) - Pinar Karsiyaka Izmir (1-1) 85:73 BOXSCORE

Nach der Auftaktpleite gegen Krasnodar war Panathinaikos bereits leicht unter Druck und das bekam der türkische Meister von Beginn an zu spüren - mit 30:15 gewannen die Griechen das erste Viertel und blickten danach nicht mehr zurück. Wann immer sich Izmir ein Stück weit heranpirschte, legte Pana einfach einen weiteren Run hin und fuhr letztlich sehr souverän den ersten Saisonsieg ein.

Wegbereiter dafür war in erster Linie der überragende James Gist, der mit 27 Punkten (bei 11/13 FG) und 6 Rebounds eine ganz starke Partie zeigte. Pana-Legende Dimitris Diamantidis steuerte 12 Zähler zum Sieg bei und wurde ganz nebenbei auch noch der neuntbeste Scorer der Euroleague-Geschichte. Nick Calathes lieferte zudem 6 Punkte und 11 Assists.

Bei den Türken, die in der Vorwoche noch den FC Barcelona mit einer Packung nach Hause schickten, war Colton Iverson (5 Punkte) diesmal kein Faktor. Bester Spieler war Kenny Gabriel mit 17 Punkten und 10 Rebounds, die Niederlage konnte er aber nicht verhindern.

Zalgiris Kaunas (1-1) - Lokomotiv Kuban Krasnodar (2-0) 74:76 BOXSCORE

Nach einem furiosen ersten Viertel, in dem beide Teams ihre Feuerkraft unter Beweis stellten, gelangen Kaunas im zweiten Viertel nur 9 Punkte. Kuban gab die Führung im zweiten Durchgang nicht einmal aus der Hand und konnte sich allen Annäherungsversuchen der Litauer erwehren.

Im vierten Viertel wurde es aber noch einmal richtig eng. Mit 12 Sekunden auf der Uhr glich Ian Vougioukas (22 Punkte) per Dunk aus, doch Victor Claver besiegelte den Erfolg für die Russen an der Freiwurflinie.

Bester Punktesammler auf Seiten der Gäste war Malcolm Delaney mit 21 Zählern (70 Prozent FG), er leistete sich aber auch 7 Ballverluste bei 5 Vorlagen.

FC Barcelona (1-1) - Stelmet Zielona Gora (1-1) 78:72 BOXSCORE

Noch nie ist Barca mit zwei Niederlagen in Serie in die Euroleague gestartet, seit 1960(!) haben die Katalanen gegen kein polnisches Team mehr verloren. Dementsprechend klar waren die Rollen im Vorfeld verteilt, doch in der Schlussphase der Partie stockte den spanischen Fans der Atem.

Das ganze Spiel über hatten sich die Gäste nicht abschütteln lassen - und zwei Minuten vor dem Ende lagen sie sogar mit einem Punkt in Führung. Aber dann zeigte sich die Klasse und Erfahrung der Katalanen, ein Dreier von Thomas Satoransky versetzte den wacker kämpfenden Polen schließlich den Todesstoß.

Bei Barca konnte sich vor allem Samardo Samuels auszeichnen (23 Punkte, 8/10 FG). Satoranyks kam wie Euroleague-Legende Juan Carlos Navarro auf 10 Punkte. Die Polen wurden von Dejan Borovnjak (15 Punkte, 6 Rebounds), Vlad Moldoveanu (14 Punkte, 3/3 Dreier) und Mateusz Ponitka (14 Punkte, 9 Rebounds) getragen. Am Ende fehlten wenige Zentimeter.

Gruppe A

Gruppe B

Gruppe C

Gruppe D

Gruppe D

Maccabi Fox Tel Aviv (0-2) - Unicaja Malaga (2-0) 82:93 BOXSCORE

Der Fehlstart für den Champion von 2014 ist perfekt. Gegen Unicaja war Maccabi zwar nicht chancenlos wie in der Vorwoche gegen ZSKA, aber eine schwache zweite Halbzeit machte ihnen letzten Endes alles kaputt und verleitete Coach Guy Goodes im Anschluss zu harten Worten: "Wir haben letzte Woche 100 Punkte zugelassen und diese Woche 93. Das ist einfach viel zu viel! Wir sind nicht mit der richtigen Konzentration aufgetreten. Das tut weh."

In Bamberg wird man die Probleme wohl verstehen können, denn wie schon gegen den deutschen Meister war Mindaugas Kuzminskas erneut der gefährlichste Spieler bei Malaga - der Forward kam auf 23 Punkte und traf dabei 9 seiner 11 Würfe aus dem Feld. Unterstützung bekam er durch Jamar Smith (17 Punkte), Nemanja Nedovic (13) und Center Richard Hendrix, der mit 12 Punkten und je 8 Rebounds und Assists sogar am Triple-Double kratzte.

Maccabi zeigte sich in Person von Taylor Rochestie (18 Punkte), Trevor Mbakwe (17), Devin Smith (14) und Jordan Farmar (13) zwar offensiv stark verbessert, mit dem Zusammenspiel will es aber noch nicht so recht passen. Den 26 Assists von Unicaja standen nur 15 gegenüber. Am 3. Spieltag muss gegen Dinamo Banco Di Sardegna Sassari jetzt schon zwingend ein Sieg her.

Brose Baskets Bamberg (1-1) - Darüssafaka Dogus Istanbul (1-1) 86:76 BOXSCORE

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Dinamo Banco Di Sardegna Sassari (0-2) - ZSKA Moskau (2-0) 78:107 BOXSCORE

Moskau reiste als großer Favorit nach Italien - und kehrte mit einem Blowout-Win im Gepäck nach Russland zurück. Das Motto lautete: Wer will nochmal, wer hat noch nicht? Gleich sieben Spieler punkteten zweistellig. Aber auch das Ball Movement konnte sich sehen lassen. Mit 33 Assists stellte ZSKA den Euroleague-Rekord von Real Madrid ein. Geht.

Vor allem im zweiten und vierten Viertel (zusammen 63 Punkte) scorte Moskau nach Belieben, sodass am Ende die höchste Auswärts-Punktzahl von ZSKA in diesem Jahrhundert auf dem Papier stand.

Milos Teodosic legte mit 10 Punkten und 10 Assists ein Double Double auf, Nando de Colo kam auf 18 Punkte, 5 Rebounds, 6 Assists und 3 Steals. Auf Seiten der Gastgeber waren Christian Eyenga (14 Punkte, 7/9 FG, 7 Rebounds, 4 Assists) und David Logan (20 Punkte, 5 Assists, 4 Steals) die auffälligsten Akteure.

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