Philipp Prosenik rettet Rapid Punkt gegen Mattersburg

Von APA
SK Rapid Wien und Mattersburg trennen sich mit 2:2
© GEPA

Rapid hat am Samstag zum Auftakt der 19. Fußball-Bundesliga-Runde vor eigenem Publikum nur ein 2:2 (0:0) gegen Mattersburg erreicht. Der Tabellendritte bestimmte die Partie zwar klar, scheiterte aber erneut an der schwachen Chancenauswertung und lag nach etwas mehr als einer Stunde sogar 0:2 hinten. Letztlich retteten Tore von Joelinton (71.) und "Joker" Philipp Prosenik (87.) noch einen Punkt.

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Zuvor hatten der Japaner Masaya Okugawa (58.) und Michael Perlak (61.) mit ihren Treffern den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Rapid ist damit schon seit vier Partien sieglos und droht noch mehr Boden auf das Spitzenduo Salzburg und Sturm Graz zu verlieren. Nur 15 Punkte holte die Mannschaft von Goran Djuricin in den ersten zehn Heimspielen der Saison. Mattersburg entführte dagegen zum dritten Mal en suite einen Punkt aus dem Allianz Stadion und vergrößerte den Vorsprung auf Schlusslicht St. Pölten, das am Abend beim Tabellenzweiten in Graz gastierte, vorerst auf elf Punkte.

Rapid: 33:9 Torschüsse

67 Prozent Ballbesitz und 33:9 Schüsse - diese Zahlen beweisen eindrucksvoll, wie drückend überlegen die Hütteldorfer im letzten Heimspiel des Kalenderjahres von Beginn weg war. 70 Minuten verabsäumten es aber Joelinton und Co., aus dieser Dominanz Kapital zu schlagen. Deshalb musste sich Rapid-Verteidiger Mario Sonnleitner in seinem 350. Bundesliga-Spiel mit nur einem Punkt begnügen.

Nach einem Eckball von Philipp Schobesberger brannte es in der zehnten Minute erstmals lichterloh im Strafraum der Mattersburger, als Alois Höller im Luftkampf mit Rapid-Stürmer Joelinton einen Kopfball fast ins eigene Tor befördert hätte. Doch sein Teamkollege Michael Lercher rettete per Kopf noch vor Linie. Der Ball sprang in der Folge direkt vor die Beine von Louis Schaub und rollte von diesem knapp neben die Stange ins Tor-Out.

In der 21. Minute hatte Joelinton nach Flanke von Stefan Schwab und Zuspiel von Schaub das 1:0 auf dem Fuß, traf allerdings innerhalb des Fünfers nur Tormann Markus Kuster. Zehn Minuten später folgte nach einem Schwab-Freistoß der nächste Kopfball von Joelinton, den Markus Pink in extremis noch vor der Linie klären konnte.

Bei einem Schaub-Heber hatte Kuster dann Glück (33./knapp drüber). Danach vergab Joelinton nach Schaub-Kopfball-Vorlage den nächsten Sitzer aus knapp einem Meter (39./daneben). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte leitete ein weiter Schwab-Pass einen Konter ein, bei dem Schaub im Finish zwar Lercher aussteigen ließ, jedoch an Kuster scheiterte.

Rapid auch in Halbzeit zwei dominant

Nach dem Wechsel ging es zunächst in dieser Tonart weiter. Zuerst zischte ein Außenrist-Schuss von Schaub knapp am langen Eck vorbei (52.), drei Minuten später traf Veton Berisha die Stange. Mattersburg erwies sich dagegen als Meister der Effizienz und durfte nach der ersten Konterchance, die Okugawa perfekt abschloss, über die Führung jubeln. Da Perlak nach Pass von Smail Prevljak auch die zweite SVM-Möglichkeit verwandelte, hieß es dann sogar 0:2.

Es hätte aber in der 63. Minute sogar noch schlimmer für die Hütteldorfer kommen können: Nach einem Freistoß von Manuel Seidl scheiterte Nedeljko Malic per Kopf an Rapid-Tormann Richard Strebinger, der Nachschuss von Jano wurde geblockt. Auf der Gegenseite zeichnete sich Kuster bei Chancen von Schobesberger (64.) und Joelinton (66.) aus. Beim nächsten Schuss des Brasilianers war der Mattersburg-Schlussmann machtlos.

Es folgte ein gut 20-minütiges Rapid-Powerplay, in dessen Zuge Kuster in der 80. Minute nach einem Kopfball des eingewechselten Rapid-Angreifers Giorgi Kvilitaia eine Glanzparade zeigte. Rapid-Trainer Djuricin brachte im Finish auch noch Prosenik, der nach nur etwas mehr als einer halben Minute auf dem Platz und Schobesberger-Flanke bereits den umjubelten Ausgleich köpfelte. In der 90. Minute landete noch ein Schaub-Kopfball-Aufsitzer an der Latte.

Die Stimmen

Goran Djuricin (Rapid-Trainer): "Ich bin ein bisschen sprachlos. Wir hatten 33 Torschüsse, da hätten wir vier Spiele gewinnen können. Es war 90 Minuten wie auf einer schiefen Ebene. Wir haben druckvoll gespielt, die Leistung war sehr gut, aber die Chancenauswertung und das Ergebnis waren katastrophal. Auf der anderen Seite hat die Mannschaft Topmoral bewiesen. Ich bin stolz, dass sie das 0:2 noch aufgeholt hat und so zurückgekommen ist. Aber das 2:2 ist wie eine gefühlte Niederlage."

Gerald Baumgartner (Mattersburg-Trainer): "Rapid hat sehr druckvoll begonnen. Wir sind in der ersten Hälfte nicht gut ins Spiel gekommen und haben die Zweikämpfe nicht so angenommen wie besprochen. In der zweiten Hälfte haben wir umgestellt, sind gleich 2:0 in Führung gegangen und hatten die Chance auf das 3:0. Kurz nach Schluss ist man als Trainer natürlich enttäuscht, wenn man nach 2:0-Führung noch 2:2 spielt, aber Rapid hat eben am Schluss alles riskiert. Heute hatten wir das Spielglück auf unserer Seite, das war bei dem einen oder anderen Spiel im Herbst nicht so."

Philipp Prosenik (Rapid-Torschütze): "Bei meinem Tor bin ich richtig gestanden und habe einfach den Kopf hingehalten. Das Wichtigste ist, dass wir zu Chancen kommen, irgendwann wird der Knopf aufgehen. Zu meiner Zukunft bei Rapid möchte ich nichts sagen."

Stefan Schwab (Rapid-Kapitän): "Ein 2:2 daheim gegen Mattersburg ist zu wenig. Der Punkt fühlt sich wie eine Niederlage an. Viel mehr Chancen als wir heute kann man sich nicht herausspielen."

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