NBA

Blizzards, Nurse & Rebounds

Von SPOX
Point Guard Russell Westbrook greift im Schnitt 7,1 Rebounds ab
© getty

Die Brooklyn Nets müssen am Sonntag nicht nur dem Schneesturm im Big Apple trotzen, die Oklahoma City Thunder lassen es aktuell unter den Brettern krachen und wollen ihre Serie ausbauen (ab 1.30 Uhr im LIVESTREAM FOR FREE). Die Los Angeles Clippers haben die Lücke nach dem Trade mit einem Ex-Spurs-Forward gefüllt, müssen aber nun gegen Angstgegner Toronto Raptors ran (ab 0 Uhr im LIVESTREAM FOR FREE).

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Blizzards & Thunder

Ein Wintersturm hat den Big Apple fest im Griff und wäre dies nicht schon genug, brechen nun auch die Thunder über die Nets herein. Eine Absage aufgrund des winterlichen Wetters wäre wohl die einzige Rettung für Brooklyn, aber die Beteiligten einigten sich nur auf eine Verschiebung um vier Stunden. So findet die Partie nun um 1.30 Uhr deutscher Zeit statt.

Oklahoma City gewann die letzten sieben Spiele und könnte mit einem weiteren Erfolg die beste Serie seit knapp zwei Jahren hinlegen. Dabei muss OKC allerdings auf Steven Adams verzichten. Die Ellbogen-Verletzung des Neuseeländers lässt einen Einsatz weiterhin nicht zu. Wer sich als Nets-Fan nun Hoffnungen auf einen Vorteil unter den Brettern ausrechnet, dürfte sich aber täuschen.

Nick Collison, der eigentlich aus der Rotation gefallen war, griff sich gegen die Mavericks als Ersatz-Starter geschmeidige 11 Boards und füllte die Adams-Lücke mehr als beachtlich aus. Ohnehin bewegt sich OKC auf historischen Pfaden.

47,3 Rebounds sammeln sie im Schnitt ein und führen damit die Liga an. Beeindruckender ist allerdings, dass die Gegner im Schnitt 6,8 Boards weniger abgreifen. Kein Team kann in diesem Jahrtausend einen besseren Wert aufweisen.

Nur mal kurz zur Verdeutlichung: Der angesprochene Adams liegt mit 6,3 Rebounds im Schnitt teamintern nur auf Platz 5 hinter Kevin Durant (7,7), Enes Kanter (7,5), Russell Westbrook (7,1) und Serge Ibaka (6,7). Beeindruckend.

Ein Krankenpfleger für die Shooting-Probleme

Die Nets haben einen neuen Shooting Coach verpflichtet. Der Kollege hört passenderweise auf den Namen David Nurse und ist nicht gekommen, um der New-Yorker Reporterschar schlechte Wortwitze zu ermöglichen. Vielmehr soll der renommierte Trainer die Shooting-Probleme der Nets in den Griff bekommen.

"Ich glaube, das ist ein großartiger Schritt für sie, gerade für die jungen Spieler wie Rondae Hollis-Jefferson und Chris McCullough", sagte ein Scout der New York Post. Gerade in Hollis-Jefferson ruhen jede Menge Hoffnungen für die Zukunft. Neben einem gebrochenen Fuß hindert ihn aktuell aber auch ein holpriger Wurf am Durchbruch.

"Ich kenne ihn nicht persönlich, nur seinen Namen und weiß auch nicht, wann er bei uns eintreffen wird, aber es ist klar, dass es einen Bereich gibt, in dem wir Hilfe gebrauchen können - gerade für unsere jungen Spieler", erklärte Interimscoach Tony Brown und macht damit die ganze Verzweiflung rund um die Franchise öffentlich.

Die Nets sind 29. im Scoring (95,3 Punkte) und in der Dreierquote (31,8 Prozent). Da ist es wenig verwunderlich, dass Brooklyn seit fünf Spielen auf einen Sieg wartet und nur eins der letzten elf gewinnen konnte. Eine kurzfristige Lösung für die Probleme ist - trotz Nurse - nicht in Sicht. "Ich kenne die Antwort nicht. Wir müssen einfach weiterspielen und gucken was passiert", gibt sich auch Veteran Joe Johnson ratlos. Mit dem "Game Plan" könnte es gegen die Thunder schwierig werden.

Forward wechsel' dich

"Er war sehr gut, ein guter Teamkollege und so weiter." Mit diesen Worten schickte Clippers-Coach Doc Rivers Josh Smith zurück nach Houston und ergänzte: "Es hat einfach nicht funktioniert und so wollten wir in eine andere Richtung gehen." Diese andere Richtung heißt erst mal Jeff Ayres. Los Angeles holte ihn aus der D-League und stattete den ehemaligen Spurs-Forward mit einem 10-Tages-Vertrag aus.

Nach sechs Monaten ist das Missverständnis zwischen den Clippers und Smith nun beendet. J-Smoove war ohnehin zuletzt aus der Rotation gefallen, wirkte total unzufrieden und war sogar noch unproduktiver als zu seinen desaströsen Detroiter Zeiten. Dass die Clippers für den 30-Jährigen keinen Gegenwert bekommen, dürfte aufgrund der Einsparung von zwei Millionen Dollar Luxussteuer zu verschmerzen sein.

Clippers ohne Griffin: Mehr Placebo-Effekt als Allheilmittel

Zumal sich bei den Clippers aktuell ohnehin alles um die Rückkehr von Blake Griffin dreht. Gegen die Raptors wird er noch fehlen, aber im Laufe der kommenden Woche wird der Superstar zurückerwartet. Bis dato 13 Spiele verpasste Griffin aufgrund einer Muskelverletzung. Dass L.A. in dieser Zeit zehn Spiele am Stück gewann und eine zuvor äußerst durchwachsene Saison mit einem Silberstreif versehen konnte, war dabei mehr dem leichten Spielplan geschuldet.

Vielleicht wird es Griffin trösten, dass er im Falle einer Niederlage gegen Angstgegner Toronto zumindest auch dafür noch nicht verantwortlich gemacht werden kann. Die letzten drei Spiele gegen die Raptors gingen allesamt verloren.

Auf den Spuren von Vince und Hakeem

Die Raptors sind sicher froh, wieder ins Spielgeschehen eingreifen zu können, schließlich wurde der Name der Franchise in den letzten Tagen nur im Zusammenhang mit einem Thema genannt: Dem 10. Jahrestag von Kobe Bryants 81-Punkte-Wahnsinn gegen die Kanadier.

Dabei sorgt das heutige Team gerade für äußerst positive Schlagzeilen. Seit sieben Spielen sind die Raptors ungeschlagen. Das ist die beste Serie seit April 2002. Zur besseren Einordnung gibt es an dieser Stelle ein Name-Dropping einiger Spieler von damals: Vince Carter, Dell Curry, Antonio Davis, Hakeem Olajuwon. Das sollte reichen.

Kyle Lowry im Interview: "Habe alles J.J. Redick zu verdanken"

Der Backcourt der Gegenwart um All-Star-Starter Kyle Lowry muss sich vor den Jungs aber keinesfalls verstecken. Zusammen mit DeMar DeRozan lässt er die Gegner gerade reihenweise verzweifeln. "Wir spielen einfach nur mit Selbstvertrauen. Egal, was auch im Spiel passiert, wir versuchen, einfach locker zu bleiben und uns nicht beeinflussen zu lassen", verrät Lowry das einfache Erfolgsrezept.

DeRozans Nominierung für das All-Star Game sollte dabei ebenfalls ein No-Brainer sein. In den letzten zehn Heimspielen kommt der Guard auf 28,1 Punkte bei einer Quote von 47,1 Prozent aus dem Feld und legt dazu noch 6 Rebounds und 4 Assists auf. Also wer auch immer den Osten coachen wird, weiß nun, was zu tun ist.

Der Spielplan im Überblick

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