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King vs. Chef - Wer ist hier der Boss?

LeBron James und Stephen Curry haben die Larry O'Brien Trophy im Visier
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Playmaking

Auch das Vorbereiten gehört bei beiden Superstars zu den Parade-Disziplinen. LeBron ist spätestens seit Irvings Verletzung im totalen "Power Point Guard"-Modus und dominiert den Ball nahezu ununterbrochen, wenn er auf dem Court steht. Seine 8,3 Assists im Schnitt sind der drittbeste Wert der Postseason, Currys 6,4 Dimes sind auch noch für einen Top-10-Wert gut.

Beide gehören mit 4,4 (James) bzw. 3,6 (Curry) Ballverlusten auch in dieser Kategorie zu den "besten" Fünf. Insbesondere bei LeBron ist das aufgrund seiner enormen Verantwortung in der Offense allerdings leicht zu erklären. Bei Curry hingegen entstehen Turnover noch immer zu häufig dadurch, dass er manchmal lieber zum Zauberpass als zum "bodenständigen" Brustpass greift und damit gelegentlich auch seine Mitspieler überrascht.

Curry bereitet knapp 31 Prozent der Körbe seiner Mitspieler vor, wenn er auf dem Court steht. Dieser Wert kann sich mit den fast schon absurden 43 Prozent von LeBron nicht messen, das hat jedoch ganz logische Gründe und spricht mehr für die Vielseitigkeit der Dubs-Offense als etwaigen Egoismus des Point Guards.

Mehr Bewegung bei den Dubs

Im Gegensatz zu LeBron (ohne Kyrie) weiß Curry mehr Mitspieler an seiner Seite, die mit dem Ball in der Hand ebenfalls Würfe kreieren können, wie zum Beispiel Andre Igudoala, Green oder Klay Thompson. Da der MVP so traumwandlerisch sicher in Catch-and-Shoot-Situationen trifft, lässt Kerr ihn gerne abseits des Balles um Blöcke sprinten, um von den vielen guten Passgebern im Team dann für den offenen Jumper gefunden zu werden.

Gelegentlich setzt ihn Kerr sogar im Pick-and-Roll als Blocksteller ein, weil er auch ohne Ball in der Hand eine so greifbare Gefahr für die Defense ausstrahlt. Er ist mit seinem Shooting eine Offensivwaffe, wie sie die Liga noch nicht erlebt hat - das Passen ist dabei eine Facette, aber sicherlich nicht die dominante.

LeBrons Situation ist eine gänzlich andere. Wo die Warriors vom Ball-Movement leben und nur in Sonderfällen über Isolationen gehen, sind Isos für die Cavs das täglich Brot. Und das funktioniert auch nur, weil LeBron als Passer aus dem Post oder aus dem Doppeln heraus eine Klasse für sich ist.

53,6 Punkte pro Spiel

Vor allem Iman Shumpert, Matthew Dellavedova, James Jones und auch Irving profitieren enorm von den offenen Würfen, die LeBron für sie insbesondere jenseits der Dreierlinie kreiert. Abgesehen von J.R. Smith schießt jeder von ihnen höherprozentig von draußen, wenn der Pass vom King gespielt wurde.

21 Punkte kreiert James pro Spiel so durch Assists, nur John Wall verzeichnete einen höheren Wert (Curry: 14,9). In den Conference Finals war er gar an unglaublichen 53,6 Punkten pro Spiel als Scorer oder Vorbereiter beteiligt.

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