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King vs. Chef - Wer ist hier der Boss?

LeBron James und Stephen Curry haben die Larry O'Brien Trophy im Visier
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Defense

Curry wird vermutlich nie ein First-Team All-NBA Defender werden, den alten Ruf als Verteidigungsallergiker hat der MVP allerdings längst abgelegt. Das ist auch nur folgerichtig, da die Dubs bekanntlich die beste Defense der Liga stellen und das Defensiv-Rating mit Curry auf dem Court deutlich besser ist (97,3) als ohne ihn (105,1).

Das hat natürlich auch damit zu tun, dass er den Großteil seiner Spielzeit gemeinsam mit zwei legitimen DPOTY-Kandidaten (Green und Andrew Bogut) sowie zwei weiteren guten Flügelverteidigern (Thompson und Harrison Barnes) absolviert. Aber Curry ist auch als Individualverteidiger sehr gereift und muss nicht mehr wie früher versteckt werden.

Der 27-Jährige erlaubte Gegenspielern in den Playoffs bisher eine Quote von 43,9 Prozent aus dem Feld, das ist nahezu identisch mit deren durchschnittlicher Quote (44). Nicht berühmt, aber respektabel. Gegnerische Dreier verteidigt er sogar richtig gut (Differenz von -5,5), im Zweipunkteland allerdings kommen seine körperlichen Nachteile schon eher zur Geltung (+6,1).

Steals und Rebounds

In zwei weiteren Aspekten hilft Curry seinem Team defensiv über die Individual-Defense hinaus. Zum einen ist er mit knapp 2 Steals einer der besten Balldiebe der Association und damit häufig Ausgangspunkt für die tödlichen Fastbreaks der Dubs. Zum anderen gehört er trotz seiner Größe mittlerweile zu den besseren Reboundern der Guard-Zunft (knapp 5 Bretter pro Spiel).

Den Impact eines LeBron hat er defensiv wiederum nicht, das ist aufgrund der unterschiedlichen Position und Physis allerdings auch kaum möglich. James ist ebenfalls ein guter Balldieb (1,8 Steals), zudem hat er seine Block-Ausbeute in den Playoffs nahezu verdoppelt (1,3 statt 0,7). Ein guter Rebounder (10,4) ist er seit jeher.

Steht LeBron auf dem Court, lassen die Cavs auf 100 Ballbesitze gerechnet 2,1 Punkte weniger zu als mit ihm auf der Bank. Dazu sei allerdings gesagt, dass er nur noch selten den Stopper vergangener Tage mimt. Während er es beispielsweise während der 2011er Conference Finals zur Chefsache erklärte, Derrick Rose aus dem Spiel zu nehmen, übernimmt er mittlerweile häufig den Großteil der Zeit harmlosere Gegenspieler.

Privatduell Curry vs. LeBron?

Die schwersten defensiven Aufgaben auf dem Perimeter werden dann üblicherweise Shumpert zugewiesen. Sollte Curry oder auch Thompson während der Finals einmal richtig heiß laufen, würde es aber niemanden überraschen, wenn LeBron zumindest zeitweise auf den Plan tritt. Dass er dazu auch mit 30 Jahren noch in der Lage ist, wird durch einen kurzen Blick auf die Zahlen deutlich.

Vor allem Dreierschützen tun sich schwer und treffen gegen ihn in den Playoffs gerade einmal 24,4 Prozent, also um 10,6 Prozent schlechter als im Mittel. Insgesamt hält er seine direkten Gegenspieler bei 41,4 Prozent aus dem Feld. Und mit 1,2 Defensive Win Shares führt er die Liga in den Playoffs sogar an.

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