NBA

"Lakers optimal auf LeBron vorbereitet"

Von SPOX
LeBron James kann 2014 aus seinem Vertrag in Miami aussteigen. Geht er zu Kobe und den Lakers?
© Getty
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These: Boston ist nach wie vor das Dark Horse im Osten

Florian Regelmann: Der Ausbruch von Doc Rivers vor ein paar Tagen, als er das gesamte Team - zu Recht - zur Sau gemacht hat, war krass. Mir geht es wie ihm: Ich verstehe das Team nicht. Selbst in der Sechs-Spiele-Siegesserie war nicht jedes Spiel super, aber ein paar Spiele waren auch absolut überragend. Und dann spielen sie wieder grottenschlecht. Und zwar die gesamte Mannschaft. Terry ist unterirdisch, Bass genauso, Pierce steckt im Slump, Rondo hat in einem Spiel 9 Turnovers, bis auf den echt überraschend starken Sullinger kann man ja überhaupt keinen von Schuld freisprechen. Ich bleibe wie zu Saisonstart aber dabei, dass Boston das Potenzial hat, um den Osten zu gewinnen. Da gibt es für mich überhaupt keinen Zweifel. Es muss einen als Coach verrückt machen, wenn eine Mannschaft mit dem Potenzial so spielt. Wahnsinn ist das. Ich glaube aber immer noch, dass die Mannschaft irgendwann aufwachen wird und dann jeden im Osten schlagen kann. So gut ist der Osten ja eh nicht. Diese Woche wird ganz entscheidend für den weiteren Saisonverlauf. Rivers hat sein Team angezählt, jetzt muss eine Reaktion kommen. Und ich wette, dass sie kommt. Bloß nicht den Fehler machen und ein Team mit Pierce und Garnett abschreiben.

Philipp Dornhegge: Das sehe ich in der jetzigen Konstellation überhaupt nicht. Dark im Sinne von rätselhaft ist Boston, ja. Aber nur in der Hinsicht, dass die miesen Leistungen völlig unerklärlich sind. Wenn man das Spiel in Detroit zur Hand nimmt, dann muss man dem Rekordmeister eine absolut erschreckende Verfassung bescheinigen. Ich kann mir vorstellen, dass sie sich für so gut halten und so stolz sind, dass sie gern in der ersten Playoff-Runde gegen Miami spielen würden und sich in der Regular Season entsprechend schonen. Den verhassten Meister rauszuhauen, wäre für Pierce und Rondo vielleicht genau so schön wie der Gewinn des Titels selbst. Für die Fans ist das aber natürlich ein Schlag ins Gesicht, und eine große Schwachstelle hat die Mannschaft ohnehin: Es fehlt ein echter Center. Garnett sollte auf der Fünf nur als Gelegenheitslösung herhalten müssen, Sullinger und Bass sind aber zu klein. Fab Melo hat es, wie jeder Rookie, schwer unter Doc Rivers. Collins hat mit einem NBA-Spieler nur noch entfernte Ähnlichkeit. Ich hatte ja kürzlich für die Mavs die Trade Machine angeschmissen und Dallas einen Tausch von Brandan Wright gegen Leandro Barbosa vorgeschlagen. Für die Celtics wäre der Deal auch perfekt. Die viel zu tiefe Guard-Rotation könnte den Verlust des Brasilianers verkraften, Wright wäre genau der athletische Big Man, der Boston fehlt. Ryan Hollins hat letztes Jahr auch sein Unwesen im Garden treiben dürfen. Wright hat sehr ähnliche Talente - und dazu auch noch ein bisschen Basketball-Sachverstand. Es wäre auf den ersten Blick nur ein kleiner Deal, würde aber zwei Problemzonen, Größe und Athletik, weitgehend beheben. Dann könnte ich mir die Celtics schon wieder als gefährliche Mannschaft vorstellen. Daran habe ich im Moment so meine Zweifel.

Haruka Gruber: Bei den Celtics sehe ich weniger ein Problem in der mannschaftlichen Zusammenstellung. Egal ob Center vorhanden oder nicht, der Kader ist so gut besetzt, dass sie unter den Top 4 im Osten stehen müssten. Dennoch mache ich mir wenig Sorgen um Boston. Doc Rivers' Ausbruch könnte bei anderen Trainern als Zeichen der Hilflosigkeit verstanden werden. Aber bei Rivers kann ich mir das nicht vorstellen. Er ist einer der Top-3-Coaches der Liga und weiß genau, welche Knöpfe er zu drücken hat. Sein Player-Management ist überragend, sonst wären seine Erfolge nicht zu erklären. Rivers wird von seinen Spielern garantiert nicht geliebt. Er dachte selbst daran, Pierce wegzutraden, entsprechend unbeliebt machte er sich. Aber: Egal wie genervt die Mannschaft ist, es dringt nur wenig nach außen. Wie im Sommer bei Ray Allen, als es erst richtig Ärger gab, nachdem er in Miami unterschrieben hatte. Rivers kann seine Mannschaft zum richtigen Zeitpunkt zu Höchstleistungen treiben. Entsprechend wird es ausreichen, die Regular Season so zu Ende zu bringen, um als Sechster oder Siebter in die Playoffs einzuziehen und Miami und eventuell Chicago mit einem zurückgekehrten Derrick Rose aus dem Weg zu gehen. Aber alles andere, New York, Indiana, Brooklyn, ist auch ohne Heimvorteil machbar. Nur zur Erinnerung: Die uralten Celtics hatten schon letztes Jahr die Heat in den Ost-Finals am Rande eines Ausscheidens.

Frank Buschmann: Ich halte ebenfalls viel von der Mannschaft. Egal wie die Regular Season endet: Gegen die Celtics würde ich als Verantwortlicher niemals spielen wollen. Nur Miami sehe ich als stärker an, da stimmt das Matchup für Boston nicht. Ansonsten sehe ich keinen. Ich glaube, wenn die Celtics mindestens als Siebter in die Playoffs einziehen, sehen wir sie in den Conference Finals gegen Miami. Der Optimismus hat zwei Gründe. Der erste: Rajon Rondo. Wenn er dauerhaft die richtigen Entscheidungen trifft, nicht ausflippt und auch mal den einen oder anderen Wurf von außen trifft, sind die Celtics nur schwer zu stoppen. Er ist der Mr. Everywhere und der Mr. Unpredictable. Wenn er on fire ist, ist auch Boston on fire. Der zweite Grund: die Tiefe. Mit Jason Terry, Jeff Green, Courtney Lee und Avery Bradley ist man schon sehr ordentlich aufgestellt. Und dazu Jared Sullinger! Am College in Ohio State dachte ich mir noch: Ob er das Zeug für die NBA hat? Aber leck mich am Arsch! Er ist gemessen an einer Einsatzzeit unter 20 Minuten einer der besten Rebounder der NBA - und das als Rookie. Ich bin super gespannt, wie sich die Celtics am Sonntag gegen Miami (ab 19 Uhr bei SPOX im LIVE-STREAM) präsentieren. Wir werden erkennen können, in welche Richtung es für die Celtics weitergeht und ob sie das Zeug dazu haben, die Heat zu ärgern. Ich freu mich wie ein Schnitzel darauf, das Spiel kommentieren zu dürfen!

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