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Heat-Stars feiern Comeback-Sieg

Von SPOX
Miamis Superstar Dwyane Wade (l.) erzielte gegen die Toronto Raptors 35 Punkte
© Getty

Nach sechs Tagen Pause haben sich die Miami Heat zum Sieg über die Toronto Raptors gemüht. Derweil mutieren die Golden State Warriors mit dem Sieg gegen Oklahoma City Thunder zum Favoritenschreck. Das Trainerdebüt von Lindsey Hunter bei den Phoenix Suns ist geglückt. Und: Die Chicago Bulls haben einen Comeback-Sieg gegen die Detroit Pistons gefeiert.

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Miami Heat (27-12) - Toronto Raptors (15-27) 123:116 OT

Extraschicht für LeBron und Co.: Die Heat hatten gegen Toronto sichtlich Mühe nach knapp einer Woche Pause wieder in den Spielfluss zu kommen. Zwischenzeitlich lag Miami bereits mit 15 zurück, gewann aber dank Wade und James nach Overtime.

Wade erzielte 35 Punkte und LeBron (31 Punkte, 11 Assists, 10 Rebounds) tütete sein 34. Karriere-Triple-Double ein. "Es war das typische Spiel eines Teams, das gerade von einem langen Roadtrip zurück ist und ein paar Tage Pause hatte. Man muss erst wieder ins Spiel finden, gerade gegen ein Team, das zu den 10 besten in der Offensive gehört", sagte Wade nach dem Spiel.

In der Verlängerung machten die Heat aber dann kurzen Prozess mit den Raptors. Ein 13:2-Lauf ebnete den Sieg. Dabei hatten die Raptors im zweiten Viertel bereits mit 15 Punkten geführt. "Ich kann unseren Jungs nichts vorwerfen. Sie haben gekämpft, mit Herz gespielt und eines der besten Teams der Liga ans Limit gebracht", sagte Torontos Coach Dwane Casey.

Sieben Raptors-Spieler punkteten zweistellig. Alan Anderson war mit 20 Punkten der Leader, Jose Calderon erzielte 17 Punkte und Terrence Ross holte 16. Bei den Heat stachen noch Ray Allen (18 Punkte) und Chris Bosh (12 Punkte, 12 Rebounds) heraus.

Charlotte Bobcats (10-32) - Atlanta Hawks (24-18) 92:104

Die Hawks können auswärts doch noch gewinnen. Nach sechs Pleiten in Serie kamen die Bobcats als Aufbaugegner aber gerade recht. Charlotte wartet seit 16 Heimspielen auf einen Sieg. Noch drei Niederlagen fehlen zum NBA-Rekord.

Josh Smith erwischte einen Sahnetag und erzielte 30 Punkte und 13 Rebounds für Atlanta. Kyle Korver war von der Dreierlinie (5 von 6) nicht zu stoppen und kam auf 21 Punkte. Ivan Johnson (12 Punkte, 15 Rebounds) holte ein Double-Double.

"Ich wollte einfach nur aggressiv spielen, aber auch einen Lauf in der Offensive starten. Ich wollte mir aber auch nicht zu viel Druck auferlegen, einfach aggressiv spielen, aber kontrolliert", sagte Smith. Dabei waren die Hawks weiter dezimiert. Coach Larry Drew musste auf Al Horford, Devin Harris, Zaza Pachulia, Lou Williams und Anthony Morrow verzichten.

Bei den Bobcats war Ramon Sessions mit 27 Punkten der erfolgreichste Werfer. Ben Gordon kam auf 15 Punkte. Kemba Walker erzielte nach seiner 35-Punkte-Partie am Montag dieses Mal nur 11 Punkte.

Chicago Bulls (25-16) - Detroit Pistons (16-26) 85:82

Was für ein Comeback von den Bulls. Chicago holte gegen die Pistons einen 17-Punkte-Rückstand auf und drehte die Partie in den Schlusssekunden zu ihren Gunsten. Nate Robinson ging dabei voraus und sorgte mit 11 Punkten und 7 Assists in nur 21 Minuten für die Wende im Spiel. Der kleine Guard erzielte am Anfang des Schlussviertels neun Punkte in Serie und brachte die Bulls zurück in die Partie.

"Mein größtes Plus im Spiel ist meine Energie. Wir brauchten eine Aufbruchstimmung und ich habe die Zuschauer angeheizt und sie und von ihren Sitzen geholt", erklärte Robinson: "Ich fühlte mich unbesiegbar und war nicht aufzuhalten. Es ist die Peter-Pan-Theorie: Du kannst nicht fliegen, ohne glückliche Gedanken."

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Die Entscheidung überließ Robinson aber Marco Bellinelli. Der Italiener versenkte sieben Sekunden vor dem Ende den siegbringenden Korb. Tayshaun Prince und Rodney Stuckey scheiterten anschließend mit ihren Dreiern. Topscorer der Partie war Jimmy Butler mit 18 Punkten. Joakim Noah (10 Punkte, 18 Rebounds) legte ein bärenstarkes Double-Double auf. Bei den Pistons erzielte kein Spieler mehr als die 13 Punkte von Brandon Knight.

Houston Rockets (22-22) - Denver Nuggets (26-18) 95:105

Die Turnover haben den Rockets mal wieder das Genick gebrochen. Bei der Heimpleite gegen Denver leistete sich Houston insgesamt 23 Ballverluste. Denver nutzte dies für 28 Punkte und startete dadurch einen 21:5-Lauf im dritten Viertel, der die Entscheidung brachte.

"Sie machen viele Punkte und lieben das Transition-Spiel, aber sie verteidigen nicht gerne. Wann immer sie gepunktet haben oder wir den Rebound hatten, haben wir im dritten Viertel Gas gegeben und versucht einfache Körbe zu erzielen. Sie waren nicht schnell genug wieder hinten, wir aber schon", sagte Nuggets-Guard Ty Lawson (21 Punkte, 7 Assists).

Wilson Chandler erzielte von der Bank kommend 20 Punkte, Danilo Galinari kam auf 18 Punkte für die Nuggets. Auf Seiten der Rockets war wieder einmal James Harden mit 23 Punkten bester Werfer. Jeremy Lin hat dagegen weiter Probleme mit seinem Wurf (7 von 24 in den letzten drei Spielen) und musste das Schlussviertel von der Bank aus anschauen.

Minnesota Timberwolves (17-22) - Brooklyn Nets (26-16) 83:91

Brook Lopez befindet sich weiter in All-Star-Form. Der Big Man der Nets führte sein Team mit 22 Punkten zum Sieg über die Timberwolves. Lopez gab sich nach dem Spiel allerdings zurückhaltend: "Wir haben einige gute Jungs, die einfach sehr talentiert sind. Wir spielen einfach gut zusammen. Ich mache mir nichts aus solchen Dingen. Vielleicht sitze ich einfach in meiner Wohnung, mache das Licht aus und tue gar nichts."

So ganz wollte man das dem grinsenden Center aber nicht abnehmen. Die restlichen All Stars werden am Donnerstag verkündet. Brooklyn baute die Bilanz unter Interimscoach P.J. Carlesimo mit dem Sieg auf 12-2 aus. Neben Lopez überzeugten Deron Williams (6 Rebounds, 8 Assists, 3 Steals) und Joe Johnson mit jeweils 18 Punkten.

Neben den vier Langzeitverletzten mussten die T-Wolves zum dritten Mal auf Nikola Pekovic und Alexey Shved verzichten. Ricky Rubio (5 Punkte, 6 Assists, 3 Steals) war zudem mit seiner Spielzeit (24 Minuten) unzufrieden. "Ich möchte wissen, was los ist. Wir werden reden", kündigte der Spanier ein Gespräch mit dem Interimscoach Terry Porter an. Andrei Kirilenko war mit 15 Punkten Topscorer von Minnesota.

San Antonio Spurs (34-11) - New Orleans Hornets (14-28) 106:102

Ohne Tim Duncan (Knieverletzung) und Trainer Gregg Popovich haben die Spurs im Heimspiel gegen die Hornets gerade noch so den Hals aus der Schlinge gezogen. San Antonio lag fast das komplette Spiel zurück und drehte die Partie erst in den Schlussminuten.

"Wenn Popovich hier gewesen wäre, hätte er vielleicht ein paar Spieler gefeuert", sagte Stephen Jackson: "Pop ist ein Krieger. Er ist vielleicht die einzige Person, die härter ist als ich. Ich habe es vorher noch nie erlebt, dass er nicht dabei ist. Ich hoffe es geht ihm gut." Popovich klagte am Spieltag über Unwohlsein und entschied rund zwei Stunden vor der Partie die Geschicke Co-Trainer Mike Budenholzer leiten zu lassen.

Ein 12:3-Run zwei Minuten vor Ende brachte die Entscheidung. Zwar probierten die Hornets noch einmal alles, aber es reichte nicht. "Sie schlagen dich, wenn du zu viele Fehler machst und wir haben zu viele gemacht. Sie haben 11 Freiwürfe verworfen und wir konnten trotzdem nicht gewinnen", sagte Hornets-Coach Monty Williams.

Tiago Splitter war mit 25 Punkten Topscorer der Partie, Tony Parker holte 24 Punkte und 13 Assists. Für die Hornets erzielte Eric Gordon 17 Punkte.

Utah Jazz (23-19) - Washington Wizards (9-31) 92:88

Den Wizards waren die Strapazen ihres Road-Trips (4 Spiele in 6 Tagen) 40 Minuten lang anzusehen, dann witterten sie aber doch noch ihre Chance und drehten einen 22-Punkte-Rückstand fast noch zum Sieg. Allerdings hatte auf Seiten der Jazz vor allem Paul Milsap etwas dagegen. Der Forward erzielte 16 Punkte und 15 Rebounds, darunter der vorentscheidende Jumpshot 21 Sekunden vor dem Ende, der drei Minuten ohne Utah-Punkte beendete.

"Jeder möchte wieder nach Hause. Das ist kein Geheimnis, aber gleichzeitig müssen wir rausgehen und das Spiel spielen. Es wäre natürlich ein viel besseres Gefühl gewesen den Trip mit einem Sieg zu beenden und nicht so wie heute Abend", sagte Washingtons Guard A.J. Price.

Seit der Rückkehr von John Wall (14 Punkte, 8 Assists) haben sich die Wizards gefangen und 5 der letzten 8 Spiele gewonnen. "In den letzten acht Spielen haben wir guten, soliden Basketball abgeliefert. Darauf müssen wir aufbauen und nicht mehr in alte Muster verfallen. Wir müssen nach unserem Trip wieder nach vorne schauen", erklärte Coach Randy Wittman.

Martell Webster war mit 15 Punkten der Topscorer auf Seiten von Washington. Bei Utah punkteten gleich sechs Spieler zweistellig. Neben Milsap ragte vor allem Gordon Hayward mit 15 Punkten heraus.

Sacramento Kings (16-27) - Phoenix Suns (14-28) 96:106

Das Debüt von Interimscoach Lindsey Hunter ist geglückt. Die Suns stoppten den Abwärtstrend mit 7 Pleiten in den vergangenen 8 Spielen und entführten den Sieg aus Sacramento, die erstmals nach Bekanntgabe des Verkaufs der Kings wieder zuhause antraten.

Phoenix legte dabei in der zweiten Halbzeit eine Schippe drauf und drehte einen Acht-Punkte-Rückstand zum Sieg. "Das war wirklich aufregend. Dabei freue ich mich mehr für die Jungs als für mich selbst. Sie haben die ganze Woche so hart gearbeitet. Es ist ein langer, langer Weg und das ist nur der Anfang", sagte Hunter nach seinem Debüt.

Sechs Spieler punkteten zweistellig bei den Suns. Luis Scola erzielte 21 Punkte, Michael Beasley kam auf 19 Punkte. Point Guard Goran Dragic (12 Punkte, 11 Assists) legte ein Double-Double auf.

Knackpunkt bei den Kings waren die Ballverluste. Insgesamt leistete sich Sacramento 25 Turnover, DeMarcus Cousins (15 Punkte, 15 Rebounds) brachte es alleine auf 6. "Das ist eine sehr enttäuschende Niederlage für unser Team. 25 Turnover, daraus sind 27 Punkte entstanden und dazu noch viele verworfene Freiwürfe (15 von 24)", haderte Kings-Coach Keith Smart mit seinem Team.

Portland Trail Blazers (21-21) - Indiana Pacers (26-17) 100:80

Kommt nicht oft vor, dass die Pacers 100 Punkte kassieren. Und wenn es passiert, gibt's meist auch gleiche eine Pleite. Beim siebten 100-Punkte-Spiel in der Defense verlor Indiana tatsächlich schon zum sechsten Mal. "Wir wussten vorher, dass sie uns alles abverlangen würden", gab Paul George zu.

"Sie haben uns das ganze Spiel über ins Schwitzen gebracht. Und LaMarcus Aldridge hat seine Würfe natürlich stark reingemacht." Der Big Man der Blazers kam auf 27 Punkte und lieferte kurz vor Nominierung der All-Star-Reservisten eine starke Bewerbung ab. "Darüber habe ich nicht nachgedacht", sagte Aldridge allerdings. "Wenn ich es nicht schaffe, mache ich mir auch nicht groß Gedanken drüber."

George selbst wäre auch gern All-Star und kam seinerseits auf 22 Punkte und 7 Rebounds, David West trug 21 Punkte bei. Und Portlands Damian Lillard? Der wäre liebend gern der erste Rookie-All-Star seit Michael Jordan 1985, auch wenn es schwer wird. Mit 20 Punkten und 8 Assists machte aber auch der Point Guard auf sich aufmerksam.

"So ein deutlicher Sieg war mal echt erfrischend", freute sich Blazers-Coach Terry Stotts nach zuletzt sechs Pleiten in Folge. "Zehn enge Partien nacheinander machen Spaß, zehren aber an den Nerven. Wir haben so einen Sieg dringend gebraucht." Wie gewöhnlich punkteten auch die üblichen Portland-Starter zweistellig: J.J. Hickson griff ein Double-Double ab (14 Punkte, 13 Rebounds), Nicolas Batum und Wes Matthews steuerten je 10 Zähler bei.

Golden State Warriors (26-15) - Oklahoma City Thunder (33-10) 104:99

Da hat jetzt also auch die letzte NBA-Mannschaft ihre zehnte Niederlage kassiert. Und dass OKC diese ausgerechnet gegen die Golden State Warriors kassiert, darf nicht überraschen. Denn die Warriors spielen nach einer kleinen Durststrecke wieder grandiosen Basketball, haben jetzt nacheinander zwei der absoluten Topteams und Titelanwärter geschlagen. Und das alles hängt natürlich mit Stephen Curry zusammen, der aktuell nicht nur wie ein All-Star spielt, sondern wie ein MVP-Kandidat.

"Ich bin ziemlich sicher, dass wie gerade einige Menschen überraschen", sagte Curry, nachdem er mit 31 Punkten, dem entscheidenden Steal 12 Sekunden vor Schluss und anschließend zwei Freiwürfen einmal mehr zum Matchwinner avanciert war. Der Fehler kam in dem Fall von Superstar Kevin Durant, der zwar 33 Punkte erzielte und 9 Assists verteilte, dafür aber auch 6 Turnover verbuchte, unter anderem eben diesen vermaledeiten Einwurf kurz vor Spielende.

"Da muss ich ihre Defense besser lesen", gestand Durant seine Schuld ein. Thunder-Coach Scott Brooks war vor allem mit der Defense unzufrieden: "Da hätten wir viel besser spielen können", so Brooks. "Klar haben sie viele unserer Ballverluste in Punkte umgemünzt, aber sie haben auch ansonsten zu viel innerhalb der Zone gescort."

David Lee war neben Curry zum Beispiel auch bärenstark (22 Punkte, 12 Rebounds), Carl Landry (20) war im vierten Viertel wie meist ein verlässlicher Scorer. Und von außen streute Klay Thompson (19) wie Curry drei Dreier ein. Einen rabenschwarzen Abend auf Seiten der Gäste verlebte derweil Russell Westbrook. Der Point Guard traf nur 3 seiner 16 Würfe, verteilte lediglich 4 Assists und kam auf 10 Punkte.

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