Wer stoppt die Bestie?

Von Thorben Rybarczik
Pau Gasol ist bei der EM bisher nicht zu stoppen
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Die Bank

Sergio Rodriguez, Felipe Reyes, Victor Claver vs. Mindaugas Kuzminskas, Antanas Kavaliauskas, Arturas Milaknis

Spanien: Mit Euroleague-Sieger Sergio Rodriguez sitzt ein verkappter Starter auf der Bank, der 25,1 Minuten pro Spiel abreißt. Mit ihm erfährt der Backcourt keinerlei Qualitätsverlust, im Gegenteil: Seine Mischung aus Playmaking und Scoring bietet die optimale Belebung.

Mit Felipe Reyes kommt hochwertige Entlastung für die Big Men, der erfahrene Routinier hilft offensiv wie defensiv weiter, ohne dabei groß aufzufallen. Mit Victor Claver hat Head Coach Scariolo einen variabel einsetzbaren Forward zur Verfügung, der bis auf seine fehlende Athletik kaum nennenswerte Schwächen aufweist.

Litauen: Mit Mindaugas Kuzminskas hatte Litauen gegen Serbien einen unverhofften Helden, der mit 13 Punkten und 9 Rebounds neben Valanciunas zum Matchwinner wurde. Auch defensiv kann er ein Team führen und mitziehen. Dahinter wird's allerdings dünn.

Center Kavaliauskas sieht zwar gefährlich aus, agiert offensiv aber wenig effektiv. Zudem fehlt es ihm an Länge und an Präsenz unter dem Brett. Milankis hat das Potential, als Sleeper dann von draußen heiß zu laufen, wenn keiner damit rechnet - er ist aber darauf angewiesen, dass andere für ihn kreieren.

Fazit: Vorteil Spanien

Die Head Coaches: Sergio Scariolo vs. Jonas Kazlaukas

Sergio Scariolo: Der 54-Jährige gewann bereits 2009 und 2011 den Titel mit Spanien und kehrte in diesem Jahr an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der gebürtige Italiener ist bekannt für sein gutes Verhältnis zur Mannschaft, seine Spieler folgen ihm bedingungslos. Sein aggressiver Verteidigungsstil führt zu vielen Fastbreaks, zudem weiß er, wie er seine Stars optimal einsetzen kann.

Jonas Kazlaukas: Der 60-Jährige gilt schon seit einiger Zeit als einer der besten Trainer Europas. Er hat weltweit verschiedene Spielstile verinnerlicht, trainierte bereits die Auswahl Chinas und Griechenlands. Er kann aufgrund dieser Erfahrungen schnell auf den Gegner reagieren und diesen vor Probleme stellen - vor allem sein Defensivkonstrukt ist berüchtigt.

Fazit: Unentschieden

Prognose

Auch wenn die Spanier auf nahezu jeder Position besser und tiefer besetzt sind: Niemand sollte davon ausgehen, dass der Favorit in diesem Finale leichtes Spiel haben wird. Denn auch gegen Serbien und Italien war das Team vom Baltikum individuell unterlegen, konnte sich dank eines überragenden Defensiv-Konzepts aber durchsetzen.

Darauf wird es nun auch gegen Spanien ankommen. Denn wenn die Offensive um Gasol erst einmal ihren Rhythmus findet, ist ihnen schwer beizukommen. Nicht umsonst haben sie mit durchschnittlich 85,1 Punkten die zweitbeste Ausbeute des Turniers. Zudem spricht für die Spanier ihre Stärke im Fastbreak, die gegen eher langsame Litauer noch mehr zum Tragen kommen könnte - vor allem, da sich diese über 14 Ballverluste pro Spiel erlauben.

Fazit: Sieg Spanien

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