BBL untersucht Trikot-Vorfall

SID
Heiko Schaffartzik (r.) wechselte vor der Saison überraschend zu Bayern München
© getty

In den Dauerstreit der rivalisierenden Spitzenklubs Alba Berlin und Bayern München hat sich nun auch die Führung der BBL eingeschaltet. Die Verantwortlichen untersuchen einen Vorfall beim direkten Duell am vergangenen Sonntag in Berlin: Im Zuschauerbereich war ein Trikot von Ex-Albatros Heiko Schaffartzik über ein Kreuz gehängt worden.

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Der deutsche Nationalspieler hatte im Juli überraschend den Vertrag bei seinem Heimatverein aufgelöst und war wie auch Nihad Djedovic, Deon Thompson und Yassin Idbihi aus der Hauptstadt nach München gewechselt.

"Die Münchner haben uns auf den Vorfall aufmerksam gemacht und ihre Sichtweise dargelegt, auch die Berliner haben sich inzwischen bei uns zu dem Sachverhalt geäußert. Die BBL wird die Sache jetzt bewerten und den Vereinen bis Ende der Woche ihre Einschätzung mitteilen", sagte BBL-Mediendirektor Dirk Kaiser dem "SID". Kaiser betonte jedoch, dass es sich dabei nicht um ein Ermittlungsverfahren handele.

Pesic: Baldi hat sämtliche Selbstkontrolle verloren

Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic sieht in dem Vorfall eine große Provokation, zumal Alba-Manager Marco Baldi die Aktion angeblich trotz eines Hinweises nicht verhindert haben soll. "Was sich in Berlin abgespielt hat, war niveaulos und macht uns nachdenklicher als die verdiente Niederlage", sagte Pesic der "Bild-Zeitung".

Dass die Berliner Vereinsleitung selbst zur Eskalation beigetragen hat, ist für Pesic offenbar glasklar. "Meines Wissens haben zum ersten Mal im deutschen Basketball Verantwortliche eines Vereins die Fans aufgefordert, den Gegner auszubuhen", erklärte der frühere deutsche Nationalspieler: "Und Baldi scheint sämtliche Selbstkontrolle gegenüber den Gegnern verloren zu haben."

Berlin habe ein super Spiel gezeigt, betonte Pesic: "Aber jeder, auch die BBL muss sich der Verantwortung für den Sport bewusst sein: Bei uns sind Familien und Kinder in der Halle. Wir müssen aufpassen, dass es nicht eskaliert." Auch in Bamberg sei die Stimmung explosiv, sie bleibe aber im sportlich fairen Rahmen.

Dauer-Zwist zwischen Alba und Bayern

Baldi hatte zuvor gestichelt, dass die finanzstarken Bayern um Präsident Uli Hoeneß mit viel Geld bevorzugt Spieler aus dem Berliner Kader nach München locken würden. "Ich kann eigenes Scouting betreiben oder gucken, was die anderen machen", hatte Baldi gesagt: "Aber unser Herz kann man nicht kaufen."

Den Dauer-Zwist zwischen Alba und Bayern sieht die BBL noch gelassen. "Da treffen zwei Schwergewichte aufeinander, also kracht es auch mal. Einen runden Tisch werden wir deswegen aber nicht initiieren", sagte BBL-Sprecher Kaiser.

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