City siegt - van Persie rettet United

Von Marco Nehmer
Robin van Persie rettet United mit seinem Doppelpack gegen die Saints
© getty

Arsenal patzt am 15. Spieltag der Premier League gegen Stoke City. Per Mertesacker & Co. konnten die Partie nach einer desaströsen ersten Hälfte nicht mehr drehen. Chelsea muss die erste Niederlage der laufenden Saison hinnehmen. Dank eines Doppelpacks von Papis Demba Cisse, überraschte Newcastle die Blues im St. James'Park. Die Reds kommen nicht über ein Unentschieden hinaus und City gewinnt per Elfmeter gegen den FC Everton. United feiert bei den Saints einen schmeichelhaften Sieg. Van Persie rettet Manchester im Alleingang.

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Stoke City - FC Arsenal 3:2 (3:0)

Tore: 1:0 Crouch (1.), 2:0 Bojan (35.), 3:0 Walters (45.), 3:1 Cazorla (68./FE), 3:2 Ramsey (70.)

Gelb-Rot: Chambers (78./Arsenal)

Die Auswärtsfahrt nach Stoke-on-Trent ist für die Gunners und Trainer Arsene Wenger Jahr für Jahr eine der unangenehmsten Aufgaben. Seit 2010 konnte Arsenal bei den Potters nicht gewinnen, holte aus vier Gastspielen nur zwei Punkte.

Erneut erwischte Arsenal einen Horrorstart im Britannia Stadium und kassierte letztlich eine verdiente Pleite.

Mame Diouf bediente Peter Crouch, der unbedrängt einschieben konnte - nach lediglich 19 Sekunden! Es war das schnellste Tor der laufenden Saison. Arsenal suchte den schnellen Ausgleich, Olivier Giroud vergab völlig freistehend per Kopf aus wenigen Metern (11.). Auf der Gegenseite drehte Bojan Krkic auf, initiierte immer wieder gefährliche Aktionen.

Arsenal konnte den Ex-Barca-Profi nie greifen, der eine Flanke von Jonathan Walters per Direktabnahme im Tor unterbrachte (35.). Und es kam noch schlimmer: Kurz vor der Pause traf Vorlagengeber Walters nach einer Ecke zum 3:0 (45.). Wenger musste reagieren, brachte Danny Welbeck ins Spiel. Alexis Sanchez scheiterte nach einer knappen Stunde am Pfosten (57.).

Bojan indes erzielte nach einem traumhaften Solo das vermeintliche 4:0, wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen (65.). Arsenal bekam kurz darauf einen Elfmeter zugesprochen, den Santi Cazorla versenkte (68.) - und war Momente später durch einen Volleytreffer von Aaron Ramsey wieder im Spiel (70.). Wenig später aber flog Calum Chambers mit Gelb-Rot (78.). Zu zehnt war das Spiel zugunsten Stokes entschieden.

Newcastle United - FC Chelsea 2:1 (0:0)

Tore: 1:0 Cisse (57.), 2:0 Cisse (78.), 2:1 Drogba (83.)

Gelb-Rot: Taylor (81./Newcastle)

Die Serie der Blues ist gerissen! Chelsea blickte beim Gastspiel bei Newcastle United einem neuen Klubrekord entgegen, doch nach 23 Pflichtspielen ohne Niederlage stolperten die Londoner im St. James' Park. Papiss Cisse wurde mit zwei Toren zu Jose Mourinhos Schreckgespenst, dem damit weiter ein Makel anhaftet. Auch im fünften Anlauf konnte der Portugiese nicht bei den Magpies gewinnen.

Dabei hatte Chelsea zunächst geduldig nach vorne gespielt, sich die Magpies zurechtgelegt und kam zu diversen Torabschlüssen. Nach einer halben Stunde aber wurde Newcastle stärker und mutiger, musste zur Pause jedoch den Torwart wechseln. Rob Elliot wich verletzungsbedingt für Jak Alnwick, der es mit wieder stürmenden Blues zu tun bekam. Jon Obi Mikel vergab per Kopf aus aussichtsreicher Position (56.).

Das rächte sich: Aus dem Nichts machten die Magpies das 1:0. Cisse traf kurz nach seiner Einwechslung vom Flügel bedient aus zentraler Position (57.). Mourinho reagierte nach dem ersten Gegentor seit 498 Minuten mit der Hereinnahme von Andre Schürrle und Didier Drogba und wollte den Ausgleichstreffer erzwingen. Die Blues drückten, Eden Hazard traf per Flachschuss den Pfosten (78.) - und erneut gab es im direkten Gegenzug die kalte Dusche.

Newcastle konterte, Cisse schloss überlegt ab (78.). Doch es wurde noch einmal spannend. Steven Taylor flog mit Gelb-Rot (81.), Drogba traf per Kopf zum 1:2 (83.). Chelsea startete eine wilde Schlussoffensive, zudem gab es satte sechs Minuten Nachspielzeit. Newcastle aber konnte den Vorsprung verteidigen.

FC Liverpool - AFC Sunderland 0:0

Für ein Happy End wie gegen Stoke beim letzten Heimspiel mit einem späten Siegtreffer reichte es diesmal nicht. Liverpool dominierte Sunderland, drückte auf die Führung - doch es sollte nicht sein. Der Rodgers-Elf fehlten trotz jüngst zweier Siege die zündenden Ideen und die über die erfolglosen Vorwochen verlorene Selbstverständlichkeit im Abschluss. So blieb es beim torlosen Remis gegen Sunderland.

Erneut ohne Steven Gerrard in der Anfangsformation zog Liverpool zunächst das erwartete Spiel auf, übernahm die Spielkontrolle gegen tiefstehende Gäste und suchte über Raheem Sterling und Philippe Coutinho den Weg nach vorne. Chancen aber ließen auf sich warten. Erst nach einer halben Stunde wurde Liverpool zwingender.

Auch nach dem Seitenwechsel spielten nur die Reds, Sunderland lauerte auf den Lucky Punch - wie durch Connor Wickham, der nach einer Ecke per sattem Volley haarscharf vergab (53.). Eine Minute später scheiterte Wickham am Außennetz. Liverpool indes suchte in der Offensive nach Mitteln, versuchte es zunehmend aus der Distanz.

Nach 67 Minuten erhob sich dann Anfield für die Einwechslung von Gerrard. Doch die Zeit lief den Reds davon, auch eine starke Sterling-Coutinho-Kooperation blieb ohne Ertrag (78.). Am Ende blieb der Sturmlauf ungekrönt.

Manchester City - FC Everton 1:0 (1:0)

Tore: 1:0 Toure (24./FE)

Die Citizens verkürzen nach dem Chelsea-Patzer den Rückstand auf die Tabellenspitze. Doch der Sieg des Meisters gegen Everton wurde von der Verletzung von Kun Agüero überschattet. Der Argentinier, derzeit in der Form seines Lebens, blieb bereits nach 90 Sekunden im Rasen hängen und verließ den Tränen nahe das Spielfeld. Die Diagnose steht noch aus.

Für den Toptorjäger kam Youngster Jose Pozo in die Partie, die von den Hausherren spielerisch dominiert wurde. City hatte aber Glück, dass Eliaquim Mangala mit einem rotwürdigen Foulspiel auf dem Platz bleiben durfte. Der Franzose sprang Samuel Eto'o nach einem Eckball mit den Stollen in den Rücken, sah aber lediglich Gelb (18.).

Minuten später profitierte City erneut, bekam einen strittigen Elfmeter nach einem Rempler von Phil Jagielka gegen James Milner zugesprochen. Yaya Toure versenkte sicher (24.). Everton versuchte, spielerisch zu antworten, erarbeitete sich einige Möglichkeiten, blieb vor dem Pausenpfiff aber ohne Treffer und ging mit 0:1 in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel vergab Pozo knapp das 2:0, Tim Howard reagierte glänzend (50.). Mit fortschreitender Dauer lebte das Spiel überwiegend von der Spannung. City schaffte es nicht, das zweite Tor nachzulegen, Everton intensivierte seine Bemühungen. Romelu Lukaku scheiterte per Volley bei der besten Möglichkeit an einem starken Hart-Reflex (82.).

Southampton - Manchester United 1:2 (1:1)

Tore: 0:1 van Persie (12.), 1:1 Pelle (31.), 1:2 van Persie (71.)

Das Topspiel des Wochenendes stieg im St. Marys Stadium. Mit dem fünften Sieg in Folge wollte United am Tabellennachbarn aus Southampton vorbeiziehen. Nach anfänglichem Abtasten versuchten die Saints das Spiel zu kontrollieren, wenngleich in der Anfangsphase beide Mannschaften keine Chancen herausspielten. So musste ein krasser Abwehrfehler von Saints-Kapitän Jose Fonte für die Führung der Red Devils herhalten. Ein zu kurzer Rückpass zu Fraser Forster erlief Robin van Persie und ließ dem zögerlichen Schlussmann keine Abwehrmöglichkeit.

Die Saints zeigten sich jedoch wenig geschockt und spielten mutig nach vorne. So nutzte Graziano Pelle in der 31. Minute ein Durcheinander in der United-Abwehr und staubte zum Ausgleich ab. Auch danach diktierte Southampton das Spielgeschehen und war der Führung deutlich näher, als die Gäste aus Manchester. United enttäuschte im ersten Abschnitt im Offensivspiel auf ganzer Linie.

Auch Abschnitt zwei begann, wie der erste endete. Southampton bestimmte weiter das Geschehen und hatte durch Shane Long gleich zu Beginn eine dicke Gelegenheit. Doch der Stürmer köpfte aus aussichtsreicher Position David de Gea in die Arme. Die Saints drückten auf die Führung. Pelle hatte die nächste Chance für den Gastgeber, verzog aber knapp.

United dagegen operierte einzig mit langen Bällen, wirkliche Gefahr konnte die Offensivabteilung um Wayne Rooney und van Persie nicht erzeugen. Der entscheidende Treffer fiel dann, wie er in einem solchen Spiel nur fallen kann. Nach einem Freistoß von Rooney auf den langen Pfosten erzielte der alleingelassene van Persie aus kurzer Distanz die abermalige Führung. Saints-Keeper Forster sah dabei abermals unglücklich aus. Southampton stemmte sich gegen die drohende Niederlage, ein letzter Schussversuch von Nathaniel Clyne kurz vor Schluss verfehlte das Ziel aber knapp.

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