Real im Kopf, Chelsea im Herzen

Von Daniel Paczulla
Jose Mourinho
© Getty

München - Jose Mourinho nimmt bekanntlich kein Blatt vor den Mund und gibt gerne seine Meinung preis.

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So auch nach dem Ausscheiden von Real Madrid im Achtelfinale der Champions League gegen den AS Rom. "Real muss eigentlich immer das Achtelfinale überstehen", sagte Mourinho gegenüber der spanischen Zeitung "Marca", um dann allerdings hinzuzufügen: "Mich wundert viel mehr das Ausscheiden von Sevilla gegen Fenerbahce als Reals Aus gegen Rom."

Kaum waren diese Worte gesprochen, titelte "El MundoDeportivo": "Madrid ist hinter Mourinho her". Auch die "Marca" will bereits wissen, dass Real in Kontakt mit dem Portugiesen stehen soll.

Zurück auf die Trainerbank 

Mourinho scheint nicht abgeneigt zu sein. Eine Übernahme kommt für ihn aber erst für die kommende Spielzeit in Frage. "Ich weiß noch nicht genau wo, aber es steht fest, dass ich in der kommenden Saison wieder auf der Bank sitze", so Mourinho.

Dass ihn Madrid reizen würde, hatte er bereits im letzten Jahr betont: "Es würde mir sehr gefallen, Real zu coachen." Außerdem würde der Verein seinem Anforderungsprofil entsprechen, da die Madrilenen auch in der kommenden Saison in der Königsklasse spielen werden.

Angespanntes Verhältnis

Mourinho nach Madrid, hieße gleichzeitig, dass Bernd Schuster nach nur einem Jahr seinen Posten wieder räumen muss. Der Deutsche bleibt allerdings gelassen: "Mich stört es nicht, wenn der Verein nach Alternativen Ausschau hält. Was mich besorgt, ist unser Spiel am Samstag gegen Espanyol Barcelona." Auch Real dementiert noch, das Vertrauen in den Trainer verloren zu haben.

Laut spanischen Medien soll der "blonde Engel" aber mächtig wackeln. "El Mundo" will von einem äußerst angespannten Verhältnis zwischen Schuster und Präsident Ramon Calderon wissen. Schusters Umgang mit den Medien und die Liga-Ergebnisse der letzten Wochen (drei Niederlage in fünf Spielen) soll den Verantwortlichen nicht gefallen haben.

Und jetzt ist auch noch der große Traum vom Gewinn der Champions League geplatzt. Anstatt weiter um die Krone in der Königsklasse zu kämpfen, war bereits zum vierten Mal in Folge im Achtelfinale Endstation. Schuster hat es nicht geschafft, den Verein zurück an die Spitze in Europa zu führen.

Offene Rechnung mit Chelsea 

Diesen Auftrag könnte ab Sommer Mourinho bekommen. Und auf dem Weg dorthin könnte er gleich eine alte Rechnung begleichen. Obwohl er noch im regelmäßigen Kontakt mit Besitzer Roman Abramowitsch und Geschäftsführer Peter Kenyon steht, hat er einen großen Wunsch.

"Ich hoffe, ich treffe in der Champions League auf Chelsea", meinte Mourinho in der "Sun" und betonte: "Dann werden wir sie killen und rausschmeißen."

Vor allem ein Erfolg gegen seinen Nachfolger Avram Grant wäre für ihn eine besondere Genugtuung. "Chelsea wird mir immer am Herzen liegen, aber für Grant habe ich nichts übrig", sagte Mourinho.

Allerdings ist fraglich, ob es überhaupt zu diesem Trainerduell kommen wird. Denn Grant ist in London nicht mehr unumstritten. Mourinho vielleicht also sogar zurück zu den Blues? "Warum nicht? Es wäre überragend, wenn ich dort noch mal Trainer werden würde", so Mourinho. Der Mann nimmt eben kein Blatt vor dem Mund.

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