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GESPONSERT VON

Wolfsburg feiert ersten EL-Sieg

Von Kevin Niekamp
Wolfsburgs Luiz Gustavo traf in der 64. Minute sehenswert zum 3:1
© getty

Der VfL Wolfsburg feiert am dritten Spieltag den ersten Sieg in der Europa League. Gegen den Dritten der russichen Premier League gewann das Team von Trainer Dieter Hecking mit 4:2 (1:0). Die Wölfe haben damit wieder alle Chancen aufs Weiterkommen in der Gruppe H.

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Der VfL Wolfsburg kommt gegen den Dritten der russischen Liga zu seinem ersten Sieg in der Europa League. Ein Eigentor von Andreas Granqvist (37.) und Kevin de Bruyne (46.) brachten die Wölfe auf die Siegerstraße. Granqvists Elfmeter (52.) nach einem Handspiel von Naldo brachte Krasnodar wieder heran, ehe Luiz Gustavo den alten Abstand mit einem Traumtor wieder herstellte (64.). De Bruyne sorgte mit seinem zweiten Treffer für die Entscheidung (79.). Wandersons Anschlusstreffer kam letztlich zu spät (86.).

Damit rückt der VfL vorerst auf den zweiten Platz der Tabelle vor und kann im Rückspiel am 6.11. den nächsten Schritt Richtung K.o.-Runde machen.

Die Reaktionen:

Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Wir haben in den ersten 20 Minuten Probleme mit der Zuteilung gehabt. Das wurde dann aber besser, und wir haben den Faden gefunden. Der Elfmeter nach der Pause hat Krasnodar noch einmal wild gemacht, aber wir waren griffiger. Die Schlüssel zum Sieg waren aber vor allem unsere Arbeit gegen den Ball und das Umkehrspiel nach vorne. Wir haben mit diesem Sieg bewiesen, dass wir auch auf der internationalen Bühne mithalten können."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Dieter Hecking nimmt im Vergleich zum Auswärtssieg in Freiburg nur eine Änderung in der Startaufstellung vor. Marcel Schäfer verteidigt wie angekündigt für Ricardo Rodriguez, der mit muskulären Problemen passen muss.

Auch auf Seite des Gastgebers gibt es nur einen personellen Wechsel im Vergleich zum 2:2 gegen Zenit St. Petersburg am Wochenende. Ricardo Laborde ersetzt Joaozinho auf der Außenbahn im Mittelfeld.

9.: Ein schnell ausgeführter Freistoß landet über Ragnar Sigurdsson bei Ari, der bringt den Ball im Strafraum quer rüber zu Mauricio Pereyra, dessen Abschluss springt als Aufsetzer Zentimeter am Tor vorbei.

20.: Wieder Ari und wieder geht es viel zu einfach. Im Mittelfeld gewinnt Krasnodar ein Kopfballduell, der Ball landet beim startenden Ari, der Laborde sieht, dessen Schuss aus sechs Metern landet am Außennetz.

22.: Es wird wild. Ari dreht sich an der Außenlinie des Fünfers um Knoche, spielt den Ball über sich und den Wolfsburger Innenverteidiger, Gustavo eilt heran um zu helfen, der Ball wird mehrmals abgefälscht und dreht sich in Richtung Tor, Benaglio kratzt den Ball von der Linie.

37., 0:1, Granqvist (Eigentor): Wolfsburg wird stärker und kommt zur Führung. Gustavo sieht Kevin de Bruyne im Strafraum, dessen Schuss kann Keeper Andriy Dykan nicht wirklich abwehren. Der Ball rollt in Richtung Tor, Olic und Granqvist stochern im Zweikampf um den Ball. Als letztes ist der Schwede dran. Eigentor.

43.: Ari zum nächsten. Ein simpler Pass rutscht quer durchs Wolfsburger Mittelfeld, Ari kommt an den Ball, spielt Knoche mit einer Körpertäuschung aus, aber der Abschluss geht genau auf Benaglio, der den harten aber unplazierten Schuss zur Ecke abwehrt.

45., 0:2, de Bruyne: Die linke Abwehrseite der Russen ist vollkommen offen, de Bruyne ist nach einem langen Balll von Naldo durch und nicht im Abseits, wackelt im Strafraum noch einen Abwehrspieler aus und schließt aus kürzester Distanz trocken ab. Traumstart in die zweite Hälfte.

51.: Naldo wehrt eine Flanke mit der Schulter ab. Schiedsrichter Artur Dias Soares zeigt auf den Punkt. Harte Entscheidung.

52., 1:2, Granqvist (Elfmeter): Der Kapitän übernimmt die Aufgabe und setzt den Ball souverän oben rechts ins Netz, Benaglio ist unten links und hat keine Chance.

64., 1:3, Luiz Gustavo: Traumtor des Brasilianers. Der eingewechselte Vierinha bedient Gustavo 22 Meter vor dem Strafraum und der 27-Jährige hebt den Ball mit viel Gefühl ins lange Eck. Dykan ist ohne Chance.

79., 1:4, de Bruyne: Die Entscheidung! Nach einer Krasnodar-Ecke fährt der VfL den Konter. De Bruyne leitet den Angriff selber ein, Vierinha hat rechts viel Platz, bedient de Bruyne, der in der Mitte keine Mühe hat einzuschieben.

86., 2:4, Wanderson: Das kommt zu spät. Ahmedov steckt den Ball durch, Wanderson steht nicht im Abseits und tunnelt Benaglio aus 10 Metern.

91.: Fast doch noch der Anschlusstreffer. Nach einer Ecke steht Petrov am langen Pfosten komplett blank, aber Benaglio steht auf der Linie und wehrt die Direktabnahme stark ab.

Fazit: Schwächere erste Hälfte, starke zweite Hälfte: Krasnodar war der erwartet unangenehme und schwere Gegner, gegen den sich die Wolfsburger den Sieg aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung in den zweiten 45 Minuten verdient haben.

Star des Spiels: De Bruyne tauchte die ersten 40 Minuten überhaupt nicht auf, die folgenden 50 waren dafür umso beeindruckender. Zwei Tore erzielt, den Treffer in der ersten Halbzeit vorbereitet und in der zweiten Hälfte an nahezu jedem gefährlichen Angriff beteiligt.

Flop des Spiels: Mauricio Pereyra. Der 24-Jährige hatte zu Beginn die große Chance zur Führung. Insgesamt aber nur 39 Ballaktionen und mit 16 Prozent gewonnenen Zweikämpfen eines zentralen Mittelfeldspielers nicht würdig.

Der Schiedsrichter: Artur Dias Soares. Hatte wenig Probleme mit dem Spiel. Beim Elfmeter ist es eine Frage von Zentimetern, ob es der Oberarm oder die Schulter war. Bei den Abseitsentscheidungen lagen seine Assistenten richtig.

Das fiel auf:

  • Wenn offensiv was ging bei den Gastgebern, dann über Ari. Alle Zuspiele waren in Richtung des Stürmers ausgelegt, von denen er - egal ob am Boden oder in der Luft - fast jeden verarbeitete. Weder Naldo noch Knoche hatten Mittel, den Stürmer in den Griff zu bekommen.
  • Krasnodar stellte Luiz Gustavo und Josuha Guilavogui zu und zwang den VfL, den Spielaufbau über die Innenverteidiger zu starten. Dabei kam es des Öfteren zu langen und ungenauen Anspielen.
  • Die russischen Außenverteidiger standen extrem hoch und boten Caliguri, Perisic und dem auf die Flügel ausweichenden de Bruyne immer wieder viel Platz, der jedoch mit Ausnahme des zweiten Tores zu selten genutzt wurde.
  • Die sonst so offensiven Außenverteidiger der Wolfsburger wurden durch das 4-3-3 der Russen zu großen Teilen in der Defensive gehalten. Dadurch fehlte den Flügelspielern die Unterstützung.

Krasnodar - Wolfsburg: Die Statistik zum Spiel

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