Viel zu feilen

Knifflige Aufgabe: Joachim Löw muss bis zur EM 2016 Lösungen finden
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Abwehr

Deutschland hat wieder einen Kaiser. Zwar verteilte Thomas Müller diesen Titel nach dem Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund an Jerome Boateng, aber der Innenverteidiger hat auch in der Nationalmannschaft seine gewachsene Persönlichkeit und Klasse unterstrichen. Er gehört mittlerweile zu den besten Innenverteidigern der Welt. Als einziger Spieler hat er alle Spiele über die volle Distanz absolviert.

Als bevorzugten Partner in der Innenverteidigung hat Löw Hummels ausgemacht. Der Dortmunder zeigte sich insgesamt stabil, aber doch fehleranfälliger als Boateng. Nur im ersten Spiel gegen Schottland lief Benedikt Höwedes neben Boateng auf. Der Schalker, der verletzungsbedingt lange ausfiel, könnte zukünftig auch wieder eine Option auf den Außenverteidigerpositionen sein.

Gute Links- oder Rechtsverteidiger wachsen nach wie vor nicht auf den Bäumen und nach Philipp Lahms Rücktritt ist kein Spieler der Kategorie Weltklasse vorhanden. Auf links scheint Jonas Hector momentan gesetzt, er übernahm die Rolle am 4. Spieltag, als er für Erik Durm eingewechselt wurde, und hat laut Löw eine gute Entwicklung genommen, seit er bei der Nationalmannschaft sei.

Auf rechts scheint Löw nach dem Trial-and-Error-Prinzip vorzugehen. Nacheinander durften sich Sebastian Rudy, Antonio Rüdiger, Emre Can und Matthias Ginter versuchen. Ein Rechtsverteidiger war noch nicht dabei. Aber da Lahm eine Rückkehr sicherheitshalber ausgeschlossen hat, wird Löw eine Lösung finden müssen.

Eine Möglichkeit wäre auch eine Formation ohne klassische Außenverteidiger und einer Dreierkette. Diese Variante wählte der Bundestrainer aber nur in den Duellen mit Gibraltar. Das Hinspiel in Nürnberg war übrigens der einzige Einsatz von Shkodran Mustafi.

Torhüter: Das gute, alte Luxusproblem

Abwehr: Deutschland hat wieder einen Kaiser

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Trainer: Viel zu feilen