ZSKA: "Nichts Besonderes passiert"

SID
Yaya Toure (r.): "Ich denke, die UEFA sollte einiges tun, um das zu stoppen"
© getty

Der ivorische Nationalspieler Yaya Toure von Manchester City ist während des Champions-League-Spiels bei ZSKA Moskau zum Opfer rassistischer Anfeindungen geworden. Die russischen Verantwortlichen dementieren: Niemand außer Toure habe etwas gehört. Die UEFA kündigte Ermittlungen an.

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Der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler musste sich beim 2:1 (2:1)-Auswärtssieg seiner Mannschaft in Bayern Münchens Gruppe D wiederholt Affenlaute anhören. Nach dem Spiel setzte er sich unter anderem via Twitter emotional zur Wehr und forderte die UEFA auf, den russischen Double-Gewinner hart zu bestrafen. ManCity kündigte eine Beschwerde bei der UEFA an.

"Das ist unglaublich und sehr traurig. Als afrikanischer Spieler ist es immer schlimm, so etwas zu hören. Ich denke, die UEFA sollte einiges tun, um das zu stoppen", sagte Toure: "Vielleicht können sie das Stadion für ein paar Spiele schließen - oder für ein paar Jahre."

Er habe auch den rumänischen Schiedsrichter Ovidiu Hategan über die Schmähungen informiert. Bei Twitter fügte er hinzu: "Ich glaube an die Fußball-Institutionen. Ich weiß, dass die Entscheider ihrer Verantwortung jetzt gerecht werden und dem Rassismus die Rote Karte zeigen. Fußball hat nichts mit Hautfarbe, Religionen oder Staatsgrenzen zu tun."

Großer Zuspruch der Fans

Zudem bedankte sich Toure für den großen Zuspruch seiner Fans. "Hass oder Rassismus kann mich nicht beeindrucken, wenn mir so viele Menschen ihre Liebe und Unterstützung ausdrücken", schrieb er seinen gut 100.000 Twitter-Followern.

Sergio Agüero war in Moskau Manchesters Matchwinner. Der argentinische Torjäger sorgte gegen die zuvor punktgleichen Platzherren mit seinem ersten Champions-League-Doppelpack (34. und 42.) noch vor der Pause für den Sieg der Gäste. ZSKA war durch den ehemaligen Kölner Zoran Tosic (32.) in Führung gegangen.

Moskau: "Nichts Besonderes passiert"

Der russische Klub verteidigte indes seine Anhänger. "Es gibt nichts zu diskutieren", wiegelte der ZSKA-Medienverantwortliche ab. "Es ist nichts Besonderes passiert. Im Stadion war es sehr laut. Niemand außer Yaya Toure hat etwas gehört. Es gab nur Diskussionen, weil Yaya Toure etwas gehört haben will."

Der Verband will den Vorfall genauer untersuchen und kündigte am Donnerstag ein Verfahren gegen den Armeesportklub an. Darüber hinaus muss ZSKA auch wegen der Zündung von Feuerwerkskörpern auf den Rängen mit einer Strafe rechnen.

Yaya Toure im Steckbrief

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