Portos gefährliche Namenlose

Von Daniel Paczulla
Lisandro Lopez, Lucho Gonzalez
© Getty

München - Es war der Tag, als der FC Porto den Olymp des europäischen Fußballs erklommen hatte. Es war der Tag, an dem die Portugiesen den begehrtesten Titel gewonnen hatten - die Champions League.

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Es war der 26. Mai 2004. Porto gewann den Cup durch ein lockeres 3:0 im Finale gegen den AS Monaco. Der Ort des Triumphes: Die Arena AufSchalke in Gelsenkirchen. Und genau dorthin kehrt Porto nach 45 Monaten zurück.

Im Achtelfinale der Königsklasse kommt es zum Duell mit dem FC Schalke 04 (Dienstag, 20.45 Uhr im SPOX-TICKER und im Internet TV).

In der Liga dominant

Vom damaligen Team ist allerdings nicht mehr viel übrig geblieben. Erfolgscoach Jose Mourinho ging zum FC Chelsea und nahm Ricardo Carvalho und Paulo Ferreira gleich mit. Deco schloss sich dem FC Barcelona an.

Lediglich Pedro Emanuel, Jose Bosingwa und Ersatzkeeper Nuno spielen noch heute für Porto. In der heimischen bwin-Liga blieb Porto top, wurde 2006 und 2007 Meister und ist in dieser Saison konkurrenzlos - zehn Punkte Vorsprung auf Benfica Lissabon, die beste Offensive (35 Tore) und die sicherste Abwehr (7 Gegentore).

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Disziplinierte Spielweise 

In der Königsklasse spielte Porto in den letzten drei Jahren keine Rolle, überzeugte aber in der diesjährigen Vorrunde. Trainer Jesualdo Ferreira hat dem Team eine erstklassige Organisation verpasst und eine disziplinierte Spielweise beigebracht.

Die Spieler sind eher unbekannt, daher aber schwer auszurechnen. SPOX.com stellt Schalkes Gegner vor:

Tor:

Helton (29 Jahre): Solider Keeper, der Probleme bei Flanken hat. Spielte bereits im Tor der brasilianischen Nationalmannschaft.

Abwehr:

Jose Bosingwa (25): Schneller und trickreicher Rechtsverteidiger, der viel Druck nach vorne macht. Manchester United will den portugiesischen Nationalspieler im Sommer verpflichten. War beim CL-Sieg 2004 im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Fehlt im Hinspiel verletzungsbedingt.

Bruno Alves (26): Der Nachfolger von Ricardo Carvalho. Beinharter und zweikampfstarker Innenverteidiger. Der portugiesische Nationalspieler ist der Abwehrorganisator.

Milan Stepanov (24): Nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen Arsenal-Spieler Igor Stepanovs. Ein abgeklärter, kopfballstarker Verteidiger.

Jorge Fucile (23): Sehr talentierter Linksverteidiger, der viel Betrieb auf seiner Seite macht und sich immer wieder mit nach vorne einschaltet. Hinten aber nicht immer sicher.

Marek Cech (25): Wandert zwischen Spielfeld und Bank. Kann in der Abwehr zentral und links spielen. Ein zuverlässiger Ersatzmann.

Pedro Emanuel (33): Wurde beim CL-Sieg 2004 eingewechselt. Der älteste Spieler im Kader.

Mittelfeld:

Lucho Gonzalez (27, im Bild rechts): El Comandante ist der heimliche Star, der auf alle Positionen im Mittelfeld spielen kann. Sehr torgefährlich (3 Treffer in der CL), Taktgeber im Mittelfeld. Hat zehn Tattoos, u.a. eins von Maradona.

Raul Meireles (24): Wie Gonzalez flexibel einsetzbar und torgefährlich. Spielt mit hohem Einsatz, ist technisch stark und hat einen gefährlichen Schuss.

Paulo Assuncao (28): Der Abräumer vor der Abwehr. Enorm zweikampfstarker Brasilianer.

Mariano Gonzales (26): Quirliger und technisch starker Offensivmann. Nach einem überragenden Jahr in Palermo konnte er sich allerdings in der letzten Saison nicht bei Inter Mailand durchsetzen.

Angriff:

Ricardo Quaresma (24): Der Superstar des Teams. Pendelt zwischen Genie und Wahnsinn. Sein Markenzeichen sind die Schüsse und Flanken mit dem Außenrist. Reißt Löcher mit seinen Tempodribblings auf den Flügeln.

Tarik Sektioui (30): Trickreicher Flügelflitzer aus Marokko. Überragend bei der Vizemeisterschaft des AZ Alkmaar 2005.

Lisandro Lopez (24, im Bild links): Der Top-Torjäger vom Dienst. Sehr quirlig, laufstark. 16 Tore in 18 Ligaspielen und zwei Treffer in der Champions League.

Ernesto Farias (27): Sehr robuster Stürmer. In der Hinrunde Bankdrücker, in der Rückrunde Goalgetter. Drei Spiele, drei Tore.

Trainer:

Jesualdo Ferreira: Seit Sommer 2006 im Amt. Nach dem CL-Sieg der vierte Trainer in Porto. Brachte wieder Ruhe ins Team und Umfeld. Ein ruhiger und zurückhaltender Mann. Lässt im 4-3-3-System spielen.

Die voraussichtliche Aufstellung:

Helton - Fucile, Pedro Emanuel, Bruno Alves, Cech - Lucho Gonzalez, Assuncao, Meireles - Sektioui, Lisandro Lopez, Quaresma

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