Wolfsburg sucht seine Erbse

Bas Dost wird den Wölfen rund zwei Monate fehlen
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Interne Lösung

Wegen des personellen Engpasses könnte plötzlich Nicklas Bendtner wieder eine wichtigere Rolle in den Planungen des Vizemeisters einnehmen. Zumindest ein Abschied des Stürmers dürfte kein Thema mehr in der Autostadt sein. Doch ob der Verbleib des Lords reicht, ist zweifelhaft - immerhin überzeugte der Däne im grün-weißen Dress bislang nicht.

Wahrscheinlicher ist es, dass Max Kruse vermehrt in vorderster Linie eingesetzt wird, zumal es keine ungewohnte Rolle für den Nationalspieler ist: In der Hinrunde fungierte der 27-Jährige zwar vornehmlich als Ballverteiler hinter Dost, gelegentlich mimte er aber auch den Mittelstürmer.

Ähnlich verhält es sich mit der Personalie Andre Schürrle. Auch der Weltmeister agierte in seiner Karriere bereits mehrmals als Neuner. Zum Ende der Hinrunde erklärte er zudem, dass er sich in dieser Rolle durchaus wohl fühle.

Das Problem: Beide sind bereits Stammspieler und ihre Umfunktionierung verlagert die personelle Not nur. Gemeinsam mit Julian Draxler, Daniel Caligiuri und dem verletzten Dost besetzten Schürrle und Kruse die vier offensiven Positionen im von Hecking favorisierten 4-2-3-1. Danach wird es eng. Einzig Vierinha dient auf den Außen als namhafter Backup - zu dünn für die Ansprüche des Vereins.

Eine alternative Lösung des Problems wäre die Beförderung Ismail Azzaouis. Der 18-Jährige, im vergangenen Sommer für eine Million Euro von den Spurs losgeeist, gilt als vielversprechende Hoffnung der Wolfsburger Nachwuchsabteilung. Allerdings kam Azzaoui noch nicht über den Status eines Talents hinaus, daher ist es zu riskant, sich in der Rückrunde voll auf die Dienste des Teenagers zu verlassen.

Angesichts der überschaubaren Breite im Kader scheint kein Weg an einer Verstärkung vorbei zu führen. Bereits in den vergangenen Wintern haben die Wölfe mit Transfers von Schürrle und De Bruyne bewiesen, dass sie durchaus bereit sind, während der Saison Geld in die Hand zu nehmen.

Da VW seine Investitionen im Zuge des Abgasskandals zurückgeschraubt hat, darf sich das Objekt der Begierde zwar nicht in den Sphären der vergangenen Transfers bewegen. Trotzdem sollte es ein Stürmer mit Champions-League-Niveau sein, der in der laufenden Saison noch nicht in der Königsklasse aufgelaufen ist. Kein leichtes Unterfangen für Allofs, dem Leverkusens Hernandez-Coup als Vorbild dienen kann.

SPOX nennt mögliche Kandidaten, die dem Anforderungsprofil entsprechen.